Cover: Die Sims 3Auf diesen Titel habe ich schon sehr lange gewartet, da ich gespannt war, wie eine Umsetzung von Die Sims (3) mit Touchscreen-Funktion sein würde. Und ich muss zugeben, es funktioniert einfach klasse! ...allerdings mit ein paar schwerwiegenden Macken...

Wie man es von der PC-Version gewohnt ist, muss man zunächst einen Sim erstellen - von den Haaren über das Gesicht, der Kleidung, den Charaktereigenschaften und einem Lebensziel. Alles lässt sich wie üblich einstellen. Das Verändern der Gesichtspartien wurde schön gelöst, indem man lediglich den Stylus verwendet, um Augen, Nase und Co. zu verschieben, verzerren und zu richten, allerdings stößt dabei bitter auf, dass das groß angekündigte Feature von "Die Sims 3", nämlich Kleidung, Haare, etc. individuell einzufärben, ausgelassen wurde, und man wie vorher nur vordefinierte Farbnuancen auswählen kann. Desweiteren besteht nur die Möglichkeit, ein einziges Familienmitglied zu erstellen.

Nachdem dein Sim bereit ist, eine Wohnung zu beziehen, wird man direkt auf die neue Nachbarschaft verwiesen. Sie erinnert stark an Sunset Valley aus der Computer-Version und bietet die gleichen Aktivitäten und Ortschaften. Man kann zunächst ein Grundstück auswählen und entscheiden, ob man entweder das sich darauf befindliche Gebäude möbliert oder unmöbliert beziehen oder es gar abreißen möchte. Je nachdem wie man sich mit Die Sims auskennt, oder man sofort schnell ins Spielgeschehen einsteigen möchte, hat jede Variante ihre Vor- und Nachteile. In meinem Test hatte ich mich für den Abriss entschieden um alle Funktionen des Spiels auszuprobieren.
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Wenn man vor dem leeren Grundstück steht, beginnt man natürlich mit dem Hochziehen von Wänden, was sich leicht mit Hilfe des Stylus' erledigen lässt. Sobald ein Raum geschlossen ist, füllt sich dieser automatisch mit Boden- und Wandbelägen. Diese kann man mit einem schnellen Antippen entsprechend umfärben; das Ziehen von Kacheln und über die gesamten Wände streifen gehört der Vergangenheit an. Allerdings fehlt erneut ein Feature, dass in Die Sims 3, und eigentlich sogar schon in Die Sims 2, für den PC erst eingeführt wurde: Das Einsetzen von Türen und Fenstern in schrägen Wänden sowie das Errichten von letzteren. Man kann es zwar verschmerzen, jedoch ist es schade, dass es diese Option nicht in die NDS-Version geschafft hat. Ansonsten gibt es nicht viel weiteres zu tun im Bau-Modus. Man kann weder Garagen oder Stellplätze für Autos, noch mehrstöckige Häuser oder Dächer bauen. Dies hat aber auch den Vorteil, dass man wirklich nur die Grundrisse des Hauses ziehen muss und sofort mit Einrichten beginnen kann.
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Der Kauf-Modus unterscheidet sich ebenfalls nicht sehr vom Original. Praktisch ist, dass in den einzelnen Kategorien die Objekte, die anfangs am nützlichsten sind, vorne angeordnet sind. Alles andere, was eher Luxus entspricht, erscheint weiter hinten. So entfällt zu Beginn das lästige Gesuche nach den notwendigen Einrichtungsgegenständen und bremst nicht den Spielspaß. Jedoch gibt es hier ebenfalls etwas zu kritisieren. Erneut fehlt eine Neuheit aus Die Sims 3 für PC: Das individuelle Einfärben und schräge Platzieren von Möbeln. Letzteres hätte ich schon gerne in dem Spiel dabeigehabt, da dadurch die Wohnung etwas wohnlicher und nicht so steril eingerichtet aussieht, aber das kennt man ja noch aus alten PC-Tagen von Die Sims 1 und 2. Positiv ist jedoch, dass Kleinigkeiten in Die Sims 3 für den DS gefunden haben wie beispielsweise das Platzieren des Tisches, während sich die daran befindlichen Stühle mitbewegen. Das erspart wieder viel Tippen und Aufreiben der kostenbaren Nerven. Wie man es auch von den Konsolen-Ablegern kennt, kann man nur eine begrenzte Anzahl an Möbelstücken auf dem Grundstück platzieren, was einfach an der Speicherkapazität und der Performance des Nintendo DS liegt, welches aber zu verschmerzen ist.
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Let the show begin! Nachdem nun endlich die Bleibe deines Sims fertig gestellt wurde, kann man ihn leben lassen. Wie sonst auch, muss man primär die Grundbedürfnisse Hunger, Toilette, Hygiene, Energie, Spaß und Soziale Kontakte des Schützlings stillen. Ohne diese würde er ansonsten verkommen und sterben. Um z.B. den Hunger des Sims zu stillen, muss man Essen kaufen. Dieses gibt es einerseits in der Stadt, andererseits kann man auch einfach auf den Kühlschrank tippen und sofort etwas kochen. Jedoch macht Übung den Meister, denn das Menschlein kann nicht von Anfang an leckere Gerichte zubereiten. Er muss stetig üben oder an Kochkursen in der Stadt teilnehmen (dazu weiter unten mehr) oder einfach nur den Schlemmer-Kanal einschalten. Natürlich läuft nichts perfekt in einem Leben, denn es kann auch mal vorkommen, dass ein elektronisches Gerät kaputt geht und repariert werden muss. Hier muss der Sim ebenfalls rumprobieren und Fähigkeiten ausbauen, sonst dauert es wohl ein wenig bis zum nächsten Festmahl.
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Einen Haken hat das Essenzubereiten noch: Was, wenn man kein Geld mehr hat, um sich etwas Essbares zu kaufen? Dazu muss man, wie man es auch normalerweise in der heutigen Gesellschaft tut, arbeiten. Man kann sich entweder per Computer, Zeitungsannaunce oder persönlich vor Ort bewerben. Sobald man einen Job erhalten hat, kann man nachschlagen, wie viel man verdient, zu welchen Tages- und Uhrzeiten man arbeiten muss und welche Anforderungen für die nächste Beförderung gesetzt wurden. Sobald der Sims auf der Arbeit ist, kann man ihm befehlen, wie er sich dort zu verhalten hat; z.B., wie verrückt arbeiten, oder sich beim Chef einschleimen oder mit Kollegen plaudern. An dieser Stelle wird die größte Schwachstelle von Die Sims 3 für den DS offenbart:
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Die Zeitraffer-Funktion dauert vergleichsweise viel zu lang, bis der Arbeitstag vorbei ist. Und nicht nur hier macht sich dieses Manko bemerkbar, sondern auch wenn der Sim schläft - wobei es hier noch mehr auffällt, da hier absolut keine Interaktion geboten wird, und man lediglich dem Sim beim Schlafen zugucken kann. Und diese Schwäche hat mich manchmal dazu veranlasst das Spiel zu speichern und den DS beiseite zu legen, da ich einfach keine Lust hatte, manchmal bis zu 5 Minuten(!) zu warten, bis mein Sim ausgeschlafen ist oder die Arbeit verlässt. Eine weitere Unstimmigkeit ist auch, dass der Sims tagsüber recht schnell an Energie verliert, dafür aber im Schlaf relativ schnell an Energie gewinnt, sodass er eigentlich schon um 3 Uhr nachts aufstehen könnte, was aber wieder dazu führt, dass er tagsüber noch früher ermüdet.
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Über dieses Problem können unter anderem die Gelegenheiten hinweg trösten. Diese dienen dazu, Fähigkeiten auszubauen oder nebenbei etwas Geld zu verdienen. So wird man gebeten, innerhalb eines Zeitlimits schnell eine Freundschaft mit einem bestimmten Sim zu schließen oder an einem Kochwettbewerb teilzunehmen, die Vielfalt ist hier nicht eingeschränkt. Kochwettbewerbe finden in der Stadt statt, die man jederzeit besuchen kann. Auch hier entfällt wieder ein Feature, was eigentlich in Die Sims 3 (für PC) hinzugefügt wurde, nämlich der nahtlose Übergang zwischen Stadt und Wohnung, denn dieser wurde wieder durch einen nervigen Ladebalken ersetzt, wie man es schon zu Zeiten von Die Sims 2 gewohnt war. Was man noch alles in der Stadt vorfindet, möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht weiter ausführen, da man am besten auf Entdeckungsreise geht und alle Orte und Sehenwürdigkeiten selber besucht.
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FAZIT
Was soll man nun insgesamt über Die Sims 3 für den DS sagen? Ich bin zwiegespalten. Positiv zu vermerken ist definitiv, dass es wohl das erste Die Sims nicht für einen PC/MAC ist, das auch wirklich wie die Originalversion ist - mit Kauf-, Bau-Modus, einfach vor sich hinleben, arbeiten, etc. pp. Das, war bisher in der Form nicht direkt möglich, da immer eine Art Geschichte oder ein ergeignis-gebundener roter Faden mit eingebracht wurde. Dieses Mal jedoch ist es wirklich einfach nur Wohnen und Leben, was den Charme des Spiels aus- und auch so liebenswert macht. Die Schattenseite dieser Version ist jedoch nicht viel kleiner als das Positive insgesamt repräsentiert.
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Ich kann nicht wirklich sagen, ob es sich hierbei um Die Sims 3 handelt, vielmehr würde ich das Spiel "Die Sims 1,5" nennen. Viele Optionen, die in Die Sims 2 und 3 für den PC eingeführt wurden, fehlen schlichtweg in der DS-Version, sogar Wandlampen braucht man nicht platzieren, was einem sogar wieder bis zu Die Sims 1 zurückwirft. Auch der äußerst träge Zeitraffer fördert nicht unbedingt den Spielspaß. Wenn man diese Kritikpunkte nun auspendeln würde, überwiegen zwar die positiven, allerdings befinden sich die negativen auf verdächtig gleicher Höhe, weshalb ich letztendlich zu einem durchschnittlichen Ergebnis gekommen bin. Schade drum, denn all diese Fehler gab es bereits schon in den PC-Versionen und wurden durch Add-Ons oder Patches ausgebessert, weshalb ich etwas enttäuscht bin, dass sie sich dennoch wieder eingeschlichen haben - immerhin ist das ja durchaus der dritte Teil!
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Um aber einen abschließenden Satz zu finden, kann ich Die Sims 3 (DS) empfehlen, da es Die Sims für einen Nintendo-Handheld in dieser Form, nämlich der originalen, noch nicht gab und trotz der Mängel Spaß machen kann.
«Luigi-The-Best» Singleplayer: 71%

Verfasst von «Luigi-The-Best» am 19.11.2010,
bemustert durch Electronic Arts
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.10.2010