Vor langer, langer Zeit......wurde der Kontinent Akaneia vom Imperium Doluna erobert und sein Volk unterjocht von Medeus, dem tyrannischen Anführer der Drachen. Doch dann erhob sich ein einsamer Held aus der Asche des Kontinents, in seinen Händen das göttliche Schwert Falchion. Dieser junge Mann stellte sich der schrecklichen Macht Medeus' und streckte ihn nieder. Akaneia wurde wiederaufgebaut und die Welt genoss ein neues Zeitalter des Friedens und Wohlstands.
Ein Jahrhundert später wird Medeus wiedergeboren. Er verbündet sich mit Gharnef, einem grausamen Zauberer, und verliert keine Zeit, seine Gegenwart spürbar werden zu lassen. Die Armeen der Dunkelheit, angeführt vom berüchtigten General Camus, metzelten auf den Schlachtfeldern des Kontinents eine Armee nach der anderen nieder und zerstörten letztendlich das Heilige Königreich.
Dieses widerwärtige Vorgehen lässt die Hand von König Cornelius von der Provinz Altea, einem direkten Nachfahren des Drachentöters, in Erfüllung der Bestimmung seines Blutes nach Falchion greifen und in die Schlacht ziehen. Währenddessen bleibt des Königs einziger Sohn Prinz Marth daheim und widmet sich dem Umgang mit der Feder und dem Schwert...
Mit diesen Worten beginnt die Spielanleitung von "Fire Emblem - Shadow Dragon" in das Spielgeschehen einzuführen. "Shadow Dragon" war damals im Jahre 1990 der allererste Fire Emblem Titel und spielbar auf dem Nintendo Entertaiment System. Das Remake dieses Spiels findet sich nun auf dem DS wieder. Was die vergangenen 18 Jahre aus "Shadow Dragon" machten, welche Veränderungen es gibt und ob das Spiel auch heute noch begeistern kann...lest einfach selbst! :)
Ein steiniger WegSo wie man es aus anderen Fire Emblem Teilen gewohnt ist, startet das Spiel gleich zu Beginn mit einer Story, welche sich von Kapitel zu Kapitel weiter ausdehnt. Es beginnt alles damit, dass Prinz Marth aus seinem eigenen Königreich fliehen muss und sich nach und nach eine Truppe zusammensucht, die mit ihm gemeinsam in die Schlacht ziehen. Das Ziel dieser Schlacht ist dabei nicht nur die Rettung des eigenen Königreiches, sondern auch der vieler anderer, vor allem aber die Vernichtung des Anführers der Drachen.
Vom Spielprinzip her muss man sich "Shadow Dragon" ungefähr wie auf einem Schachbrett vorstellen. Dabei ziehen Marths Truppe und deren Gegner abwechselnd auf den Feldern vor. Der Zug einer Truppe ist vorbei, wenn alle Einheiten eine Aktion zugewiesen bekommen haben. Die Aufgabe des Spielers ist es stets, den Boss des jeweiligen Kapitels zu besiegen und dessen Feld zu besetzen. Dabei müssen nicht zwangsweise alle gegnerischen Einheiten vernichtet werden.
Einheiten und FähigkeitenWährend seiner Reise trifft Marth dabei auf die verschiedensten Gestalten, von denen alle unterschiedliche Fähigkeiten haben: Reiter haben einen hohen Bewegungsradius, Ritter eine hohe Verteidigung, Schützen eignen sich für Fernangriffe, Magier können sowohl Fern- als auch Nahangriffe durchführen, geflügelte Kämpfer können Flüsse und Mauern überwinden, manche Einheiten benutzen Schwerter, andere wiederum Äxte, andere können verschlossene Truhen aufbrechen und und und... an Abwechslung in Sachen Angriff ist es in diesem Spiel definitiv geboten. Die Charaktere selbst verfügen alle ebenso über unterschiedlich hohe Angriffs-, Verteidigungs-, Geschwindigkeits-, und Energiewerte. Werden sie in einen Kampf verwickelt, steigt ihre Erfahrung und bei genügend Erfahrungspunkten auch das Level der jeweiligen Einheit, wodurch dessen Statuswerte erhöht werden.
Vor jedem Kampf und teilweise auch auf dem Schlachtfeld kann man seine Einheiten mit Waffen und nützlichen Gegenständen ausstatten, die einem im Kampf einen Vorteil bringen. Jedoch kann nicht jede Einheit alle Art von Waffen benutzen. Manche spezialisieren sich nur auf Äxte, andere auf Bögen, wieder andere auf Schwerter. Doch selbst wenn man beispielsweise eine Einheit besitzt, die mit Schwertern angreift, kann diese nicht sofort alle verfügbaren Schwerter benutzen. Vorerst muss die Einheit über einen hohen Waffenlevel verfügen, welches durch Kampfeinsatz auf dem Feld ansteigt, um die stärksten Waffen im Kampf einsetzen zu können. Vor oder während eines Kampfes können zudem Items benutzt oder getauscht werden.
Strategisches SpielAn Strategie fehlt es diesem Spiel auf alle Fälle nicht. Was zu Beginn noch sehr einfach aussieht, gestaltet sich schon recht früh als schwieriges Unterfangen. Will man wirklich keine einzige Einheit seiner Truppe verlieren, sollte man lieber genau jeden seiner Züge überdenken und auf jede Eventualität vorbereitet sein. So gibt es bestimmte Kapitel, in denen sich neue Einheiten oder Hilfsmittel in Festungen versteckt halten, die von der gegnerischen Einheit zerstört wird, wenn man sie nicht rechtzeitig erreicht. Um sich diese nicht entgehen zu lassen, muss man öfter mal mehrmals ein Kapitel von vorne beginnen, damit man den Dreh heraus hat, wie es gehen könnte.
Man hat zwar die Möglichkeit sich anzeigen zu lassen, wie weit der Angriffsradius des Gegners im nächsten Zug reicht, aber dennoch ist es oft ein sehr schwieriges Unterfangen, alle Einheiten bei sich zu behalten. Hinter den vielen Karten, auf denen sich der Spieler bewegt, steckt viel Strategie des Gegners, die man nicht unterschätzen sollte. Während es Kampfes besteht die Möglichkeit zu speichern - jedoch nur begrenzt, weshalb man sich gut überlegen sollte, wann man dieses Mittel ergreift.
Zusätzliche LeckerbissenWas in den Fire Emblem Teilen bisher auf der Strecke blieb, ist nun endlich in dem Spiel integriert - ein Mehrspielermodus! Nun kann man mit Hilfe des Drahtlosnetzwerkes gegen einen Freund spielen, aber auch via Internet zeigen, ob man es strategisch drauf hat. Im späteren Verlauf kommt auch allerhand Bonusmaterial hinzu, welches man in einem Sonderpunkt im Menü begutachten kann.
La crème de la crème?"Fire Emblem - Shadow Dragon" ist sehr komplex und bietet Spielspaß über einen längeren Zeitraum. Durch die vielen verschiedenen Einheiten eröffnet sich viel Flexibilität, da man zu einem Kampf nur immer um die 20 Einheiten mitnehmen kann, es aber sicher über 100 davon gibt. Dadurch motiviert es, das Spiel auch nach dem ersten Durchspielen noch einmal zu beginnen und es mit anderen Einheiten zu absolvieren.
Die Story, die sich durch das komplette Spiel zieht, ist zudem sehr tiefgehend und wirft immer neue Ereignisse auf. Nebenbei hat man außerdem die Möglichkeit, sich auf dem Schlachtfeld mit eigenen, manchmal sogar mit gegnerischen Einheiten, die man überreden kann, die Seite zu wechseln, zu unterhalten.
Ebenso ist die Speicherfunktion auf dem Feld gut integriert. Verliert man, kann man entweder das Kapitel neu beginnen oder von dem Speicherort aus fortsetzen. Allerdings ist das Spiel schon gleich zu Anfang einen Zacken zu schwer (und das schon auf Schwierigkeitsgrad Normal!). Wenn man mit der kompletten Truppe siegen will, muss man oftmals neu beginnen. Dennoch ist dies kaum motivationsschädigend, da man dazu verleitet wird, neue Taktiken zu probieren.
Grafisch hat sich an der Neuauflage auch einiges getan. Besonders in den Zwischensequenzen geht sie sehr ins Detail. Auch das Schlachtfeld selbst und die Menüs sind grafisch gelungen, aber die Charaktere für meinen Geschmack noch ein wenig zu verpixelt und unscharf. Während des Spiels wird man von typischen Fire Emblem Melodien begleitet, die sich Kampfgeschehen und Dialogen anpassen.
Insgesamt ist "Fire Emblem - Shadow Dragon" vor allem durch den Mehrspielermodus und den großen Umfang ein sehr gelungenes Spiel, dass lediglich durch den hohen Schwierigkeitsgrad ein wenig einbüßen muss.