Nach dem herbeigeführten Tod des Königs von Katzbuckel fliehen sein Sohn Ewan und Roland aus dem Schloss. Ewans erklärtes Ziel ist es, ein neues Königreich zu errichten. Eines, in dem es kein Leid mehr geben soll! Um dies zu bewerkstelligen, muss in erster Linie natürlich ein Stück Land her. Aber auch einen Wächter müssen wir auf unsere Seite ziehen. Denn in der Welt von Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs - The Prince's Edition muss ein König einen Bund mit diesen göttlichen Kreaturen eingehen, um den Thron besteigen zu können. Auf unserer Reise werden wir immer wieder Zeuge dunkler Machenschaften und Intrigen auf höchster Ebene.
DIE REISE ZUM EIGENEN REICHSchnell freundet sich das Duo mit dem Anführer einer Luftpiratenbande und dessen Tochter an. Das bringt nicht nur zwei weitere spielbare Charaktere, sondern auch die ersten Untertanen für das zu entstehende Reich. Langsam werden wir an alle nötigen Funktionen herangeführt. Das wird durch klassische Tutorialboxen erledigt, die uns fortan bei jeder Neuerung begleiten.
War das Kampfsystem noch mein größter Kritikpunkt am Vorgänger, gefällt es mir dieses Mal weitaus besser. Zwar verbrennen die KI-Kumpanen immer noch zu schnell ihre MP, doch werden diese durch Nahkampfangriffe wieder aufgefüllt.
Jeder Charakter trägt drei Waffen bei sich, beherrscht Fernkampfangriffe und Spezialmanöver. Hinzu kommen die kleinen Gnuffis - geisterhafte Elementarwesen - von denen man vier in die Partie aufnehmen kann und die auf Abruf eigene Aktionen ausführen.
Es ist, wie bei Teil 1, immer noch ein ziemliches Durcheinander auf dem Schlachtfeld und man kann leicht übervorteilt werden. Doch findet man sich schnell damit zurecht. Sehr hilfreich ist zudem der sogenannte Kampfequalizer. In diesem können wir Parameter verändern um gegen gewisse Gegnertypen oder Elemente Vorteile zu gewinnen.
Kurze Zeit später wird ein anderes Kampfsystem eingeführt, welches an strategische Schlachten angelehnt ist. Die kleinen Chibi-Figuren, welche auch auf der Weltkarte Verwendung finden, stürmen hier in Verbünden über die Karte. König Ewan wird von vier Trupps umgeben und versucht, die gegnerischen Einheiten niederzumähen. Ganz so einleuchtend wie der reguläre Actionkampf ist das hier aber leider nicht. Das anfängliche Tutorial ist umfangreich und schnell vergaß ich, für was welche Taste nun eigentlich zuständig ist. Diese strategischen Manöver sind glücklicherweise meist optional oder an Nebenquests gebunden.
BAU MIR EINE STADTNicht ganz so fummelig wie die Schlachten ist der Einstieg in die Königsreichsverwaltung. Wir bauen die nötigen Gebäude und besetzen sie mit den Leuten, die sich uns auf unserer Reise anschließen. Jeder hat seine eigenen Statuswerte und levelt immer mehr auf. Je nach Gebäude, in welchem wir sind, können unsere Untertanen dort Rohstoffe gewinnen oder Forschung betreiben. Forschungen bringen so einige Verbesserungen mit sich, benötigen allerdings Zeit und Ressourcen. Die Währung für diese Ausbauten wird automatisch generiert.
Da der Platz in der Schatzkammer des Königreiches begrenzt ist, lohnt es sich oft, wieder in die Heimat zurückzukehren und immer wieder ein wenig auszubauen. Das Abwerben von Bewohnern aus anderen Königreichen ist ferner der beste Weg, um seine eigene Bevölkerungszahl zu erhöhen. Zumal wir deren neue Talente benötigen, um die Forschung voranzutreiben.
Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs - The Prince's Edition kommt, wie der Name schon verraten könnte, mit ein paar Extras daher. Bereits sehr früh können wir uns für sehr wenig Geld ein paar äußerst starke Schwerter und Ausrüstung mit Erfahrungsboost zulegen. Über die Geschichte verteilt kommen auch immer wieder Nebenquests dazu, deren Anforderungen eindeutig unseren aktuellen Level überschreiten. Dies ist Endgame-Inhalt, welcher erst nach Abschluss der Hauptgeschichte zum Tragen kommt. Ein wenig seltsam, warum das dann schon so früh zugänglich wird, aber gut...
Optisch und akustisch kann ich dem Spiel nichts vorwerfen. Auch die Ladezeiten fallen angenehm kurz aus. Die Sprachausgabe ist in Japanisch oder Englisch gehalten, ist allerdings meist nur in kurzen Wortfetzen Gebrauch. Ein ganz großes Lob geht wieder an die gewohnt großartige Übersetzungsarbeit, wie sie Level 5 regelmäßig an den Tag legt.
FAZITEs dauert etwas bis Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs - The Prince's Edition Fahrt aufnimmt. Sind die drögen Tutorialboxen jedoch erst einmal überstanden, erweist es sich in mehreren Aspekten als spannend und vielseitig. Besonders der Ausbau und die Pflege des eigenen Königreichs halten lange auf Trab.
An beiden Kampfsystemen gibt es vielleicht etwas zu bemängeln, aber das lässt sich durch fleißiges Training und den hilfreichen Kampfequalizer wieder ausbügeln. Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs - The Prince's Edition ist ein großartiges Spiel mit ein paar Startschwierigkeiten und sei jedem RPG-Fan ans Herz gelegt, der es zum ursprünglichen Release noch nicht gespielt hat.