Dunkel war's, der Mond schien helle...At Sundown: Shots In The Dark ist ein Top-Down-Arena-Shooter für bis zu vier Spieler. Der Clou hier ist die stimmungsvolle Beleuchtung, welche maßgebenden Einfluss auf das Spielgeschehen nimmt. Denn nur im Licht sind die Figuren zu sehen - im Dunkeln sind sie vollkommen unsichtbar.
Und so fliegen in den Arenen die Kugeln und Granaten diverser Waffen nur so um unsere Ohren, während wir die Position unserer Gegner - und natürlich unsere eigene - im Auge zu behalten versuchen. Verlieren wir allerdings doch mal die Übersicht, helfen einige Kniffe. Unsere Charaktere können auf Knopfdruck sprinten und eine Ausweichrolle vollführen. Diese Aktionen lassen uns, genauso wie der Waffeneinsatz, kurzzeitig sichtbar werden, weshalb wilden Spammen von Manövern nicht ratsam ist.
Um neue Spieler nicht gleich zu überfordern, setzt At Sundown: Shots In The Dark auf ein Progressionssystem. Neue Waffen, Stages und Spielmodi werden erst nach und nach freigeschaltet, was sich allerdings stark in die Länge ziehen kann. Ferner darf jede Waffe in zwei eigenen Tutorialmissionen ausprobiert und um die Bestzeit gekämpft werden. Diese wird dann mit Medallien belohnt, die wiederum mit Erfahrungspunkten belohnt werden.
Wir sind die NachtDie vier wählbaren Charaktere tragen die passenden Namen Dusk, Dawn, Midnight und Eve. Während die Wahl des Charakters spielerisch keinen Unterschied macht, sind die vier Teamfarben ausschlaggebend. Jeder gegen jeden, Teamkampf oder eine ungleiche 3-gegen-1-Partie werden durch eine an sich unscheinbare Einstellung vorgenommen. Was bei menschlichen Mitspielern durch Absprache klar gemacht werden kann, ist es bei den auf Wunsch zuschaltbaren Bots über das Einstellungsmenü ein wenig verschachtelt.
Die Waffenvarianz reicht von der Schrotflinte über Maschinengewehr, Granatenwerfer und Scharfschützengewehr bis zur Armbrust. Auch zwei Nahkampfwaffen, das Katana und der Sledgehammer, haben es in die Auswahl geschafft. Jede Waffe hat dabei einen primären und einen sekundären Angriff. Wer jedoch unvorbereitet in das Spiel einsteigt, kann schnell überfordert sein, aber die bereits erwähnten Tutorials helfen sehr, sich einzugewöhnen.
Die Arenen selbst kommen in unterschiedlichen Umgebungen daher. Wobei jedes Thema gleich mehrere Layouts bietet. Im Park beschränkt sich die Beleuchtung auf Straßenlaternen, in der Fabrik bewegen sich Lasersensoren umher, welche bei Kontakt diejenige Person enttarnen, und im Reaktor haben wir es mit radioaktiver Masse zu tun. Die Musik gibt dabei stimmungsvoll dieses gewisse Nacht-Setting wieder und der wahlweise männliche oder weibliche Moderator versorgt uns mit kurzen und knackigen Kommentaren.
Auch an Spielmodi wird nicht gegeizt. Das obligatorische Deathmatch, King of the hill und Capture the flag sind ebenso vertreten wie spezielle Modi, die auf bestimmte Waffen beschränkt sind. Auch lassen sich einige Einstellungen für Punktelimits, Waffenauswahl und visuelle Anzeigen vornehmen. Besonders der letzte freischaltbare Modus stellt das Spielgeschehen auf den Kopf. In diesem sind sämtliche Lichtquellen deaktiviert und die Spieler haben eine eigene Taschenlampe, die sie auf Knopfdruck einschalten können. Bedauerlicherweise dauert es eine ganze Weile diese Spielart nutzen zu können.
Ich seh nix!Als ein recht dunkles und unübersichtliches Spiel ist At Sundown: Shots In The Dark nicht unbedingt im Tischmodus zu empfehlen. Viel zu schnell verliert man die Orientierung und beginnt, planlos durch die Arena zu ballern. Auf dem großen Fernseher läuft es eindeutig besser. Hinzu kommen noch kleine Unannehmlichkeiten mit der Steuerung. Diese wirkt besonders in der Single-Joy-Con-Variante stark überladen. Auch ist dort - mangels eines zweiten Analogsticks - das Zielen unabhängig von der Laufrichtung nicht mehr möglich. Wenn jetzt alle auf diese Steuerungsvariante zurückgreifen, ist es ausgeglichen - doch ansonsten wird es schnell unfair.
At Sundown: Shots In The Dark hat außerdem einen Online-Modus. Dieser war allerdings zum Zeitpunkt des Tests leider noch nicht nutzbar. Daher werde ich mich später um eine Ergänzung bemühen und die Wertung dementsprechend anpassen.
FazitAt Sundown: Shots In The Dark kann ein Multiplayer-Hit sein, wenn sich alle Beteiligten darauf einlassen und es keine unfairen Konstellationen gibt. Und dann kann At Sundown: Shots In The Dark auf jeden Fall punkten. Wirklich bemängeln muss ich aber das Progressionssystem: Das hätte entschlackt werden können.