Obwohl man es eigentlich von Pokémon gewohnt ist, dass die jeweils nächste Edition einen anderen Namen trägt, hat sich Nintendo dieses Mal für den Titel Pokémon Weiße und Schwarze Edition 2 entschieden. Das liegt zum Einen daran, dass es keine neuen Pokémon gibt, sondern hauptsächlich dieselben wie in den Vorgängern und zusätzlich noch einige aus älteren Editionen.
Zum Anderen spielt die Hauptgeschichte wie auch schon im ersten Teil ebenfalls in Einall und zwar genau zwei Jahre nach den Geschehnissen aus Teil 1. Ein Spiel mit nahezu denselben Pokémon und einer ähnlichen Region müsste doch nun mittlerweile langweilig geworden sein, sollte man nun vermuten. Doch schließlich handelt es sich hier im Pokémon, das sein Spielprinzip seit Jahren nicht verändert hat und trotzdem immer noch extrem erfolgreich ist - warten wir also einmal ab.
Alte GeschichtenDie Region Einall selbst bietet nämlich ein paar neue Gebiete, im ersteren, einen kleinen Ort namens Eventura City, beginnt dieses Mal die Reise des Protagonisten, der sich wie schon im Vorgänger ein Starter-Pokémon namens Serpifeu, Ottaro oder Floink aussuchen kann. Danach heißt es wie gewohnt: verschiedene Städte besuchen, Arenaorden gewinnen, Pokédex füllen!
Im Gegensatz zum ersten Teil können hier aber nun 300 unterschiedliche Pokémon gefangen werden, somit sind auch Pokémon aus den älteren Generation bereits von Anfang an enthalten. Wer
Schwarz und Weiß gespielt hat, wird schnell die meisten Regionen wieder erkennen, in denen hier und dort einige Veränderungen auftreten: die Ruinen in der Wüste wurden zum Beispiel freigelegt, es ist jetzt also möglich, diese zu betreten. Die einzelnen Arenen wurden allesamt vom Design komplett überarbeitet, es gibt einige neue Arenaleiter und einige alte mussten ihren Platz räumen.
Ein paar neue Städte sind in Einfall hinzu gekommen, unter anderem findet sich eine Strandkolonie dort an, wo man einen neuen Orden gewinnen kann. Außerdem gibt es ein neues Vulkangebiet, den Janusberg, an dem man zu einem späteren Zeitpunkt das legendäre Pokémon Heatran antreffen kann oder eine Kanalisation in Stratos City, die man betreten muss, um Team Plasma aufzuhalten.
Team Plasma selbst teilte sich nach der Geschichte im ersten Teil nämlich in Anhänger von N auf und folgten diesem und in welche, die den Überzeugungen von G-Cis festhielten und nach zwei Jahren nun ein erneuten Versuch wagen, die legendären Pokémon unter ihre Kontrolle zu bringen. Da Reshiram und Zekrom allerdings seit genau diesen zwei Jahren nicht mehr gesehen wurden, stellt sich sogleich die Frage, auf was genau Team Plasma denn nun aus ist.
Es ist vermutlich kein großes Geheimnis, dass die Hauptrolle des zweiten Teiles dieses Mal Kyruem spielt, welches mit Reshiram oder Zekrom fusionieren kann. Der Held der Geschichte muss daher alles daran setzen, Team Plasmas Pläne zu stoppen und hat später auch die Chance, das legendäre Kyruem selbst einzufangen. Dieses wird man durch das Spiel immer wieder von seinem Freund begleitet, dem man wie auch schon in Vorgängern ein Namen geben kann und der dem Hauptcharakter bei Kämpfen gegen Team Plasma zur Seite steht. Bell und Cheren, die Charaktere aus
Schwarz und Weiß, tauchen hier übrigens auch wieder auf. Des Weiteren begegnet der Protagonist auch recht schnell einem Wissenschaftler, der ihm ebenfalls öfter über den Weg läuft. Was es mit diesem auf sich hat, behalte ich jedoch an dieser Stelle einmal für mich.
Alles neu macht Teil 2So weit zur Story. Ich sagte ja bereits, dass das Spielprinzip von Pokémon immer recht ähnlich bleibt und daher will ich insbesondere in dieser Rezension die Neuerungen ansprechen, die Pokémon Weiß und Schwarz 2 mitbringt. Die Erstere, die ich von allen die beste Neuerung finde, ist die Habitatsliste im Pokédex. Diese zeigt automatisch jede einzelne Route, Region oder Stadt an mit allen dort fangbaren Pokémon - sofern man diesen schon einmal begegnet ist.
Dadurch wird es um einiges einfacher zu checken, ob man nun alle Pokémon dieses Bereichs bereits gefangen hat oder nicht. Klar steht das auch im Internet - aber das ins Spiel selbst zu integrieren, finde ich sehr pfiffig, vor allem erhöht es den Sammlercharakter. Die Pokémon selbst verfügen im Übrigen selbst über einige neue Attacken bzw. lernen sie diese auf einem anderen Level. Was mir speziell auffiel war, dass man schon recht früh einige sehr gute Pokémon, wie zum Beispiel Riolu, fangen konnte, was bei älteren Editionen nicht der Fall war.
Auch im Beutel, den der Spieler immer bei sich trägt, hat sich einiges getan. So gibt es neuerdings eine Wechselbox, in der man beliebte Items ablegen kann, um sie dann schnell benutzen zu können. Außerdem ist die Sortierung der Items hier eine andere, und zwar werden diese - auch die TMs und VMs - in der Reihenfolge sortiert, wie man sie gefunden hat. Nach Wahl kann man diese Sortierungsweise aber auch ändern, wenn man mit der alten besser zurecht gekommen ist.
Items kann man von nun an nicht mehr nur den Pokémon geben und nehmen, sondern sofort von einem zum anderen Pokémon bewegen - auch sehr praktisch, wie ich finde. Des Weiteren erhält der Spieler sehr früh eine Medaillenbox, in der er Medaillen aufbewahrt. Diese Medaillen erhält er immer von einem Mann, wenn er eine bestimme Aufgabe absolviert hat, zum Beispiel, wenn er 1000 Schritte gegangen ist, einem Pokémon einen Spitznamen gegeben hat oder aber auch wenn man mehrere Mülleimer nach Items durchsucht hat.
Ein neuer interessanter Abschnitt, der Pokéwood, eine Art Filmstudio, genannt wird, bietet dem Spieler erstmals die Möglichkeit, Missionen zu erfüllen, die hier in Form von Regieanweisungen erfolgen. Beispielsweise muss man einen Gegner in einer bestimmten Rundenanzahl besiegen oder man darf nur einen bestimmten Gegner besiegen und muss andere umgehen oder aber man darf nur eine bestimmte Attacke verwenden.
Nachdem die Dreharbeiten abgeschlossen sind, kann man sich den Film auch ansehen und seine Popularität erhöhen und somit zum Filmstar aufsteigen. In Marea City gibt es zudem nun ein neues Gebäude, in dem Turniere stattfinden - Turniere, in denen man GP (=Gewinnpunkte) gewinnen kann, um sich davon TMs oder nützliche Items für den Kampf zu kaufen.
Neben all' diesen Änderungen gibt es noch einige weitere, dennoch fragt sich jeder natürlich...
...lohnt sich das überhaupt?Eingefleischte Fans brauchen sich diese Frage nicht stellen, denn für diese ist Pokémon Schwarz / Weiß 2 sowieso ein Pflichtkauf. An alle, die nicht sonderlich Pokémon-interessiert sind, aber schon den ersten Teil besitzen, brauchen hier nicht unbedingt zuschlagen - obwohl es ein sehr gutes Spiel ist! Schließlich wurden einige Störfaktoren ausgemerzt, viele neue Ereignisse bereitgestellt und auch optisch so einiges verändert.
Trotz allem gibt es eben keine neuen Pokémon, weshalb ich den zweiten Teil jetzt einmal als "besseren ersten Teil" hinstelle. Wer ersteren nicht hat und Pokémon mag, sollte bei seiner Wahl also lieber Teil 2 kaufen anstatt den Vorgänger. Da ich ja schon den ersten Teil bewertete, schneidet dieser also im Vergleich ein wenig besser ab. Trotzdem wäre es sehr wünschenswert, den nächsten dann auch wirklich mal für den aktuellsten Handheld rauszubringen und wieder neue Pokémon zu integrieren. Irgendwann einmal noch ein Schwarz / Weiß 3 auf den Markt zu bringen, halte ich nämlich dennoch für übertrieben.