MR. XMal was Neues! Ein Videospiel, dass auf Verschiebepuzzles basiert, und sogar interessant umgesetzt wurde. Der Protagonist Mx. X, also Ihr, ist in der Rooms-Villa quasi verschollen, und muss versuchen, seinen Weg heraus zu finden. Dabei wandert er von Raum zu Raum...
Doch alle Räume sind seltsam verschoben, und um an die jeweiligen Ausgänge zu gelangen, muss er sich seinen Weg durch die einzelnen Teile der Räume bahnen, und sie so geschickt verschieben, dass die Struktur des Raumes geändert wird, und deren Ausgänge zugänglich werden.
BLOCKIERENDE GEGENSTÄNDEDamit das Ganze aber nicht einfach nur eine stupide Hin- und Herschieberei ist, müsst Ihr benutzt auch mal Leitern benutzen, für verschlossene Türen erst einen Schlüssel finden, diverse Euch den Weg blockierende Gegenstände beseitigen, und soweiter...
Und das macht den Reiz und die Schwierigkeit von "Rooms: The Main Building" aus: Um einen Raum verlassen zu können, gibt es fast immer mehrere Möglichkeiten, sodass man nicht stumpf Schema F austüfteln muss, sondern kann auch selber kreativ werden und individuelle Lösungen erarbeiten.
Ausserdem genügt es nie, die Raumtruktur einfach so hinzuschieben, dass sie einen architektonisch korrekten Raum ergibt, sondern die verschiedenen Gegenstände und Hindernisse müssen ebenfalls genutzt, bzw. beseitigt werden, sonst kommt man sowieso nicht weiter, und die ganze Verschieberei war für die Katz'.
TECHNIKDie Musik war das Erste, was mir positiv auffiel: Eigentlich nichts besonderes, aber sie bleibt schön im Hintergrund, nervt nie, und gibt dem Gesamten eine tollen Mysterytouch.
Grafisch sieht es leider nicht ganz so rosig aus. Zwar ist alles schön düster und meist eher in schwarzen oder braunen Tönen gehalten, aber es braucht eine ganze Weile, bis man neue Spielelemente, wie anfangs etwa die Leitern, als Gegenstände wahrnimmt, die essentiell für die Lösung der Puzzles sind, und sie nicht einfach für einen Teil der optischen Gestaltung hält.
Die Leitern sind wenigstens noch entsprechend groß und recht einfach zu bemerken, aber diverse Dinge sind schon recht klein und richtiggehend unscheinbar - was hier und dort zu Problemen führt, weil man einfach nicht begreift, wie man diesen Raum lösen soll.
Dafür hat man das Zusammenspiel von Touchscreen und Stylus wunderbar umgesetzt. Das Konzept ist sofort verständlich und allein beim Anblick des unteren Screens versteht man sofort, dass die Räume verschoben sind, und man sie wieder "korrigieren" muss, damit Mr. X den Raum verlassen kann.
EIGENE LEVELWer Lust hat, sich eigene Räume zu gestallten, wählt im Hauptmenü den integrierten Leveleditor und legt einfach los. Jedoch ist das Maximum von 10 eigenen Leveln gleichzeitig sehr mager. Man kann zwar die Level mit anderen Spielern und Spielerinnen austauschen, aber wenn man dafür andere Level immer erst löschen muss?
DAS hier hätte der eigentlich Funfaktor und ultimative Kaufgrund für dieses Modul sein können. Man hätte sich einfach eine "eigene Villa" kreieren und diese anderen zum Spielen geben können. Am besten noch über einen zentralen Server im WiFi. Aber so gibt man den Leuten ein mächtiges Tool in die Hand und zeigt ihnen dann die lange Nase, so, als wolle man ihnen sagen: Habt Spaß, aber nicht zuuuviel Spaß!
SCHLAUES KÖPFCHENEin gutes Puzzlespiel muss der spielenden Person bei einer erfolgten Lösung das Gefühl geben, ein schlaues Köpfchen zu sein - sonst ist es langweilig. Und das gelingt Rooms: The Main Building zu weiten Teilen.
Der Umfang von über 100 Leveln, sprich: Räumen, ist schon mal schick, und jeder Level wird schwerer als der vorherige, wenn man davon absieht, dass man den ein oder anderen Raum durch eine pfiffige Idee auch mal in gut einer Minute absolvieren kann.
Doch leider ist es ab und zu dennoch langweilig. Obwohl das Schwierigkeitenlevel alle ca. 5-10 Räume etwas ansteigt, sind die ersten 2-3 Räume dieser Intervalle immer etwas knifflig, wegen neuer neuen Elemente, die man erst einzusetzen lernen muss.
Aber die folgenden Räume erzeugen dann schnell wieder das Gefühl, alles nach Schema X zu machen, auch, wenn man sich durchaus freut, einen neuen Räum bewältigt zu haben. Was zu Routine und dann zu leichter Langeweile führt. Nur das Zeitlimit, welches in späteren Räumen dazukommt, sorgt dann für die nötige "Hetze", weshalb das Konzept eigentlich erst jetzt so richtig aufgeht. Schade, dass man das Zeitlimit nicht von Anfang an implmentierte; es wäre ja ein Leichtes gewesen, die Limits nach und nach immer weniger großzügig auszulegen, damit man sich als Spieler/in daran gewöhnen kann.
FAZITSeine (bisherige) Einzigartigkeit im Puzzle-Genre hebt Rooms: The Main Building aus der Übermasse an Grübelspielchen für den Nintendo DS besonders heraus. Unterhaltend ist es auch.
Aber die vielen kleinen grafischen Unzulänglichkeiten - insgesamt ist alles etwas zu klein, und desöfteren kann man nutzbare Gegenstände als solche nicht immer gleich erkennen -, stören mich etwas, hemmen den eigentlichen Ratespaß allerdings auch nicht nennenswert.
Für den Preis von 30-35€ hätte man den Leveleditor-Modus mit WiFi und allem so richtig schön ausbauen und zeigen können - nein: müssen! - was möglich ist. Denn ohne dies ist der verlangte Preis so geraaaade noch tolerierbar. Mal im Ernst, wer will seine eigenen spärlichen 10 Level immer wieder löschen, damit neue Level möglich werden, wenn die regulären 100+ Level geschafft sind?
Somit spreche ich eine gutwillige Kaufempfehlung für Rätselfüchse aus, die einerseits mal was Neues, aber andererseits eine eher simple Rätselkost ausprobieren möchten, um abends noch mal 1-2 Stündchen abzuschalten.