In einer Zeit lange vor der Wii, dem Super Nintendo und dem Game Boy, wo man noch Träume und Visionen hatte, da gab es einen Affen, dessen Leidenschaft es war, Brünetten von Klempnern zu entführen und sie in unerreichte Höhen zu verschleppen.
Das mag auch der Grund sein, warum Donkey Kong und Bowser sich niemals bis heute in die Quere kamen, da Bowser schließlich eher von gelblichem Haar zu schwärmen scheint. Nach dessen zahlreichen vergebungslosen Versuchen, Prinzessin Peach sein Eigen nennen zu dürfen, ist es demnach nur fair, dass auch mal Donkey Kong wieder eine Chance bekommt, eine gute Freundin von Mario, Pauline, zu entführen.
Aufruhr im Miniland!Auf dem DS geht es daher mal wieder rund, denn so einfach will Mario diese Entführung natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Recht zügig geht es also mitten ins Spielgeschehen, das einigen sicher noch aus der DSiWare "Die Rückkehr der Mini-Marios" bekannt vorkommen müsste. Statt sich selbst schickt Mario nämlich kleine Roboterebenbilder von ihm in den Kampf. Einmal aufgezogen, machen diese kleinen Kerle so schnell nicht mehr Halt.
Das Spiel gliedert sich in über 9 Welten, die noch einmal in 10 Level unterteilt sind. Dort ist das oberste Ziel, seine Mini-Marios in ein Tor zu buchsieren, um den Level abschließen zu können. Und wie macht man das? Ganz einfach: Mit dem Touchpen! Mini-Marios angeklickt und schon laufen sie los. Allerdings sollte man sich vorher den Level gut anschauen, da die Mini-Marios nicht das einzige sind, was in Bewegung gesetzt werden muss.
An einigen Stellen müssen Brücken, Sprungfedern, Leitern, Laufbänder und noch vieles mehr entfernt oder hinzugefügt werden, um die Marios sicher ins Ziel zu bringen. Wie schon erwähnt, lassen sich die Mini-Marios nicht mehr anhalten, wenn sie einmal losgelaufen sind. Hinzu kommt ebenfalls, dass es in den meisten Levels mehrere Marios gibt, die aber alle möglichst zeitgleich ins Tor kommen müssen, denn sonst wird es geschlossen und das Level ist verloren.
Auch zusätzliche Gegenstände auf dem Kurs können gesammelt werden. Zum einen eine Mario-Münze, mit denen man neue spezielle Level freischalten kann, oder auch Karten, die komplettiert ein kleines Minispiel verfügbar machen. Pro Welt gibt es davon je eines, bei dem es auch wieder um geschicktes Platzieren oben genannter Gegenstände ankommt, um möglichst viele Punkte zu erhalten. Nicht nur dort, sondern in jedem Level gibt es eine Punktzahl, die sich aus den gesammelten Gegenständen und der benötigten Zeit zusammensetzt. Diese Punktzahl wird festgehalten, man kann hier also Highscores aufstellen und sich selbst übertreffen. Bei ausreichender Punktzahl winkt zusätzlich auch noch eine Trophäe.
Das letzte Level einer jeden Welt ist dann der Endboss Donkey Kong, dem man dort eins über den Latz hauen kann. Doch da das Äffchen jedes Mal wieder entkommt, gelingt es Mario erst in der letzten Welt, ihm Pauline wieder zu entreißen. Und solange das noch nicht der Fall ist, setzen Donkey Kong zumindest die Mini-Marios mit ihren Geschossen zu. Auch hier muss man sich einen Weg nach oben zum Affen bahnen und den Moment genau abpassen, damit die Mini-Marios auch wirklich dort ankommen.
Wem der Hauptmodus nicht reicht, der kann - nach einem kuren Einführungstutorial - auch selbst Level designen und diese sogar an Menschen aus der ganzen Welt verschicken. So bleibt auch nach dem Durchspielen noch die Möglichkeit, sich selbst immer wieder neue Herausforderungen zu schaffen und die von anderen anzunehmen, von dem man sich ein ertauscht hat. Hält man sein eigenes Level für gut genug, kann man es auch in einen Wettbewerb schicken, wo es von anderen Spielern bewertet werden kann.
Hat sich der Aufruhr gelohnt?Ich denke schon, denn "Aufruhr im Miniland" verlangt dem Kopf so einiges ab. Man sollte seine Spielweise lieber bestens vorher planen, damit man nicht einen seiner Mini-Marios ins Verderben schickt. Andererseits macht der Versuch klug, wie ich sehr schnell merkte. Schon zu Beginn musste ich einige Level wiederholen, um sicher ins Ziel zu kommen oder alle Items abstauben zu können. Die Level sind recht kurz gehalten, was ich aber sehr gut finde, da man sie somit immer mal kurz spielen kann, wenn gerade einmal 5 Minuten Zeit ist.
Die negative Seite des Ganzen ist vor allem bei etwas längeren Levels, dass man nur einmal falsch oder zu spät irgendwas berühren muss und schon ist alles verloren. Das kann schon ein wenig frustrierend sein, wenn man dann wieder alles von vorne beginnen muss. Eigene Levels erstellen zu können, ist jedenfalls eine gute Sache, denn da kann man sich die Länge des Levels selbst zurechtlegen und hat auch noch Spaß am Spiel, wenn es eigentlich schon durchgespielt ist. Ich kann es daher nur sehr empfehlen, zumindest für alle, die gerne ein wenig knobeln und nicht so schnell aus der Haut fahren.