Cover: 100 Denk- & LogikspieleAchja, so kleine Rätselspiele wie ein Kreuzworträtsel oder ein Sudoku sind doch immer wieder schön, um sich eine Busfahrt oder längere Wartezeit etwas zu versüßen. Kombiniert man dies mit einem Nintendo- DS-Spiel, kommt oft sowas wie "100 Denk & Logikspiele" dabei heraus. Aber wie sieht es denn nun mit der digitalen Denkspiel-Sammlung aus? Schafft es das diese, sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, oder sollte man es lieber in den Kaufhausregalen stehen lassen?

Quantität statt Qualität
Spiel ausgepackt, in den DS gesteckt, gestartet und mir vorgenommen, alle Modi des Spiels durchzuprobieren. Gleich am Anfang werde ich dazu aufgefordert, ein Profil zu erstellen und einen Avatar dafür auszusuchen. Der einzige Nutzen der Profile ist es, festzuhalten, bis zu welchem Level ihr in einem "Minispiel" gekommen seid, oder wie groß eure Punktezahl ist. Freispielbares oder sonstige Bonusinhalte die man mittels Highscoreknacken erhalten könnte, gibt es nicht.

Im Hauptmenü habt ihr dann die Möglichkeit, euch zwischen verschiedenen Spielchen, die in Kategorien eingeteilt sind, zu entscheiden. Action, Puzzle und Karten + Brettspiele stehen euch zur Auswahl. Neben Airhockey bis Texas Hold'em und eher unbedeutenden "Finde den Weg von A nach B"-Spielen ist hier eigentlich alles vertreten.
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Aber jetzt kommt auch der Punkt, wieso ich sie weiter oben auch als "Minispiele" bezeichnet habe. Einzelne Levels eines Spieles dauern selten mehr als 2 Minuten. Zwar gibt es dafür umso mehr Level, aber bis auf einen langsam steigenden Schwierigkeitsgrad ändert sich dabei nicht wirklich viel. Die Elemente, die man zusammenreihen muss, sind etwas weiter voneinander entfernt, oder es ist mal ein Block als Hindernis dazwischen. Meist kann man locker bis Level 20 kommen, dann wird's zwar etwas kniffliger, aber trotzdem noch machbar. Der "Denk"-Faktor des Spiels ist somit nicht gerade hoch.
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Wäre ja noch halbwegs verkraftbar, wenn sich nicht 50 % der "Minispiele" so sehr ähneln würden. Meist müssen eben wirklich nur Blöcke in eine bestimmte Anordnung gebracht werden, oder man muss mit dem Stylus auf bestimmte Dinge tippen. Vorallem in der Puzzle-Kategorie gibt es so einige Duplikate. Ein Beispiel wäre hierfür das Spiel "Magic Square", ein Verschiebepuzzle, dass in 3 Varianten verfügbar ist, aber dessen einziger Unterschied in der Anzahl der Puzzleteile besteht - die Bilder sind sogar dieselben.
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Ähnliches gilt für ein Memory, bei dem sich die Anzahl der gleichen Karten erhöht und das altbewährte Minenfeld, in dem sich die Größe des Feldes verändert. Von den anderen 50% haben 30% etwas mit Blöcken zu tun und die verbleibenden 20% sind eben Poker, Airhockey, Schach, Roulette und eben die größeren Karten & Brettspiele wie auch Blackjack & Co. Die sind dafür gelungen und machen auch wirklich Spaß, denn damit kann man auch gut und gerne eine halbe Stunde verbringen.
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Gespielt werden die Spiele übrigens ausnahmslos alle mit dem Touchscreen. Knöpfe finden keinen Einsatz. Somit seid ihr lediglich auf Tippen und Linien ziehen angewiesen. Zumindest für jeweils 2 Minuten...
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Hier setzte dann übrigens auch der Moment ein, bei dem ich anfing, den Ton herunterzudrehen. Nichts für ungut, aber in einem Spiel bei dem sich die Musik, die irgendwie an die Casinos in Las Vegas erinnert, nach 30 Sekunden anfängt zu wiederholen kann einem doch gewaltig auf die Nerven gehen. Das betrifft leider alle 5 Musikstücke die das Game zu bieten hat...
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Fazit
Kann es wirklich sein, dass die Rezension so kurz ausfällt und ich trotzdem schon alles erwähnt habe was das Game zu bieten hat? Antwort: Leider ja.
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Stellen wir uns nochmal die Busfahrtsituation vor, und ich hätte die Wahl zwischen einem Zeitungs-Sudoku und diesem Spiel, würde ich mich wohl für die Zeitung entscheiden. Zum Einen, da ich mehr Zeit für das Lösen davon brauche, als wenn ich die Hälfte der "Knobelspiele" bis Level 7 Spielen würde (ausgenommen Schach und Poker), und zum anderen, weil die Zeitung keinen Ton von sich gibt. ;) Und nebenbei gibt's auch noch kein Sudoku auf dem Modul.
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Man merkt, dass dem Spiel Entwicklungszeit gefehlt hat. Der Langzeitmotivationsfaktor ist ziemlich gering und die einzelnen Spiele sind sich allgemein zu ähnlich. Es fehlt kurzgesagt ein Merkmal, dass das Spiel aus der Masse hebt. Dafür sind die größeren Spiele wie Roulette, Poker, Schach etc. gelungen umgesetzt worden und formen auch den Teil des Spiels, der auch wirklich unterhält.
«Bowserkoopa» Singleplayer: 62%

Verfasst von «Bowserkoopa» am 18.04.2011,
bemustert durch Buschbaum Media & PR GmbH
für bis zu 1 Person/en
Release am 25.03.2011