Cover: Spielen wir ReporterEs ist Zeit, dem Geheimnis der verschwundenen Tiere auf den Grund zu gehen! Finde mit Hilfe einer mysteriösen Person äußerst hilfreiche Filmnegative! Entwickle den Film in der Dunkelkammer und suche das beste Foto aus, das du geschossen hast. Sammle Beweise, um herauszufinden, wer die Hunde und Katzen in deiner Stadt stiehlt. Führe Interviews, um dir die wichtigsten Informationen zu sichern. Kurzum: Spielen wir Reporter!

In "Spielen wir Reporter" verkörperst du Venus, eine junge Journalistin, die die Freuden des Berufes kennenlernt. Eine Woche lang erlebst du aufregende Abenteuer und führst eine Untersuchung durch, um hinter die näheren Umstände eines heiklen Zwischenfalls zu kommen.

Spielen wir Reporter
Startet man das Spiel, gelangt man auch sogleich ins Hauptmenü, das in die drei Punkte Profile, Optionen und Mitwirkende unterteilt ist. Wer sich nicht die Liste der Mitwirkenden anschauen möchte oder Soundeinstellungen unter Optionen vornehmen will, kann folglich also gleich Profile auswählen und sich einen neuen Spielstand erstellen. Und schon kann es losgehen!
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Man beginnt sein Abenteuer in einer Redaktion, in der unsere Hauptakteurin Venus auch gleich einen Auftrag zugeteilt bekommt: Sie soll herausfinden, warum in der letzten Zeit so viele Haustiere in der Stadt spurlos verschwinden. Also macht sich Venus auch gleich in den nahe gelegenen Park auf, um dort die nötigen Beweise zu sammeln. Während des Spielverlaufes stößt sie immer wieder auf neue Charaktere und Schauplätze, die ihr neue Informationen vermitteln und mit denen Venus immer mehr die Spur zu den Übeltätern finden kann. Der wichtigste Nebencharakter im Spiel ist Xavier, ein Praktikant, der ebenfalls in Venus' Redaktion arbeitet. Neben ihm gibt es natürlich noch einen Chef, Simons, und einen weiteren Mitarbeiter, Jack, der mehr als nur ein Auge auf Venus geworfen hat.
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Bei der Beweissammlung tauchen desöfteren kleine Minispiele auf, in denen es zum Beispiel darum geht, einen Ganoven zu verfolgen, ohne gesehen zu werden, oder sich zu verkleiden, um an Informationen heranzukommen. Insgesamt gibt es 6 verschiedene Minispiele, die jedoch alle mehrmals im Spiel (teilweise mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad) zu spielen sind.
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Gesteuert werden diese Spiele alle durch den Touchpen, einige wiederum lassen sich ebenfalls mit dem Steuerkreuz spielen. Auch im Spielverlauf selbst kann man entweder das Steuerkreuz benutzen, um Venus fortzubewegen, oder man tippt einfach auf die entsprechende Stelle mit dem Touchpen und schon bewegt sich Venus in diese Richtung. Die Unterhaltungen mit Personen lassen sich nur über den Touchpen aus steuern. Zusätzlich kann Venus bei gedrücktem A-Knopf schneller laufen. Mit der Starttaste kann man das Spiel beenden oder ein Minispiel neustarten. Die anderen Knöpfe wurden nicht belegt, somit ist die Gesamtsteuerung recht einfach gehalten. Eine manuelle Speicherfunktion gibt es nicht, das Spiel speichert nach bestimmten Abschnitten immer automatisch. Auch an einem Multiplayer-Modus fehlt es dem Spiel, das ist Spiel ist also ein reines Solo-Game.
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Grafisch gesehen kann das Spiel durchaus überzeugen. Die Charaktere sind alle im typischen Comic-Look gestylt, die einzelnen Schauplätze mit einigen zusätzlichen Objekten geschmückt und die Objekte selbst sind recht detailliert dargestellt. Zudem hat jeder Charakter seinen eigenen Gesichtszug, der optimal abgestimmt wurde - so hat beispielsweise Jack ein arrogantes Lächeln oder Simons ein mies dreinblickendes Gesicht, als Venus sich wieder einmal seinen Angaben widersetzt hat. Der Sound des Spiels hält sich eher im Hintergrund und läuft nebenher, er stört zwar keineswegs, doch eine wirkliche musikalische Vielfalt wird man in diesem Spiel nicht wahrnehmen können.
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Positiv an dem Spiel ist zum einen, dass "Spielen wir Reporter" ein sehr kindgerechtes Spiel ist und man es im Grunde in jedem Alter spielen kann (allerdings weist das Spiel auch gleich zu Anfang darauf hin, dass man lesen können muss, um es "voll" spielen zu können). Man bekommt jedesmal vorgelegt, wo man als nächstes hingehen muss. Außerdem befinden sich oberhalb der Köpfe von Personen, die man ansprechen muss, kleine Sprechblasen, an denen man sich orientieren kann. Die Dialoge selbst sind nicht nur interessant gehalten, sondern besitzen auch einen sehr altersgerechten Humor. Zum Beispiel macht Simons zu Beginn des Spiels Venus auf ihren ersten Auftrag heiß, doch am Ende möchte er nur, dass sie ihm einen Kaffee holt. Auch die Gespräche mit Jack sind äußerst unterhaltsam, da er Venus ständig mit seiner eingebildeten Art umgarnt, diese aber seine Liebe nicht erwidert, eher im Gegenteil. Auch die Minispiele sind prinzipiell gut gestaltet.
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Das Problem an den Minispielen ist aber, dass man trotz einer erklärenden Anleitung anfangs nicht genau weiß, was man eigentlich machen soll. In einem Minispiel, wo es um die Fotoentwicklung geht, muss man sich in der Anleitung mehrere Schritte merken, die alle anders ablaufen. Als Kind wird es sicher noch schwieriger sein, diese Abläufe sofort zu begreifen. Leider tauchen auch einige Minispiele erneut auf, die genauso ablaufen wie das Mal davor und erweisen sich dann eher als nervig, da man sie schon 3 Mal zuvor in derselben Version gespielt hat.
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Auch der Touchpen funktioniert nicht immer so, wie er soll. In manchen Minispielen läuft Venus nicht in die Richtung, in die man mit dem Touchpen zeigt, sondern bleibt hängen oder läuft auf der Stelle. Hier hätte man etwas genauer feilen müssen, damit ein guter Spielfluss entstanden wäre. Zusätzlich lassen sich Texte auch nur mit dem Touchpen wegklicken und nicht mit einem einzelnen Knopf, weshalb man den Touchpen immer parat haben muss, auch wenn man nur mit den DS-Tasten steuern will. Ebenfalls ist es sehr schade, dass das Spiel nur automatisch speichert und man nie weiß, wann es das genau tut. Das Spiel ist zwar unterteilt in 5 Tage, doch diese Tage sind alle unterschiedlich lang und das Spiel speichert an vielen Tagen auch mehrmals - es fehlt also die Orientierung, wie lange man noch spielen muss, um sichern zu können. Hier tritt also wieder der Nachteil vor allem bei jüngeren Kindern auf, dass es vorkommen wird, dass sie das Spiel beenden müssen, ohne gespeichert zu haben.
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Fazit
Spielen wir Reporter ist eigentlich ein sehr witziges und interessantes Spiel, das grafisch und spieltechnisch überzeugen kann, doch durch viele Mängel einfach an Punkten verliert. Die Spieldauer verläuft sich auf ca. 2-3 Stunden, was für Kinder schon ganz in Ordnung ist. Man hätte diese 2-3 Stunden jedoch noch viel mehr mit flexiblerem Material ausstatten können, sodass sich nicht immer wieder die Minispiele wiederholen.
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Also: Für Kinder eigentlich zu empfehlen, trotz einiger Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Auf Dauer aber kein Spiel, was man wochelang spielen könnte und für einen Platz unter'm Weihnachtsbaum findet man sicher noch bessere Spiele für Kinder.
«Salzklinge» Singleplayer: 71%

Verfasst von «Salzklinge» am 29.11.2009,
bemustert durch Koch Media
für bis zu 1 Person/en
Release am 04.12.2009