Cover: Avalon CodeDas Wetter war ja in den letzten Tagen so schön. Bestimmt habt ihr auch in der Sonne auf einer schönen grünen Wiese gelegen. Ihr habt vor euch hingeträumt, den Wind umherwehen gespürt... Und dann überkam euch eine Vision vom Untergang der Welt! Nicht? Naja, ist vielleicht auch besser so ;) Aber so beginnt Avalon Code, das neue Rollenspiel für den DS.

Der Untergang der Welt ist schon ein Brocken, aber dass man dann als Hauptfigur auch noch bestimmen soll, wer in der neuen Welt weiter bestehen darf, ist ein großes Stück Verantwortung!

Und genau das ist eure Aufgabe bei diesem Spiel. Nachdem ihr euch für Yumil (m) oder Tia (w) entschieden habt, erscheint eben diese Szene mit der Vision, und ihr bekommt das Buch der Prophezeiung und einen Feuerelfen namens Rempo zur Seite. Es geht dann auch schon am Anfang ziemlich schnell rund und ihr macht eure erste Kampferfahrung und flieht anschließend in eine Stadt. In der Stadt angekommen ist alles erstmal etwas orientierungslos. Zwar sieht man eine Karte, aber man weiss nicht so recht, wohin man gehen soll.
Screenshot Screenshot
Also läuft man rum und spricht alles an, was zwei Beine hat. Das Ansprechen von Leuten ist sehr wichtig, denn so bekommt man Hinweise, zu Ereignissen, Möglichkeiten wie ihr vorgehen könnt, oder einfach nur Hilfe. Auch Missionen kann man dadurch erhalten, also lohnt es sich, mit jedem mal zu plaudern. Weiterhin kann man so Beziehungen zu manchen Charakteren aufbauen, die später hilfreich sein können.
Screenshot Screenshot
Das Buch der Prophezeiung - Nicht einfach nur ein Buch!
Nein, ein schnödes Buch, was nur zur Einleitung dient, ist es nicht. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Spieles. In diesem Buch haltet ihr alles fest, was ihr für nötig haltet: die Orte an denen ihr wart, die Personen die ihr trefft, Monster denen ihr begegnet, und allerhand Gegenstände. Ganz nebenbei enthält es auch noch das Spielmenü. Aber bis auf die Orte, die automatisch eingetragen werden, könnt ihr selbst bestimmen, was rein soll. Trefft ihr jemanden, donnert ihr ihm einfach das Buch auf den Kopf und schwupp steht er drin! Keine Sorge, die Leute merken es nicht, wenn ihr ihnen das Buch überzieht. Sie sind nur etwas verwirrt.
Screenshot Screenshot
Diese Methode wird im Spiel "scannen" genannt und ist besonders wichtig. Denn die gescannten Leute und Gegenstände enthalten Codes, die verschiedene Eigenschaften haben. Damit könnt ihr Waffen und Rüstungen verbessern, andere heilen oder auch Türen öffnen. Die Möglichkeiten sind recht vielfältig.
Screenshot Screenshot
Das Beste daran ist aber, dass ihr sie beliebig oft wechseln könnt. Waffen können so mit unterschiedlichen Elementen belegt werden, je nachdem was man gerade braucht. Wenn ihr einen Gegenstand eingescannt habt, erscheint er sofort als neue Seite in eurem Buch, welches im Touchscreen dauerhaft angezeigt wird. Der Code kann durch Drag&Drop verschoben werden, sofern die Teile zusammen passen. Sie sind unterschiedlich geformt und erinneren ein bisschen an Tetris. :) Um die Codes auf andere Objekte zu verlegen, gibt es eine Art Zwischenspeicher, der jedoch auf 4 Plätze begrenzt ist. Da kommt man leider schon ziemlich am Anfang nicht mehr mit hin und ist gezwungen, willkürlich Codes auf andere Objekte zu legen, um Platz zu schaffen. Das ist auf Dauer etwas umständlich und kann nerven, da man die Codes auch nicht löschen kann. Ein paar Slots mehr wären wirklich toll gewesen!
Screenshot Screenshot
Die Sache mit dem Scannen ist etwas zwiespältig, denn man scannt einerseits ein, um die Codes zu haben und andererseits ja EIGENTLICH um Dinge festzuhalten, die in der neuen Welt bestehen sollen. Tatsächlich muss man aber alles scannen was möglich ist, um auch ja keine Codes zu verpassen. Außerdem hat das Verändern der Codes auch noch den Effekt, das ihr die Eigenschaften der Monster beeinflusst. Trefft ihr auf ein Monster, welches nur schwer zu besiegen ist, könnt ihr an den Codes herumwurschteln und Dinge, die das Monster besonders beschützten, entfernen.
Screenshot Screenshot
Ausserdem trifft die Bestimmung der neuen Welt auf die Fragen zu, die euch nach dem Sieg gegenüber eines Bossmonsters, gestellt werden. Es werden konkrete Dinge zur neuen Welt gefragt, wie sie aussehen soll und dann muss man einen Code hineingeben, den man möchte. So wird die neue Welt schließlich kreiert. Mit dem Buch wird aber nicht nur alles mögliche gescannt und Codes getauscht, es dient auch dazu, euch auszurüsten und Gegenstände zu verwenden.
Screenshot Screenshot
Wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, mit dem Buch umsich zu schlagen, erkundet man, wie schon erwähnt, die Gegend und trifft Leute. Natürlich gibt es auch wegweisende Dinge und letztenendes ist die Story schon ziemlich Linear. Aber andererseits muss man ja auch mal vorran kommen. Trotzdem sollte man alles gut erkunden, denn dafür gibt es Punkte!
Screenshot Screenshot
Jede Seite des Buches enthält eine maximale Punktzahl die man erreichen kann. Man bekommt sie, wenn man Dinge entdeckt, mit Leuten spricht - und scannt. Wer also besonders ehrgeizig ist, und immer die volle Punktzahl haben will, ist eine Weile beschäftigt. Wo manches ziemlich offentsichtlich ist, muss man anderes oft lange suchen, bis man es entdeckt hat. Spaßiger ist das Punktesammeln aber viel mehr in den Dungeons. Die Dungeons bestehen immer aus mehreren kleinen Räumen. Großartige Erkundungstouren oder gar die Gefahr sich zu verlaufen gibt es hier nicht. Dennoch ist das ganze unterhaltsam.
Screenshot Screenshot
In jedem Raum gibt es unterschiedliche Aufgaben. Mal muss man alle Monster besiegen, mal muss man Schalter betätigen usw. Man kann alles in Ruhe lösen, bleibt man aber in der vorgegeben Zeit, bekommt man Punkte dafür. Ebenso für die Lösung der Aufgabe. Abzüge erhält man, wenn man verletzt wurde oder herunterfällt. Je nachdem, wie viele Punkte man erhalten hat, erhält man eine Medaille (Bronze, Silber oder Gold). Die Dungeons kann man beliebig oft wiederholen und bieten so den Anreiz das Beste aus sich herrauszuholen.
Screenshot Screenshot
Gesteuert wird das Ganze zum Teil über das Buch, aber zum Teil natürlich auch mit den Spielknöpfen des DS. Vorwiegend wird mit ihnen gekämpft, ausgewichen, gelaufen und gescannt. Ausrüstungen anlegen, Brot essen oder den Feuergeist rufen, das geschieht alles über die Nutzung des Buches, also den Touchscreen.
Screenshot Screenshot
Und hier ist auch eine kleine Sache, die auf Dauer nerven kann: sobald man das Buch berührt, taucht der Feuergeist auf und will einem irgendwas erklären. Auch, wenn man nur versehentlich draufkommt. Wenn man gerade in einem Kampf steckt, wird dieser dadurch angehalten (was gut sein kann, wenn man schnell nachdenken muss, oder ein Code verändern will) der Geist taucht im oberen Bildschirm (wo alles geschieht) auf und ja dann muss man ihn wieder wegdrücken. Wenn man ihn nicht braucht, ist das also schon etwas nervig. Die Spielmenüpunkte sind auch etwas klein. Trotz des Stiftes klickt man schonmal daneben, wenn man z.B. speichern will. Womöglich geht das auf dem DSiXL etwas besser!?
Screenshot Screenshot
Ich denke nicht, dass es geschadet hätte, wenn man das grafisch etwas besser gelöst hätte. Das Buch selbst ist gut sortiert und enthält eine richtige Inhaltsangabe, sodass man nicht Seite für Seite durchblättern muss, sondern gezielt in die Kapitel gehen kann. Wenn ihr zu zweit seit und gern getrennt das Spiel durchspielen wollt, müsst ihr wohl oder übel darauf warten, dass der andere fertig ist oder doch gemeinsam Spielen. Denn leider bietet das Spiel nur einen einzigen Speicherplatz.
Screenshot Screenshot
Mein Fazit
Avalon Code weist wirklich eine interessante Spielweise auf. Die Möglichkeit, alles mit den Codes zu verändern und so auch seine Ausrüstung immer wieder verbessern zu können, ist wirklich interessant und regt zum Sammeln und Experimentieren an. Doch bei all der Scannerei rückt die eigentliche Geschichte etwas in den Hintergrund und kommt nur schwach zur Geltung.
Screenshot Screenshot
Aufgelockert wird das ganze durch kleine Minispiele in den unterschiedlichen Städten die den Unterhaltungswert erhöhen. Grundsätzlich macht man aber die ganze Zeit das Gleiche: Gegenden Erkunden, Scannen und Dungeons bewältigen. Die Handhabung mit dem Buch ist etwas gewöhnungsbedürftig, gerade weil das Spielmenü fast schon winzig ist.
Screenshot Screenshot
Bedauerlich ist auch, dass der Hauptcharakter irgendwie nicht spricht, sondern immer nur nickt oder den Kopf schüttelt. Aber darüber kann man durchaus hinwegsehen. Wer Spaß an der Erkundung hat und gerne experimentiert ist hier gut aufgehoben. Wer großen Wert auf tiefgehende Geschichten und facettenreiche Charaktere legt, der wird hier allerdings eher enttäuscht.
«Jule» Singleplayer: 77%

Verfasst von «Jule» am 27.03.2010,
bemustert durch Koch Media
für bis zu 1 Person/en
Release am 12.03.2010