Das Intro kommt gleich zur Sache und präsentiert in knappen Sätzen und wenigen Bildern, dass Marian, die Freundin von Billy Lee, vom Clan der Black Warriors getötet wird. Wie man sich denken kann, passt Billy das überhaupt nicht und er macht sich auf den Weg, dem Gesindel der Black Warriors seiner Rache habhaft zu werden.
Doch nicht nur Billy hat Marian etwas bedeutet, denn auch sein Bruder Jimmy steht ihm auf Wunsch zur Seite und die Prügelorgie kann so kooperativ im Zwei-Spieler-Modus gezockt werden, einerseits im "Mode A", wo Billy und Jimmy sich nicht gegenseitig schlagen und treten können (egal ob gewollt oder nicht) und im "Mode B", wo Billy und Jimmy aufpassen sollten, wem sie ihre Gliedmaßen zu schmecken geben. Ansonsten unterscheiden sich der Singleplayer wie auch die beiden Zwei-Spieler-Modi nicht voneinander: Die Level sind stets dieselben und ihr Aufbau ist auch immer gleich.
Varieren lässt sich aber der Schwierigkeitsgrad für die drei Spieloptionen, sodass zwischen drei Härtegraden gewählt werden kann. Allerdings unterscheiden sich die Schwierigkeitsstufen nur darin, wieviele Gegner auf Billy und Jimmy warten - und die Endbosse scheinen jeweils schwerer zu sein. Einziger echter Unterschied ist, dass nur auf der schwersten Stufe der neunte und letzte Level spielbar ist - sofern man die vorherigen acht gemeistert hat, versteht sich. Dafür aber stehen alle drei Stufen direkt zur Verfügung und müssen nicht erst freigespielt werden.
Sind also allein der Multiplayer und der wählbare Schwierigkeitsgrad eine großer Schritt vorwärts, ist der Rest dieses zweiten Teils das, was man schon aus dem
ersten Teil kennt. Man puncht und kickt sich durch verschiedene Lokationen, wobei massig Männlein und Weiblein eins auf die Mütze kriegen und am Ende wartet jeweils ein Bosskampf. Hin und wieder lassen die fiesen Gestalten Schlagketten, Metallrohre, Wurfmesser oder ähnliches fallen, die dann von Billy und Jimmy aufgehoben und zum Vertrimmen genutzt werden können.
Wie bei Double Dragon üblich sind die Kampfaktionen sehr simpel gehalten und außer 5-6 Schlag- und drei Trittanimationen (Hurricane Kick, Jumpkick, Tritt aus dem Stand nach hinten), hat man nicht viele Finessen, um sich mit dem Gesocks zu schlagen. Natürlich werden Punches und Kicks per A- und B-Buttons ausgeteilt; allerdings bei diesem Double-Dragon-Vertreter etwas verwirrend. Guckt Billy (oder Jimmy) nach rechts, wird mit B geschlagen und mit A getreten, guckt er nach links, wird mit A geschlagen und mit B getreten. Was das soll, wissen wohl nur die Götter, aber intuitiv ist es jedenfalls nicht - naja, wenigstens kann man sich damit nach einigen Minuten eingermaßen arrangieren und vertippt sich bei den Buttons nur noch jedes zehnte bis fünfzehnte Mal. Lediglich der Sprung wird immer gleich ausgeführt: einfach A+B gleichzeitig drücken...
FAZITAbgesehen von der etwas verqueren Buttonbelegung, die abhängig von der Blickrichtung des Protagonisten ist, macht Double Dragon II: The Revenge alles richtig - zumindest für ein Spiel seiner Zeit und den damit verbundenen Möglichkeiten: Grafik und Sound können sich sehen und hören lassen, die Steuerung reagiert sauber auf alle Eingaben und der Umfang ist auch ok.
Für heutige Verhältnisse hält aber nur der Multiplayer auf höchstem Schwierigkeitsgrad bei Laune - allein kommt nicht so recht das passende Feeling auf, weil es viel befriedigender ist, gemeinsam die Bösewichte zu vermöbeln, und auf den ersten beiden Schwierigkeitsstufen ist der Titel VIEL zu einfach - und somit zu kurz - knapp 3-4 Stunden braucht man für alle Level! -, weil man dort selten alle seine Leben verliert, bis man "Game Over" lesen muss, weshalb es da eben auch kaum schmerzt, dass es keine Continues und Passwörter gibt!