A Summer with the Shiba Inu zählt zum Genre der sogenannten Visual Novels, welche sich gerade im asiatischen Raum großer Beliebtheit erfreuen. Der größte Fokus einer Visual Novel liegt bei seiner Geschichte und den Entscheidungen, die darin getroffen werden müssen. Mit über 70.000 Wörtern und damit zahlreichen Dialogen mag dies nicht zwingend jeden Gamer ansprechen, jedoch erzählt A Summer with the Shiba Inu eine Geschichte voller Emotionen.
Das Erstlingswerk der neuen Indietruppe Quill Game Studios zeigt schon zu Beginn seine recht ungewöhnliche Kulisse. Unsere Hauptfigur wagt sich nach über 10 Jahren erneut auf seine Heimatsinsel, namens Shiba Island. Entgegen aller Erwartungen handelt es sich allerdings um keine rein menschliche, sondern eine tierische Geschichte, die größtenteils von und mit Shiba Inus erzählt wird. Dennoch weisen unsere tierischen Freunde allesamt menschliche Eigenschaften auf, wie beispielsweiße deren Berufe, Kleidung oder auch ihre tiefgreifenden Emotionen.
Syd, der Hauptheld unserer Geschichte, trifft nach vielen vergangenen Jahren seinen alten Hundefreund Max wieder. Was zunächst als ein entspanntes Kaffeekränzchen zwischen den beiden Hunden beginnt, wird schnell zu einer abgedrehten Geschichte voller Wendungen und zahlreicher unverhoffter Wiedersehen. Alle Hunde der Insel besitzen zudem eine hohe Affinität für die neueste Technologie. So haben diese nicht nur stets ihre Hologram-Armbanduhren bei sich, sondern verbringen auch viel Zeit mit Mobiltelefon oder Computer.
Ein System namens Arina bestimmt zudem den sozialen Wert jedes Einzelnen. Je höher dieser ist, desto mehr Ansehen erhält man. In der Geschichte von A Summer with the Shiba Inu muss sich Protagonist Syd gemeinsam mit seinen beiden Freunden Max und Que-Li verschiedenen Gefahren stellen und dabei unter anderem die Geister der Vergangenheit aufsuchen und sich Dämonen stellen, welche in der Vergangenheit alle von der Insel getrieben haben.
Die Dialoge selbst reichen von einfachem Smalltalk und Hundewitzen, bis hinzu bedrohlichen und fast schon angsteinflößenden Dialogen. Um Spoiler zu vermeiden, gehe ich nicht näher auf die Geschichte ein, verrate aber, dass drei verschiedene Enden und je 6-7 Spielstunden veboten werden, um diese Enden jeweils zu erreichen. Was nicht nur die Spielzeit, sondern auch den Wiederspielwert steigert.
Es finden sich leider viel zu wenige Kulissen im Spiel, welche sich darum zu selten abwechseln. Immer wieder werden Situationen beschrieben, welche nicht optisch dargestellt werden. Natürlich darf man bei einem reinen Story-Spiel, welche den Fokus eindeutig auf die geschriebenen Dialoge legt, nicht all zu viel auf diese Dinge achten, dennoch wäre es deutlich angenehmer gewesen, nicht stets dieselben Hintergründe sehen zu müssen.
Im Menü kann man jederzeit die Textgeschwindigkeit anpassen, Dialoge automatisch abspielen lassen oder ganze Passagen skippen, was gerade beim zweiten oder dritten Durchlauf ein zuvorkommendes Feature darstellt. Leider überzeugen die eher spärlichen Auswahlmöglichkeiten, welche den Geschichtsverlauf verändern, nicht wirklich. Denn während der gesamten Spielzeit bietet euch A Summer with the Shiba Inu etwa 10 bis 15 Entscheidungen für den Fortgang eines Dialogs - und somit auch der Geschichte.
Der Soundtrack ist stets on point und untermalt passend die jeweilige Stimmung.
FAZITA Summer with the Shiba Inu bietet nicht nur ein höchst ungewöhnliches Setting, sondern zugleich eine abgedrehte Geschichte mit vielerlei Wendungen. Die Anzahl der Entscheidungsmöglichkeiten könnte größer ausfallen und auch wenn durch die unterschiedlichen Enden Wiederspielwert gegeben ist, bleibt der Grundbaustein des Geschichtsverlaufs größtenteils derselbe. Daher lautet mein Fazit: Für Visual-Novel-Fans könnte A Summer with the Shiba Inu durchaus interessant sein, alle anderen dürfen getrost über diesen Titel hinwegsehen.