Rune Factory 2 - A Fantasy Harvest MoonWährend man sich in Japan und Amerika bereits über Teil 3 der Reihe freut, ist hier nun endlich mal der zweite Teil erschienen. Hat ja nun doch lange genug gedauert. Fans die sich bereits mit dem ersten Teil befasst haben, sollten sich nicht auf allzu große Veränderungen freuen(und können daher eigentlich schon zum Fazit übergehen). Für alle die sich damit noch nicht befasst haben und wissen wollen, worum es hier geht, denen erkläre ich dann mal, was es in dieser Welt so gibt.
Amnesie auf dem LandIhr, ein junger Kerl, landet nichts ahnend und nichts wissend irgendwo auf dem Land. Ihr könnt euch an nichts erinnern, was euch betrifft. Ein Mädchen aus dem Dorf findet euch und bietet euch prompt mal eben die brachliegende alte Farm an, die ja jemand mal wieder nutzen könnte. Weil ihr sonst nix mit euch anzufangen wisst, nehmt ihr das Angebot an und schon geht's los. In Teil 2 gibt es alles, was es in Teil eins auch schon gab. Heiratswillige Frauen, eine Farm die täglich gepflegt werden muss, Dorfbewohner mit denen man Freundschaften schließt und natürlich Dungeons mit Monstern zum verhauen. Letztere sind zu Anfang nur sehr begrenzt begehbar. Überall stehen Zäune und Statuen im Weg, die euch nicht durch lassen. Um in diesen Genuss zu kommen, müsst ihr in die zweite Generation gelangen. Womit wir auch schon bei den heiratswilligen Frauen wären. Da gibt es nämlich so einige von, aber die fliegen ja nicht einfach so auf einen. Man muss sich schon mit freundlichen Gesprächen, Geschenken und die Erfüllung ihrer Aufgaben befassen! Und das kann sich ziehen. Euer Feld zu bestellen und eure Herzensdame zum Heiraten zu bewegen sind also zunächst eure Hauptaufgaben. Um sich dem anzunähern, müsst ihr, wie schon erwähnt, Aufgaben erfüllen. Diese Aufgaben findet ihr am schwarzen Brett in der Mitte des Dorfes. Hier kann man sich die Aufgaben aussuchen, die man gerade erfüllen möchte. Tut man dies, steigen Freundschaftspunkte und bei den Mädels auch die Liebespunkte. Die Aufgaben sind nicht sonderlich schwer, also hat man sie sehr schnell erledigt. Aber es gibt reichlich von Ihnen!
Die Aufgaben können nur Tagsüber angenommen werden und auch dann nur beendet werden. Denn, wie im echten Leben, gehen die Dorfbewohner auch mal schlafen und irgendwann sind die Häuser verschlossen, in die man am Tage hineinspazieren konnte. Dann muss man sich einen Teil der Nacht entweder in den Dungeons totschlagen, oder selbst schlafen gehen. Eine Nacht durchmachen geht nur bedingt. Spätestens um 5Uhr morgens seid ihr zu erschöpft und schlaft ein. Wer das mehrfach hintereinander macht, kann sogar krank werden. Das zehrt übrigens an eurer Energie, von der ihr nach so einer Nacht doppelt so viel benötigt, als wenn ihr normal geschlafen hättet! Denn jede eurer Aktionen verbraucht Energie, sei es bei der Feldarbeit, oder im Kampf gegen Monster. Wenn die Energie verbraucht ist, hilft nur schlafen oder ein Bad im Badehaus. Das kann man allerdings auch nur einmal am Tag machen.
Die DungeonsDie Dungeons sind den vier Jahreszeiten entsprechend Thematisiert. Dort könnt ihr Erze und verschiedene Gräser sammeln. Außerdem gibt es am Rande in den Dungeons Büsche oder Bäume an denen ihr Früchte einsammeln könnt. Wem seine eigene Farm nicht ausreicht, kann hier ebenfalls Saaten ausstreuen und den Jahreszeiten entsprechend ernten. Wer also im Winter nicht auf sein Sommerobst verzichten möchte, kann diese Sorten im Sommerdungeon anbauen. Dann darf man die Felder dort aber auch nicht vergessen, sondern muss sich dort genauso drum kümmern, wie auf der eigenen Farm. Aber dann gibt's da ja auch noch die Monster. Diese lassen sich bekämpfen, um seine Kampffähigkeiten zu leveln. Alternativ könnt ihr die Monster auch mit dem Zähmhandschuh streicheln, bis sie euch mögen. Denn es dauert nicht lang, bis ihr den Handschuh bekommt und eine Scheune bauen könnt. In der Scheune bringt ihr eure gezähmten Monster unter. Je nach Monster, habt ihr dann Kampfgefährten oder "Nutztiere" die euch beispielsweise Milch und Wolle liefern. Auch die Monster wollen gepflegt und gehegt werden. Einmal täglich Bürsten gehört zum Pflichtprogramm!
Und was gibt es sonst?Soweit eigentlich nichts. Ein echtes Spielziel ist irgendwie nicht vorhanden. Zwar gibt es da immer noch den Gedächtnisschwund und Erdbeben die einmal im Monat auftauchen, aber sie bestimmen erstmal wenig das Spielgeschehen (und mehr will ich ja auch nicht verraten ;) ). Richtig interessant wird es dann auch erst in der 2. Generation. Im Gegensatz zum ersten Teil, werden die Kinder hier erwachsen und ihr steuert nun das Kind, was euch nach der Heirat geboren wurde. Mit eben diesem kann man dann auch in den Dungeons durch die Absperrungen gehen und sogar Endgegner besiegen, an die man vorher nicht heran gekommen ist!
Steuern lässt sich das Ganze über die Knöpfe und den Touchscreen und eine Kombination von beidem ist wohl empfehlenswert. Man könnte zwar nur mittels der Knöpfe steuern, jedoch sind die Tastenkombinationen etwas merkwürdig bis kompliziert, um an die Untermenüs zu gelangen. Das hätte man besser machen können. Nur über den Touchscreen zu steuern ist aber spätestens im Kampf oder bei der Feldarbeit unkomfortabel. Daher meine Empfehlung: Kampf und Feldarbeit über die Knöpfe und Menüs über den Touchscreen ;)
Was mir während des Spielens etwas säuerlich aufgestoßen ist, war die Übersetzung. Zugegeben, es gab reichlich zu übersetzen, aber nach einer so langen Zeit, hätte man doch wohl eine vernünftige Grammatik hinkriegen können! Die ist nämlich häufiger ein Grauß und jede/r Deutschlehrer/in würde sich winden, wenn er/sie das sehen würde! Da hätte man die Texte besser auf Englisch gelassen.
Der Onlinemodus ist nicht sonderlich spannend. Man kann mit seinen Monstern auf eine Monsterwiese gehen und dort Freunde mit ihren Monstern treffen. Ihr habt auch die Möglichkeit Gegenstände auszutauschen und zu guter Letzt gibt es noch ein kleines Kartenspiel. Alles Dinge, auf die man auch gut verzichten kann, aber wer es nicht will, hat zwischendurch mal eine kleine Abwechslung. Besonderen Einfluss auf das Spiel hat es allerdings nicht.
FazitFür die echten Fans ist die Frage, ob sich der zweite Teil lohnt oder nicht, wohl irrelevant. Derjenige der das Spielprinzip liebt und die alten Spiele nicht neu starten möchte, sondern auch mal andere Charakter sehen will, freut sich über diesen Teil sehr. Leute die diesem Spielprinzip nichts abgewinnen können, haben bereits von den Vorgängern die Finger gelassen. Was kann man da als Fazit dann nur schreiben? Es ist alles in allem ein gelungenes Spiel. Man kann gemütlich seinem Landleben nachgehen und als Abwechslung ein paar Monster jagen oder zähmen. Die Spielewelt ist liebevoll und detailreich gestaltet und auch die Musik ist passend gewählt. Gelegentliches Haken, wenn mehr als 3 Leute an einem Ort verweilen, sind durchaus zu verschmerzen (wenn auch etwas befremdlich auf dem DS). Somit habe ich mal 3 Abschlusssätze für euch:
1: Die das Spielprinzip kennen und lieben: Kauft es euch, es ist gut gelungen, wenn man von der Übersetzung absieht.
2: Die es kennen und lieben, aber auf Neuerungen gehofft haben: Wenn ihr was Neues erwartet habt, dann seid ihr mit diesem Titel leider nicht bedient und solltet euch überlegen, ob ein älterer Titel nicht doch ausreicht.
3: Die, die schon andere Harvest Moon Titel nicht mochten: Es ist nichts aufregender geworden und ihr werdet auch diesen Teil nicht mögen!