Cover: Kingdom Hearts Re:codedDie Grille Jiminy findet eines Tages in seinem Tagebuch einen merkwürdigen Eintrag: "Ihre Schmerzen werden heilen, wenn ihr zurück zu Hilfe eilet." Er kann sich allerdings nicht erinnern, diesen jemals verfasst zu haben. Um die Sache näher zu untersuchen, digitalisieren er, König Micky, Garde Goofy und Hofmagier Donald das Tagebuch. Beim Versuch, das Buch zu analysieren, treten allerdings schwere Fehler im Computer auf...

Alles voller Bugs!
Tja, wenn alles drunter und drüber läuft, ist es wohl an der Zeit, Hilfe zu holen. Diese findet sich im Sora - das seid übrigens ihr - des digitalisierten Tagebuchs wieder. Dieser erhält von König Micky den Auftrag, die bei der Analyse entstandenen Bugs auszumerzen und damit das Geheimnis des mysteriösen Satzes zu enthüllen. Nach einer kleinen Einführung zur Steuerung die euch erklärt, wie ihr eure Waffe, das Schlüsselschwert, benutzt, findet ihr euch auf einer Insel wieder und könnt auch gleich die bereits erwähnten Bugs erkennen: Die Insel ist übersät mit schwarz-roten Bug-Blöcken! Und als wäre das nicht schon genug, bekommt ihr es auch noch mit Herzlosen (Standardgegner in der Kingdom Hearts Reihe) zu tun.

Somit bleibt Sora nichts anderes übrig, als das Übel an der Wurzel zu packen. Und die findet sich im Systemkern wieder. Doch ist der natürlich gut geschützt und fürs Erste nicht einfach so auffindbar. Nachdem ihr einigen Leuten auf der Insel geholfen habt, taucht plötzlich eine mysteriöse Gestalt in einer Kutte auf und verschwindet auch gleich wieder in der Wand. Daraufhin wird gleich mal eine Art Radar in Form von 2 Matrix-Streifen an der Seite des Bildschirms aktiviert und ihr könnt den Zugang zum Systemkern suchen. Je näher ihr diesem kommt, desto roter und kräftiger leuchten diese auf. Und in diesem Fall befindet sich der Zugang zum Kern hinter der zuvor erwähnten Wand.
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Der Aufbau des Systemkerns ist in Ebenen gegliedert. Darin gilt es, eine gewisse Anzahl an Herzlosen zu besiegen um den Zugang zur nächsten Ebene freizuschalten. Sind alle Ebenen gesäubert, werden Bugs auf der Insel entfernt. Brücken erscheinen wieder, "Freezes" an Charakteren werden behoben oder sonstige Fehler beseitigt und neue Wege betretbar. Dabei habt ihr dann meist auch das Vergnügen, euch unter besonderen Umständen zu beweisen. Das kann unter anderem eine Jump'n'Run-Passage sein, eine Shooter-Einlage, oder etwas anderes ausgefallenes. Für Abwechslung ist also gesorgt ;)
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Dies geht solange, bis ihr ein schwebendes Schlüsselloch findet, welches sein Geheimnis nach der Benutzung eures Schlüsselschwerts (es hat seinen Namen ja nicht umsonst erhalten) preisgibt. Dahinter findet ihr dann einen ziemlich übel gelaunten Boss, der euch natürlich ans Leder will. Nachdem dieser dann aber beseitigt wurde, sind alle Fehler dieser Welt behoben, ihr bekommt eine Cutscene zu sehen und werdet schlussendlich in die nächste Welt teleportiert, in der ihr das Schema wiederholen dürft - solange, bis ihr dann der wahren Ursache aller Bugs entgegentretet...
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Mehr Power!
In Anbetracht der Größe der Aufgabe die euch bevorsteht, stattet Square Enix euer Schlüsselschwert mit einigem an Power aus. Vom Startmenü aus habt ihr die Möglichkeit, auf die Status-Matrix zuzugreifen. Hier gilt es, von Prozessoren ausgehend, Status-Chips aneinander auf eine Platine zu setzen, um so eure Werte zu erhöhen. Damit könnt ihr euren Angriff, Verteidigung, Magie, Häufigkeit von Items, und viel mehr erhöhen. Doch hinter diesem System steckt mehr Komplexität, als man es zumuten würde. So kann es sein, dass ein Bug-Block den Platz für einen Status-Chip blockiert und ihr so entweder einen R-Debugger, oder einen anderen Weg für eure Chips suchen müsst. Zusätzlich könnt ihr Cheat-Chips oder Fähigkeiten-Chips aktivieren, indem ihr diese mit Status-Chips mit Prozessoren verbindet und somit mit Strom versorgt. Dadurch könnt ihr, wie der Name schon sagt, weitere Fähigkeiten wie z.bBdas Ausweichen freischalten oder Sora mit mehr Lebenspunkten versorgen. Das Ganze könnte auf den Ersten Blick etwas verwirrend wirken, aber nach schon drei Besuchen in der Status-Matrix geht das ganz locker von der Hand.
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Aber euer Schlüsselschwert kann sogar noch mächtiger werden. Ihr habt etwa die Möglichkeit, neben der Standard-A-Attacke noch zusätzliche Spezialangriffe auszurüsten. Diese reichen von einer Feuerklinge bis zum Frostlauf. Selbst diese können nochmal verstärkt werden, wenn ihr per Menü die Kommando-Matrix ansteuert. Dort könnt ihr eure Kommandosteckplätze mit Fähigkeiten/Kommandos versehen, oder 2 Kommandos zusammenführen um eine noch viel stärkere Attacke zu kreieren. Sollten euch übrigens mal die Kommandosteckplätze ausgehen, könnt ihr diese über die oben erwähnte Status-Matrix erweitern.
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Technik
Was auf den ersten Blick auffällt, ist die für DS-Verhältnisse wirklich schöne Grafik. Die Charaktere sind gut erkennbar, die Städte sind nett designt und auch die vorgerenderten Cutscenes - übrigens mit englischer Synchronstimme - sind schön anzuschauen. Ebenfalls sind die Sprites der Charaktere, die während der Dialoge eingeblendet werden, für die geringe Auflösung wirklich gut gemacht. Aber alles hat seben einen Preis, und somit kommt man vor einer kleinen Ladezeit von etwa 2-3 Sekunden pro Arealwechsel nicht davon.
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Wo ich aber schon die Dialoge erwähnt habe: Die Textboxen hätten ruhig größer sein können. Mit den maximalen 7 Wörtern die pro Charakter angezeigt können, ist das doch ziemlich wenig und durch die Tatsache, dass auf diese Weise oft Sätze gesplittet werden, wirkt das doch ziemlich unprofessionell und man muss öfter auf "Weiter" drücken, als einem lieb ist.
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Wer übrigens auf der Rückseite der Spiele-Hülle das Multiplayer-Zeichen entdeckt und aufspringt, der wird leider enttäuscht. Das Spiel bietet keinen Multiplayer-Modus im eigentlichen Sinne. Ihr habt lediglich die Möglichkeit, anderen Re:coded-Spielern einen selbstkreirten Avatar inkl. einer Systemkern-Mission zu schicken. Aber da das Spiel seinen Fokus ohnehin eher auf den Singleplayer richtet, ist das Fehlen eines "richtigen" Multiplayer-Modus verständlich.
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Gewöhnungsbedürftige Kamera
Das Einzige was noch eine Sache der Gewohnheit ist, ist die Steuerung der Kamera. Diese platziert sich nämlich nicht von selbst, sondern muss von euch selbst je nach Situation angepasst werden. Mit der R-Taste + gedrücktem Steuerkreuz bestimmt ihr die Richtung in die ihr guckt. Das Ganze wäre nicht so schlimm, wenn euer Charakter fürs Positionieren stillstehen würde (denn für den Charakter und/oder die Kamera braucht man ja jeweils das Steuerkreuz), was vorallem in Kämpfen das eine oder andere Game Over herbeiführen kann. Der Rest aber geht eigentlich ganz gut von der Hand. Kämpfe, Spezialattacken, etc. sind da kein Thema. Euer Charakter springt sogar automatisch wenn ihr beispielsweise auf eine Erhöhung zulauft, oder ihr Jump'n'Run Passagen bewältigen müsst - selten tut er das auch an Stellen, an denen man das gar nicht will, aber wenn er das mal tut, ist das verkraftbar.
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Fazit
Kingdom Hearts Re:coded hat mich als Kingdom-Hearts-Einsteiger doch ziemlich beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass die Serie tatsächlich eine solche Qualität aufweisen kann. Die Grafik und Gameplay sind für DS-Verhältnisse ziemlich gelungen.
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Allerdings ist in Anbetracht dessen ziemlich schade, dass die Steuerung der Kamera den Spielspaß trübt und zusätzlich zu den winzigen Textboxen die Wertung von noch höheren Bereichen fernhält.
«Bowserkoopa» Singleplayer: 85%

Verfasst von «Bowserkoopa» am 26.01.2011,
bemustert durch Square Enix
für bis zu 1 Person/en
Release am 14.01.2011