Nur eine simple Portierung?Der Gedanke, der sich sicherlich bei vielen sofort einschleicht, ist wahrscheinlich "Ist bestimmt nicht mehr als nur eine simple N64-Portierung!", doch schon der Blick auf das Cover des Spiels vernichtet dieses Gedanken sofort! Denn dort sind neben Mario auch noch Luigi, Wario und Yoshi zu sehen! Und was beim Starten dann schon vor dem eigentlichen Spiel auffällt, ist die Tatsache, dass Nintendo es wirklich nicht bei einer simplen Portierung belassen hat und neben dem Hauptspiel auch noch eine große Anzahl an Minispielen intergierte, die allesamt für den Touchscreen des Nintendo DS entwickelt wurden!
Aber vorerst beschäftigen wir uns mit dem Hauptspiel, und das beginnt mit der altbekannten Story - noch aus
dem Original: Peach lädt Mario zum Kuchen essen ein und bittet ihn, doch zu kommen. Bereits im Verlauf der ersten Zwischensequenz zeigt sich, dass die Charaktere Luigi und Wario auch von größerer Bedeutung sind.
Doch dann die größte Überraschung: Man beginnt das Spiel nicht mit Mario, sondern mit Yoshi. Anscheinend wurde das Flehen von so manchem Fan erhört und Nintendo wollte nun mit dieser Geste Frieden schließen. Nachdem man nun also zuerst Yoshi steuert, soll man sich mit diesem nach Mario, Luigi und Wario umschauen, die irgendwo im Schloss festsitzen - und sich natürlich auch im Schloss der Prinzessin auf der Suche begeben. Denn, wie sollte es anders sein: Nichts ist mit Kuchen - Bowser hat Peach gekidnappt!
Das gewohnt geniale Gameplay!Ist man dann endlich im Schloss der Prinzessin angekommen, kriegen alle Veteranen des Originals definitiv ein Erinnerungs-Erlebnis. Alles in der Vorhalle ist noch genauso, wie damals im Original für das N64. Man springt wie gewohnt in die Gemälde hinein, um in die großen und zahlreichen Kurse zugelangen. Löblich ist, dass alles immer noch in der Originalgrafik ist, allerdings etwas aufgefrischt und irgendwie auch schärfer wirkend.
Der Spielfluss ist dabei natürlich ebenfalls unverändert
dem Original entnommen, wenn man davon absieht, dass man hin und wieder zwischen Mario, Luigi, Yoshi und Wario wechselt, statt immer nur mit Mario zu spielen. Man besucht die 18 großen Welten und sammelt dort die Power-Sterne. Das bedeutet, jede Welt bietet sieben Missionen an (
das Original bot "nur" jeweils sechs): Kletterorgien überstehen, kleine Puzzle lösen, 8 rote Münzen sammeln, 100 goldene Münzen sammeln, Bosse plätten, Wettrennen gewinnen, usw.
So wird Abwechslung sehr groß geschrieben, zumal jeder der insgesamt 18 Kurse eine andere Thematik bietet. So verschlingt es die Helden 150 Sterne lang auch in die Wüste, in Eis und Schnee, das gruselige Schloss der Buu Huus, hoch in dem Himmel auf einem Regenbogen spazierend, und in viele Gegenden mehr. Die Kurse sind allesamt diejenige, die man bereits aus
dem Original kennt, plus eine Handvoll neuer Kreationen, die sich gut einfügen. Sodass es also nicht einfach nur 30 zusätzliche Sterne gibt, sondern auch nebenbei einige andere Neuheiten zu bestaunen gibt.
Mit 70 Sternen hat man übrigens das eigentliche Grundziel erreicht und kann Bowser im finalen Kampf gegenüber treten und so das Modul theoretisch bereits durchgespielt haben, sodass die übrigen 80 Sterne nicht zwingend gefunden werden müssen. Die Spielzeit beläuft sich für die 70 Sterne dabei auf ca. 10 bis 15 Stunden Spielzeit. Und wer alle 150 Sterne haben möchte, darf gern 40-50 Stunden einkalkulieren.
Super Mario 64 DS ist ein leicht verständliches Spiel. Die meisten Sterne sind relativ einfach zu erlangen und der Spieler erlebt eher seltener einen Wutausbrauch. ABER im Vergleich zum N64-Controller bietet der DS lediglich das digitale Steuerkreuz und dieses ist bei komplizierten Passagen bisweilen unpraktisch. So sind z.B. Kämpfe gegen Bowser eine kleine Tortur, denn z.B. Bowser im Kreis zu wirbeln ist mit dem Steuerkreut gar nicht mal so einfach. Wo also dem Analog-Stick auf dem N64 simpel zwischen vorsichtigen Schleichen, normalem Gehen und Rennen bestimmt werden konnte, kann man hier Mario nur noch rennen lassen. Alternativ kann man aber auch mit dem Touchscreen steuern, und so dann die Schrittgeschwindigkeit justieren. Allerdings betrifft das wirklich nur wenige Passagen, sodass man sowieso die meiste Zeit rennen kann.
Die vier MusketiereDie größte Veränderung zum Original ist wohl die Tatsache, dass neben Klempner Mario auch seinen Bruder Luigi, seine Rivalen Wario und sein treues Reittier Yoshi mit dabei sind. Aber das Beste daran ist wohl, das wirklich jeder Charaktere seine eigenen spezifischen Eigenschaften hat. Der alte Held Mario ist als Einziger in der Lage, den legendären Wandsprung auszuführen. Und während es
im N64-Teil noch blaue, rote und grüne Blöcke mit verschiedenen Mützen gab, so gibt es jetzt nur noch den roten Block, der immer eine kleine, rote Blume enthält. Sammelt Mario diese auf, verwandelt er sich in einem großen Ballon und schwebt in die Luft, hin und wieder Mal findet er auch seine altbekannte Feder wieder und kann mit dieser in der Lüfte fliegen!
Sein Bruder Luigi hingegen hält vom Fliegen nicht so viel, macht sich bei Bedarf lieber unsichtbar und kann so dann durch Wände spazieren, mit seinem spezieln Drehsprung langsam und gezielt zu Boden segeln, oder er kann für einige Meter über das Wasser flitzen.
Als wäre Wario nicht eh schon schwer genug, zieht er sich ab und an einen Metalanzug an und ist damit unbesiegbar! Wario besitzt nebenbei bemerkt auch noch eine erhebliche Körperkraft im Vergleich zu den anderen und kann somit mehr Objekte zerstören als seine Kollegen.
Yoshi besitzt wohl die meisten speziellen Eigenschaften, so kann er wie noch zu den alten guten Zeiten von
Super Mario World seine Gegner verspeisen und die daraus resultierenden Eier gegen seine Gegner schleudern! Bekommt er eine kleine rote Blume, kriegt er zudem die Fähigkeit, Feuer zu spucken. Außerdem hat er natürlich auch seinen Strampelsprung mit dabei.
Die Hobbys der vier Hauptdarsteller......sind in Super Mario 64 DS wohl die neuen Minispiele. Anfangs steht zwar nur eine geringe Auswahl zur Verfügung, aber je mehr Kuschelhasen (jawohl, auch die sind nicht neu, aber es sind mehr geworden!) man im Hauptspiel fängt, umso mehr Minispiele stehen mit der Zeit zur Verfügung.
Bei den Minispielen kommt wohl jeder auf seine Kosten, egal ob Puzzle-, Gedächtnis-, Geschicklichkeits- oder Ausdauer-Spiele - jeder wird bei der großen Anzahl an Minispiele seinen Spaß haben und ein paar Favoriten finden! Ziel ist es immer, vorallem Reaktionsvermögen an den Tag zu legen und dabei möglichst lange durchzuhalten.
Natürlich sind die Minispiele keineswegs ein Kaufgrund, aber ein netter Bonus sind sie allemal.
Auch kein Kaufgrund ist der Mehrspieler-Modus, bei dem bis zu 4 Personen mit einem einzigen Modul um die Wette spielen können. Allerdings nicht das Hauptabenteuer, sondern einen gesonderten Modus, bei dem die Spieler sich gegenseitig Sterne abluchsen. Wer am Ende die meisten hat, hat gewonnen. Nach einigen Durchgängen hat man sich hier sehr schnell stattgespielt.
FazitNintendo hat es sich nicht nehmen lassen und hat ein erstklassiges Pendant
des N64-Urgesteins erstellt. Egal ob Neueinsteiger oder Veteranen
des Originals: alle kommen bei diesem mit Liebe restaurieten Game von Shigeru Miyamoto auf ihre Kosten. So sollte ein Remake sein!