Cover: Pokémon Rot & Pokémon Blau & Pokémon GelbDamit hatte 1996, als Pokémon Rot und Grün in Japan veröffentlicht wurden, niemand gerechnet. Nicht einmal Nintendo selbst. Das bis dahin unbekannte Studio Game Freak hob vollkommen unerwartet eine Legende aus der Wiege, die zumindest in den ersten Jahren von einem weltweiten Hype begleitet wurde. Heute sind aus den ursprünglichen 151 Pokémon der ersten Generation stolze 721 Sammelmonster in der in der sechsten Generation geworden. Mit der Download-Version von Pokémon Rot, Blau und Gelb bekommen wir nun die Chance, zu den Wurzeln der Serie zurückzukehren.

Schnapp sie Dir alle!
Am Spielprinzip hat sich seit jeher nicht viel getan. Als frisch gebackener Pokémon-Trainer zieht Ihr los, um die zwei großen Ziele jedes wahren Champs zu erreichen. Es will der Pokédex gefüllt werden, indem alle Taschenmonster gefangen werden und außerdem müsst Ihr das ultimative Team aus sechs Pokémon zusammenstellen, um die acht Orden der Arenaleiter zu gewinnen. Nur so qualifiziert sich der Spieler für den finalen Showdown gegen den Champ. Der Weg zum besten Pokémon-Trainer.

Die Gefechte in der Pokémon-Serie laufen streng rundenbasiert ab. Jedes Pokémon kann aus vier Angriffen wählen. Gewonnene Kämpfe werden mit Erfahrungspunkten belohnt, die die Statuswerte steigern. Die meisten Pokémon entwickeln sich bei Erreichen eines bestimmten Levels oder durch das Erfüllen anderer Voraussetzungen. Dann werden sie größer und stärker. Das Kampfprinzip basiert auf einem Elementklassensystem. In der ersten Generation umfasste dieses noch 15 Typen. In späteren Generationen kamen weitere hinzu. Pokémon vom Typ Feuer sind anfällig gegen Attacken vom Typ Wasser, aber ihre glühend heißen Attacken schlagen Pflanzen-Pokémon. Die Grundlagen der Pokémon-Kämpfe sind leicht zu erlernen, doch das Kampfsystem zu meistern, ist eine Kunst.
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Die Sammelmonster kamen 1996 gut bei fast allen Besitzern des Ur-Game Boy an. Wirklich revolutionär waren aber die Vernetzungsmöglichkeiten via Link-Kabel. So konnte man mit Freunden Pokémon tauschen. Wer tatsächlich Alle schnappen wollte, war sogar darauf angewiesen, denn einige Monster konnte man nur in der roten Edition fangen und andere nur in Pokémon Blau. Bis heute jedoch das Highlight der Serie sind die Kämpfe gegen Freunde und Rivalen. Schon die beiden ersten Editionen ermöglichten Duelle über das Link-Kabel.
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Nochmal auf dem Weg nach Vertania City?
Auch wenn sich am grundlegenden Prinzip der Serie seit 1996 nichts verändert hat, hat sie sich doch weiterentwickelt. Allein die heutige Anzahl von Pokémon spricht für sich. Was sollte uns nun dazu bewegen, erneut in der Region Kanto auf alten Pfaden zu trotten?
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Nintendo hat sich da einige Kleinigkeiten einfallen lassen. Zunächst sei erwähnt, dass sich am Spiel selbst nichts getan hat. Grafik und Sound sind eins zu eins aus dem Original entnommen. Auch inhaltlich gibt es nicht mehr oder weniger zu entdecken.
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Nun kommen aber einige wenige, dafür aber gewinnbringende Features ins Spiel. Allen voran die Kompatibilität der Download-Versionen von Pokémon Rot, Blau und Gelb mit der Pokémon Bank-Software. Das bedeutet, man wird gefangene Pokémon über den Online-Verwaltungsdienst zu den kommenden Editionen der siebten Generation, Pokémon Sonne und Mond, übertragen können. Durch diese Neuerung ist es keine Zeitverschwendung, sich mit der Aufzucht Eurer Schützlinge in der Roten, Blauen und Gelben Edition zu beschäftigen und gleichzeitig schürt Nintendo die Vorfreude auf die Fortsetzung der Serie. Außerdem ist es möglich, Kämpfe und Tauschtransaktionen von 3DS zu 3DS über eine lokale WLAN-Verbindung durchzuführen. Das Link-Kabel hat also ausgedient.
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In Sachen Retro-Charme hat man sich kleiner Tricks bedient. Ein schmucker Rahmen in der Optik des guten alten Game Boy schmückt das Geschehen, wenn man während des Spielstarts die Start-Taste gedrückt hält. Wenn man dann noch durch gleichzeitiges Drücken der L-, R- und Y-Taste dem Bildschirm den Game Boy-typischen Grünstich verleiht, fühlt sich das Spiel wirklich authentisch an und es werden vielleicht alte Erinnerungen wach. Auf eine optische Aufwertung wie den 3D-Effekt, den etwa die Download-Version von Kid Icarus spendiert bekam, wurde leider verzichtet.
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Fazit
Bei mir fing alles mit der Roten Edition von Pokémon an. Das erste Spiel, das ich intensiv gespielt habe. Und ich war damals nicht der Einzige. Die ganze Grundschule war verrückt nach den Taschenmonstern. Wer sich damit abfinden kann, dass der Zahn der Zeit auch vor diesem Klassiker nicht Halt gemacht hat, der kann in seligen Kindheitserinnerungen schwelgen und sich schon mal auf die siebte Pokémon-Generation einstimmen. Durch die neuen Features könnt Ihr alle Schützlinge dann bei kommenden Abenteuern einsetzten. Einziger Wehrmutstropfen ist der relativ hohe Kaufpreis, der in Anbetracht der doch arg gealterten Grafik kaum gerechtfertigt scheint.
«Jojo» Singleplayer: 75%
Multiplayer: 89%


Verfasst von «Jojo» am 17.03.2016,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 27.02.2016