Begeben Sie sich ins Gefängnis, gehen Sie nicht über Los und ziehen Sie keine 200€ ein! Wer kennt nicht das wohl erfolgreichste und bekannteste Brettspiel überhaupt: Monopoly...? Die Einen lieben es, die Anderen hassen es. Stellt sich nur die Frage, warum? Um nochmal Eure grauen Zellen aufzufrischen, hier ein kleines Resüme des Spielprinzips und -ablaufs.
Monopoly ist ein großes Spielbrett, auf dem sich viele Straßen und Ereignisfelder befinden. Zu Beginn muss man nach und nach alle Straßen, Bahnhöfe und sonstige erwerbbaren Grundstücke kaufen, bis alle an die Teilnehmer verteilt sind. Während dieser Phase muss man aufpassen, dass man nicht auf den gegnerischen Grundstücken landet, da man ansonsten Miete zahlen muss, schließlich muss man ja irgendwie den Kauf neuer und Ausbau alter Immobilien finanzieren.
Desweiteren existieren spezielle Grundstücke wie Bahnhöfe oder das Elektrizitäts- oder Wasserwerk, deren Mieten sich nach der Anzahl der Karten, die sich im eigenen Besitz befinden, oder multipliziert mit der Summe der Augenzahlen (der Würfel) einen festen Mietsatz ergeben. Nach und nach kann man die Straßen mit Häusern und Hotels bebauen, wobei das nicht gerade billig ist. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass man alle Straßen einer Farbe besitzt, ansonsten darf man Häuser nur auf einer kompletten Farbserie errichten (solange nicht die Spieloptionen verändert wurden).
Gemeinschafts- oder Ereigniskarten bergen diverse Ereignisse. So gewinnt man zum Beispiel in einem Schönheitswettbewerb oder erbt einige Euro, kann aber auch unter Umständen Pech haben und Steuern nachzahlen. Es gibt ebenfalls spezielle Karten mit denen man sich aus dem Gefängnis befreien kann. In dieses gelangt man, sobald man drei mal hintereinander einen Pasch gewürfelt hat oder direkt auf das Polizeifeld gelangte. Alternativ kann man sich auch gegen einen kleinen Obulus freikaufen.
Ziel des Spiels ist es nun also, alle seine Mitspieler in den Bankrott zu treiben, indem man seine Mieten der Grundstücke durch Aufrüstung mit Häusern und Hotels in die Höhe treibt, somit allen den letzten Cent aus der Geldbörse zieht und diese gezwungenermaßen Hypotheken aufnehmen oder ihre eigenen Grundstücke verkaufen müssen, um sich noch über Wasser halten zu können, bis sie letztendlich aufgeben müssen.
All dies hat man versucht, als DS-Spiel zu vermarkten, was auch ansich funktioniert, da das Spielprinzip gut umgesetzt wurde, grafisch alles einwandfrei ist, und man auch zu mehreren Personen spielen kann (bedauerlicherweise nicht via WiFi). Man kann sogar während des Spiels die Hintergrundmusik wechseln, sofern man sich die aktuell laufende Meldoie leid gehört hat. Als Bonusfeature wird die Funktion angepriesen, die Hausregeln zu verändern, wodurch ein schnelleres oder actionreicheres Spiel garantiert wird.
Klingt doch viel versprechend, oder nicht? Nunja... Das, was ich in dem letzten Absatz zusammen gefasst habe, sind die Highlights von Monopoly für den DS, denn viel mehr Extras gibt es leider nicht. Es existiert nur die Funktion, ein normales Spiel zu spielen, dieses fortzusetzen, nachdem man eine Pause eingelegt und den DS dann wieder eingeschaltet hat, oder Änderungen an den Optionen vorzunehmen. Man kann noch nicht einmal seinen eigenen Namen eingeben, sondern muss mit den vorgegebenen Namen wie "Eisen" oder "Auto" auskommen. Zudem benötigt jeder(!) Spieler eine DS-Karte von Monopoly wenn man zu mehreren spielen möchte - unverschämt bei so wenig Gebotenem.
Wer ein echter Fan von Monopoly ist und unterwegs mal gerne Partie spielen möchte, ist mit dem DS-Titel gut bedient, alle anderen warten besser, bis sie wieder Zuhause sind und das originale Brettspiel auf einem Tisch aufbauen oder das Spiel irgendwo billiger erstehen können, denn der Preis ist für den Umfang nicht gerechtfertigt.