Bei S.C.A.T. handelt es sich um einen klassischen 2D-Sidescrolling-Shooter. Derer gab es auch damals auf dem NES schon viele. Warum sollte man also S.C.A.T. spielen? Nun einerseits bietet sich für jeden Wii-Besitzer die Gelegenheit den Klassiker über den Shopkanal zu erwerben, andererseits haben wir hier einen der besseren, ABER auch schwereren (dazu später mehr) Actiontitel vorliegen.
Achtung, Fertig, Los!Sobald man den Einzelspielermodus startet, landet man direkt im Geschehen und bekommt die ersten Geschosse um die Ohren geballert. Viel Eingewöhnung bedarf es nicht, das Spielprinzip ist schnell erklärt und leicht verstanden: Man sucht sich einen von zwei zur Verfügung stehenden S.C.A.T.-Mitgliedern aus, um die Erde in naher Zukunft vor einer Alieninvasion zu schützen. Dabei fliegt man kontinuierlich und kann seine Position auf dem Bildschirm mittels Steuerkreuz oder Analogstick beliebig verändern. Gegner feuern verschiedenartigste Geschosse auf einen ab oder versuchen einen kamikazeartig zu rammen. Dabei verliert man pro Treffer einen Strich seiner Energieanzeige, was folglich in einem Game Over endet. Doch natürlich wird auch zurückgeschossen. Hierfür steht euch unendlich Munition zur Verfügung, ihr könnt also nonstop draufhalten und das ist auch notwendig!
VariationenEs gibt zwei Wege, euch eurer Gegner zu entledigen, die beide stets gleichzeitig beim Betätigen des Feuerknopfes genutzt werden. Zum Einen eine Doppelkanone, die jeweils über und unter eurem Kopf vor und zurückschwingt und so quasi in jede Richtung mal ihren Senf abgibt, zum Anderen die Hauptwaffe, mit der ihr immer frontalgerichtet in die Richtung schießt, in die ihr grade schaut. Letztere lässt sich durch das Sammeln von Symbolen, die ihr aus ab und an auftretenden Kapseln sammeln müsst, variieren. So könnt ihr euch beispielsweise eine Streuwaffe besorgen, die eine größere Fläche trifft, einen Laser oder z.B. einen Bombenwerfer, dessen Munition besonders zerstörerisch ist, dafür aber eine langsamere Feuerrate hat und seltener beim gewünschten Ziel ankommt. Ich persönlich rate vom Bombenwerfer daher ab, da er mir als recht nutzlos erscheint, denn der Laser hat ähnliche Vorzüge und besitzt eine weitaus höhere Feuerrate, mit der man den Bildschirm gut "abmähen" kann.
Das Hin- und Herschwingen der Doppelkanone kann man übrigens durch den zweiten Feuerknopf verhindern, der diese fixiert. Durch erneutes Drücken fängt sie wieder an hin und her zu schwingen.
Neben den verschiedenen Waffen, die ihr in den Symbolkapseln bekommt, gibt es darin übrigens auch manchmal Recovery-Symbole um eure Energieleiste wieder aufzufüllen. Die sind auch bitter nötig, denn...
...leicht ist S.C.A.T. definitiv nicht!Bei so vielen in verschiedenste Richtungen fliegenden Projektilen der Gegner verliert man schonmal die Konzentration und schafft es nicht rechtzeitig alles elegenat zu umkurven und schon ist es geschehen: Wieder ein Energiebalken ist futsch! Sicher macht auch hier Übung den Meister und man automatisiert das Spielprinzip mit der Zeit, doch selbst dann kommt es noch häufig zum virtuellen Ableben und man darf den Abschnitt komplett von vorn beginnen, denn Checkpoints gibt es nicht.
Vor allem die Endgegner haben es in sich und stecken zudem auch gefühlte 10 Millionen Treffer weg, bevor sie sich endlich in einer fulminanten Explosion in Rauch auflösen. Dies ruft aber - zugegeben - jedes Mal erleichterte Glückshormone in einem hervor, grade WEIL es so schwer war. Denn schwere Spiele sind ja nicht gleich schlechte Spiele. Des Weiteren ist im Grunde fast immer kurz vorm Endgegner noch eine Recoverykapsel versteckt, sodass man etwas Energie zum Herumprobieren hat.
Nimm 2!Auch ein Mehrspielermodus findet sich im Hauptmenü. Er unterscheidet sich kaum vom Einzelspielermodus, außer, dass es nicht mehr zur Wahl steht, welches S.C.A.T.-Teammitglied man steuern möchte, sondern dies zugewiesen wird, was aber spieltechnisch ohnehin keinen Unterschied macht. Ansonsten geht's hier kooperativ zu zweit ebenfalls direkt zur Sache, was den Spaß nochmal etwas erhöht.
FazitS.C.A.T. ist nichts für Zartbeseidete oder Choleriker. Denn für erstere geht's hier zu hart zur Sache und für letztere sind zu viele Bildschirmtode vorprogrammiert, bis man das Spiel richtig verinnerlicht hat.
Loben möchte ich die Level- und damit zusammenhängende Gegnervielfalt. Nicht nur die Endgegner sind abwechslungsreich kreativ, auch die normalen Gegner unterscheiden sich stets mal von Level zu Level. Ankreiden muss ich hingegen die fehlenden Checkpoints! Wenn der Endgegner einen ins Nirvana schickt und man deswegen den ganzen Level nochmal spielen muss verliert man schonmal die Lust und setzt sich erst in ein paar Stunden wieder an das Spiel, wenn der Ärger verflogen ist. Wenigstens ein Wiederbelebungspunkt in der Levelmitte hätte hier schon etwas Abhilfe geschaffen. Zudem hätten es noch ein paar mehr Waffen sein können.
Dennoch: Ich hatte meinen Spaß mit S.C.A.T. und für die recht erschwinglichen Preise von NES-Klassikern im Shopkanal könnt ihr den ebenso haben, wenn euch knackschwere Spiele liegen.