Carcassonne wollte ich schon immer mal als Brettspiel haben, allerdings kam ich nie dazu es mir zu kaufen. Daher hat es mich umso mehr gefreut, dass ich es auf dem DS mal ausprobieren konnte, denn hinter dem simplen Spielprinzip steckt ausreichend Tiefe.
Sobald das Hauptmenü erscheint wird man mit akzeptablen Menüpunkten begrüßt, welches mit einer netten Hintergrundmusik untermalt wird - nichts besonderes, aber auch nicht auf die Dauer nervend, schließlich soll man bei dem strategischen Spiel nicht all zu sehr abgelenkt werden. Das spiegelt sich sowohl in den Soundeffekten als auch in der Grafik wieder. Optisch und akustisch könnte das Spiel vom vorletzten Jahrzehnt sein, aber um den vollen Spielgenuss zu erhaschen ist eine bessere Qualität auch nicht nötig.
Man kann zwischen einem freien Spiel oder der Kampagne wählen. Mein Hauptaugenmerk lag auf der Kampagne, da sie doch am interessantesten war. Dort muss man viele "Aufgaben" in mehreren Levels erledigen, die so angeordnet und aufgebaut sind, dass man Stück für Stück das Spielprinzip und Regeln versteht. Besser hätte man es eigentlich nicht lösen können, daher ist hier schon einmal ein großer Pluspunkt zu vergeben! Zeitgleich steigt auch der Schwierigkeitsgrad recht stark an, denn bereits das dritte Level hatte ich erst nach dem dritten Versuch geschafft.
Um kurz auf das Spielprinzip einzugehen ist zu sagen, dass man eigentlich nichts anderes benötigt als einen Stapel mit ungefähr 70 Karten und Spielfiguren. Und mit Hilfe dieser Spielkarten kreiert man nach und nach eine große Landschaft, auf die man schließlich seine Figuren platzieren kann, indem die Mitspieler der Reihenfolge nach eine Karte in der Mitte der Spielfläche platzieren. Diese müssen allerdings so gelegt werden, dass sie zueinander passen, denn ein Fluss kann bspw. nicht plötzlich in einem Pfad münden oder eine Burg ohne Mauer errichtet werden. Daher müssen alle Karten sinnvoll und regelkonform platziert werden.
Jedem Spieler stehen zu Beginn eine gewisse Anzahl von Spielfiguren zu Verfügung die man, nachdem man eine Karte platziert hat, auf das Spielfeld setzen kann. Entweder stellt man sie auf oder neben einem Pfad ab, setzt sie auf einen Kirchturm, stationiert sie in einem Teil einer Burg oder frei auf der Wiese. Wenn man sie z.B. auf einem Burgteil platziert und man so viele Karten gelegt hat bis sich die Burgmauern geschlossen haben muss die Figur sofort vom Spielbrett genommen werden und dem Besitzer eine entsprechende Anzahl an Punkten gut geschrieben, aus wie vielen Karten die Burg zusammengestellt wurde. Bei den anderen Fällen ist es von verschiedenen Faktoren abhängig wie die Punkte berechnet werden, aber das findet man ganz schnell heraus, wenn man die ersten Level absolviert.
Sobald keine Karten mehr des Stapels verfügbar sind, das heißt alle Karten auf dem Spielfeld platziert worden sind, ist das Spiel zu Ende. Idealerweise sollte man auch alle Figuren auf dem Spielfeld abgesetzt haben, da man für nicht vollständige Zusammenstellungen der Karten (wie z.B. eine Burg, wo nur noch ein Kartenteil fehlt) die restlichen Punkte erhält.
Jedoch sollte man überlegen wo man sie genau platziert, denn man kann sich auch verbauen und somit nie wieder die Spielfigur zurückerhalten (siehe oben) und dann woanders platzieren, um so viele Punkte wie möglich zu erhalten. Auf diese Art und Weise werden dann die restlichen Punkte, die zu vergeben sind, ermittelt. Der Spieler, der die meisten Punkte durch sinnvoll platzierte Karten, aber auch Figuren, erhalten hat, gewinnt das Spiel.
FAZITWer Spaß an Brettspielen hat und zwischendurch mal Lust auf eine Partie Carcassonne hat, kann sich das Spiel ruhigen Gewissens zulegen, da es nicht zu schnell langweilig wird und auch alles übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen ist. An "große Spiele" kommt es aber leider aufgrund der genannten Mängel und der Tatsache, dass es eher ein Gelegenheitsspiel ist, nicht heran.