Cover: Mahjongg DSMahjongg, ein Spiel, das noch aus dem alten China stammt... Ist es daher möglich, dass es auch heute zu gefallen weiss? Kann es heute überhaupt noch bestehen - in dieser aktuellen Spieleflut? Einen Versuch, das zu schaffen, startete das BrainGame-Team; das Resultat nennt sich "Mahjongg DS".

Das Spielprinzip
Das Spielprinzip selbst ist denkbar einfach und wird vielen wahrscheinlich auch schon bekannt sein: Ziel ist es, ein Spielfeld mit vielen Steinen abzuräumen, in dem immer nur diejenigen Steine entfernt werden, die ein Paar bilden, und an mindestens einer Seite frei liegen - und alle, die schon einmal Mahjongg gespielt haben wissen, dass das ganz schön knifflig werden kann. :)

Damit sich niemand über- oder unterfordert fühlt, gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Je nach Bedarf kann also ganz leicht oder auch schwer gespielt werden. Interessant wird das ganze dann vorallem durch beiden unterschiedlichen Spielmodi: den Einzelspiel- und den Kampagnenmodus. Ein Mehrspielermodus wurde leider ausgelassen - schade.
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Der Kampagnenmodus
Zunächst zum Kampagnenmodus: die tragische Geschichte des Helden "Sung Tsu" dient dazu, verschiedene Spielbretter und Varianten miteinander zu verknüpfen. Der Held hat von den Göttern vier magische Steine geschenkt bekommen, um damit einen Krieg zu gewinnen. Nach seinem Sieg möchte er die Steine dann in eine Art Tempel bringen, um den Göttern und der Schlacht zu gedenken. Der Transporter der Steine wird allerdings von dem Drachenvolk überfallen. Sung Tsus Aufgabe ist es nun, diese Steine zurück zu holen, indem er nach und nach alle im aufgetragenen Mahjongg-Puzzle löst. Die Geschichte wird im Verlauf des Spieles in Bildern und Text erzählt, und untermalt wird das Ganze durch asiatisch angehauchte Musik.
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Die einzelnen Spielvarianten
Die einzelnen Spielvarianten belaufen sich auf vier Arten: "Baumeister", "Dragonwall", "Sung Tsu" und "Eroberer". Von diesen ist "Baumeister" der einfachste. Er ist sozusagen klassisches Mahjongg: auf dem Touchscreen ist ein typisches Mahjongg-Spielbrett zu sehen. Dieses muss abgeräumt werden. Mit jedem gefundenen Paar baut sich auf dem Topscreen ein Gebäude auf - daher der Titel "Baumeister". Je schneller man das Gebäude baut, desto mehr Punkte bekommt man. Auf dem Topscreen können jederzeit Punkte, Anzahl verbleibender Steinpaare, verstrichene oder verbleibende Zeit - je nach Spielvariante - und die Anzahl der verbleibenden Steine auf dem Spielfeld eingesehen werden.
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Die nächste Spielvariante nennt sich "Dragonwall". Auch hier muss ein Mahjonggspielfeld abgeräumt werden, diesmal allerdings unter Zeitdruck: Auf dem Topscreen wird das Ganze dadurch verbildlicht, dass ein Drache ein Schloss angreift; mit jedem Steinpaar wird Schritt für Schritt eine Mauer vor dem Schloss aufgebaut. Ist die Zeit abgelaufen, aber es sind noch Steine auf dem Spielfeld, verliert man - je nach Schwierigkeitsgrad Punkte oder das gesamte Spiel.
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"Sung Tsu" unterscheidet sich komplett von den anderen und ist meines Erachtens nach diejenige, die am Meisten herausfordert: Auf dem Topscreen ist ein Gebäude zu sehen, von dem zwei Wege ausgehen. Einer führt zu unserem Helden, der andere zu einem Drachen. Hierbei sind die Wege mit Mahjongg-Steinen verdeckt. Aufgabe des Spielers ist es jetzt, auf dem Touchscreen diejenigen Steinpaare zu finden, die Sung Tsu, dem Helden, den Weg frei machen. Das gestaltet sich teilweise ziemlich schwer, baut aber auch Spannung auf, die zum Beispiel im Spielmodus "Baumeister" ausbleibt.
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Zu guter Letzt gibt es dann auch noch die Spielvariante "Eroberer". Wer gerne Puzzlespiele spielt, wird schon einmal von "Bejeweled" oder ähnlichem gehört haben. Das Spielprinzip ist, dass auf einem Spielfeld verschiedene Steine liegen; nur einer kann pro Zug verschoben werden. Ziel ist es, drei oder mehr gleiche Steine in eine Reihe zu bringen (vertikal oder horizontal). Diese lösen sich dann auf, andere fallen nach. Wenn man ein Paar entdeckt hat und es sich auflöst, wird der Hintergrund an der Stelle, an der die Steine waren, eingefärbt. Ist das gesamte Spielfeld eingefärbt, hat man gewonnen. Es erscheint offensichtlich, dass hier ein Zeitlimit notwendig ist, da sonst die nötige Spannung ausbleiben würde. :) Die Zeit wird auf dem Topscreen sowohl in dem dafür vorgesehenen Feld angezeigt (wie in den anderen Spielvarianten auch), aber auch bildlich in Form eines Drachen, der sich langsam verfärbt.
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Der Einzelspielermodus
Der Einzelspielermodus unterscheidet sich nur wenig von dem Kampagnenmodus: während man sich in der Kampagne keine Spielvariante aussuchen kann, ist genau dies in den Einzelspielen der Fall. Man wählt zunächst die Spielvariante aus, dann das Spielbrett. Wenn man das gewählte Spielbrett erfolgreich absolviert hat, wird ein weiteres freigeschaltet. Leider gibt es in allen Varianten stets die gleichen Bretter - hier wäre etwas mehr Abwechselung wünschenswert gewesen.
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Fazit
Mahjongg DS ist ein interessanter Versuch, das alte Spielprinzip der Chinesen aktuell zu halten und auf dem DS umzusetzen. Zu Großteilen ist dies auch sehr gut gelungen: die Steuerung ist sehr intuitiv und die Benutzung des Touchpens sehr unkompliziert. Leider nur bleibt die Auswahl der Spielbretter im Einzelspielermodus recht klein. Es gibt zwar viele Bretter, dafür aber immer die gleichen in allen Spielvarianten - etwas mehr Abwechslungsreichtum wäre da wünschenswert gewesen.
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Der zweite Kritikpunkt ist der fehlende Mehrspielermodus. Dieser hätte das Spiel durchaus um einen Großteil interessanter gemacht, denn Einzelspielervarianten von Mahjongg gibt es mittlerweile schon eine ganz große Menge - das wäre eine tolle Idee gewesen, sich von der Konkurrenz abzuheben.
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Dennoch ist Mahjongg DS insgesamt ein gutes Spiel - und vorallem für Mahjongg-Fans auf jeden Fall ein erwägenswertes Produkt; besonders durch die Touchscreen-Kontrollen. Mehr davon, bitte!
Tobias Singleplayer: 75%

Verfasst von Tobias am 27.09.2008,
bemustert durch Koch Media
für bis zu 1 Person/en
Release am 12.09.2008