Im Survival-Abenteuer Ashwalkers erkundet ihr eine triste Welt und versucht verzweifelt zu überleben, um eines der 34 verschiedenen Enden zu erreichen. Die Welt selbst ist, wie der Name vielleicht schon verrät, durchweg aschgrau. Lediglich das Blut im Spiel ist rot gefärbt.
Man erkundet jedes einzelne Gebiet, entdeckt vielfach Ressourcen, stößt auf wilde Tiere, findet Funkgeräte, rastet an Lagerfeuern und erfährt mittels Dialogen etwas mehr über die Welt. Leider muss ich an diesem Punkt schon sagen, dass die gesamte Welt nicht halb so spannend ist, wie sie sich präsentiert. Denn einen wirklichen Bezug zu den Charakteren baue ich nicht auf. Wer sind sie? Warum wird jede Entscheidung die einer der Figuren fällt, einfach so, ohne jegliche Diskussionen, akzeptiert?
Doch auch mit den Entscheidungen innerhalb des Spiels sieht es ähnlich aus. Die meisten Entscheidungen, die ich treffe, haben nahezu keinen Einfluss auf das Geschehen. Lediglich eine Handvoll tragen wirklich zum Spielverlauf bei. So wirklich etwas erklärt wird zu Beginn auch nicht, weshalb man sich erst einmal durch die verschiedenen, schlauchartigen Levels durchklickt und alles einpackt, was so vor die Flinte kommt. Apropos einpacken, so einen richtigen Ressourcen-Mangel gibt es ebenfalls nicht. Denn ich hatte während meiner gesamten Reise nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass ich gleich sterben würde. Das zerstört leider einen Großteil der Immersion. Schade ist auch, dass die Charaktere zwar alle eine eigene Rolle einnehmen und verschiedene Fähigkeiten besitzen, das Spiel aber vorherbestimmt, wann diese wirklich Gewicht tragen.
Habe ich ein Gebiet gemeistert, erhalte ich am Ende dessen eine Statistik über meine Entscheidungen. Aufgelistet wird, welchen Weg ich gewählt habe und wie ich gegenüber Fremden reagiert habe. War ich freundlich und habe dieser Person unter die Arme gegriffen? Oder wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen und blieb misstrauisch? Leider ist die Welt im Gesamten nicht glaubhaft genug inszeniert, was man unter anderem daran erkennt, dass das Wüstengebiet beispielsweise genauso groß ist, wie eine kleine Siedlung. Doch auch die wirklich wichtigen Ereignisse werden nicht ansatzweise so gut aufgefangen, wie gewünscht. Ein Beispiel: Ihr schafft es endlich die große goldene Kuppel zu finden, welch alle Vier Helden die ganze Reise über gesucht haben? Die Freude erscheint groß, jedoch möchte das Spiel euch das Ganze nicht so wirklich so zeigen, denn die Kamera zeigt lediglich eine große Tür die sich öffnet. Keine Animationen, keinerlei Freudensprünge, Nichts!
Jedoch ist das wohl größte Problem von Ashwalkers nicht etwa die unglaubwürdige Welt und deren Inszenierung, sondern vielmehr die Performance-Probleme. Das Spiel ruckelt an jeder Ecke und das spürt man leider schon von Minute 1 an. Die Framerate ist deutlich zu niedrig und das Gesamte wirkt dadurch sehr unsauber. Doch nach all dem Gemecker auch hier einmal ein paar positive Aspekte: Der Soundtrack ist wirklich on-point, er vermittelt wunderbar die triste Endzeitstimmung. Die vielen verschiedenen Enden muss ich ebenfalls positiv hervorheben. Denn entgegen meiner Erwartungen fallen diese doch sehr überraschend aus und unterscheiden sich teils sehr voneinander. Die Entscheidung, die Welt grau zu lassen und nur das Blut rot zu färben, hat mir ebenfalls sehr gefallen, da durch den hohen Kontrast eine Wunde, rein äußerlich, deutlich dramatischer wirkte.
FAZITAshwalkers hat im Kern einige gute Ansätze. Hätten die Entwickler die Geschichte etwas mehr ausgebaut, den Figuren eine bleibende Persönlichkeit gegeben und die Entscheidungsmöglichkeiten dramatischer gestaltet, wäre Ashwalkers vielleicht zum Geheimtipp geworden. Jedoch erschweren all diese Faktoren - und auch die Performance-Probleme - das Ganze sehr, weshalb ich leider keine Kaufempfehlung aussprechen kann.