VORWORTKonfuzius sagt: "Wenn Du ein altes Spielprinzip hast, dann Du musst einfach das Aussehen ändern, und Du hast ein neues Spiel". So, oder so ähnlich, würde sich der alte Gelehrte ausdrücken. Nun, das Rad sollte nicht immer neu erfunden werden müssen, aber ein paar neue Felgen würden doch Abwechslung in den Spielealltag bringen.
TITEL UND SPIELPRINZIPDas Spielprinzip wurde höchstwahrscheinlich im 19. Jahrhundert in China erfunden. Die ältesten erhaltenen, analogen Spiele sind auf das Jahr 1870 datiert. In unserer heutigen Zeit, wo alles digital wird, wurde auch bereits Mahjongg in unzählige Bits-und-Bytes-Versionen umgewandelt. Also was ist nun anders an der DS-Version?
Zum einen der Look des Spieles, der, wie der Titel es schon vermuten lässt, auf das alte Ägypten getrimmt ist, was mir persönlich sehr gut gefällt. Zudem enthält das Spiel vier Profil-Speicherplätze, einen Abenteuer-Modus, einen klassischen Modus, eine Schritt für Schritt-Anleitung, drei wählbare Schwierigkeitsstufen, 10 Spielvarianten sowie 300 Spielbretter und andere Boni.
Das Grundprinzip des Spiels ist kaum verändert - außer in den Spielvarianten worauf ich später noch zu sprechen komme. Auch wenn dieses hinlänglich bekannt sein sollte, möchte ich eine kurze Einführung geben: Durch das Suchen von ähnlichen oder identischen Steinen gewinnt man Punkte. Ziel des Spieles ist es, alle Steine vom Spielbrett abzuräumen. Dies muss so taktisch geschickt geschehen, dass man sich nicht selbst den Weg verbaut. Gleiche Steine geben mehr Punkte als ähnliche. Also recht simpel wie ihr bereits bemerkt habt.
ABENTEUERMODUS OHNE ABENTEUERUm das Spiel etwas aufzulockern, hat man sich gedacht, einen Abenteuer-Modus ins Spiel einzubauen. Eine recht nette Idee - leider fehlte mir das Abenteuer in diesem Modus, denn der sogenannte Abenteuer-Modus ist im Prinzip der klassische Modus mit einem kleinen Comic-Intro und immer schwerer werdenden Spielbrettern. So spielt man ein Brett nach dem anderen und erhält währenddessen wechselnde Bilder auf den Screens.
Und am Ende winken dann noch die Freischaltung von weiteren Symbolsets für die Spielsteine. Nun, das ist mir etwas zu wenig auch für solch ein kurzweiliges Spiel bzw. für einen solch toll angepriesenen Modus auf der Rückseite der Spielhülle. Man muss schon irgendwie an das Versprechen halten, das man dort angibt, auch wenn nichts weiter als Werbung ist. Es wäre nett gewesen, wenn man etwas mehr Comic-Szenen eingebaut hätte oder wirklich nützliche Bonis wie neue Spielbretter oder neue Spielvarianten freizuschalten.
SPIELMODIAuch ein und dasselbe Spiel kann aufgrund kleiner Veränderungen immer neu erscheinen. In Mahjongg: Acient Egypt gibt es davon im Classic-Modus neun Stück an der Zahl. Zum einen wäre dort der Standard, Punkterennen, Tauschen, 10 Sekunden, Countdown, Merken, Schuffle, Match und Freecell.
Tauschen: In diesem tauscht der DS alle fünf Sekunden die Reihenfolge der Steine. Bei einem hohen Schwierigkeitsgrad kann das echt knifflig werden.
10-Sekunden: Alle zehn Sekunden ist ein Pärchen zu finden, ansonsten werden immer jeweils 50 Punkte vom Score abgezogen.
Countdown: In zwanzig Minuten ist das gesamte Brett abzuräumen. Je schneller, desto besser.
Merken: Symbole werden durch das Anklicken kurz angezeigt und man muss sich die passenden so merken. Also wenn man es genau nimmt: Memory meets Mah-Jongg.
Shuffle: Innerhalb von zwanzig Sekunden muss ein Paar gefunden werden, ansonsten wird das Spielfeld komplett neu gestaltet.
Match: Alle zehn Sekunden ist das passende Pärchen zu finden, ansonsten ist das Spiel verloren.
Freecell: Zwei Steine können zwischengelagert werden.
Jeder dieser Modi kann in Schwierigkeit und Steinsymbolen angepasst werden.
SINGLEPLAYER JA, MULTIPLAYER NEINEs hat mich doch etwas verwundert, dass ein ursprüngliches Mehrspielerbrettspiel zu einem reinen Singleplayerspielvergnügen verkommen ist. Auch Mahjongg: Acient Egypt macht da keine Ausnahme. Ein Multiplayer wäre bestimmt recht simpel zu mayamentieren gewesen. Sehr schade, ich hätte mir eine Multiplayer-Party echt witzig vorgestellt.
FAZITWas kann - oder was darf - man von einem kurzweiligen Spiel wie Mahjongg: Acient Egypt erwarten? Keine Wunder, das ist klar, aber etwas Einfallsreichtum schon. Außerdem ist der Vorgänger Mahjongg: Ancient Mayas scheinbar nur auf Ägyptisch umgekrempelt worden - und so eine Geschäftspolitik finde ich einfach nur schade. Gerade aus dem Grunde, weil der aktuelle Teil knapp 30€ kostet, wobei der Vorgänger schon für 20€ zu haben ist.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es ist wahrlich kein schlechtes Spiel, aber wer lieber Mayas als Pharaonen mag, muss nicht 10€ mehr auf der Ladentheke lassen.