STORY-MODUS"Hallo, ich bin Lianna. Neben mir steht mein Bruder Rowan, daneben der tapfere Chrom, dort Lucina und hier"... "Moment mal!", denken die Hardcore-Fire-Emblem-Fans unter euch, "die ganzen Charaktere stammen doch eigentlich aus ganz unterschiedlichen Epochen!?" Richtig, Fire Emblem Warriors vermischt ebenso wie Hyrule Warriors Charaktere und Zeitlinien, und packt es in eine Geschichte, in der ihr über das Schicksal des Königreichs Aytolis bestimmt...
Wenn ihr das erste Mal das Game startet, landet ihr nach dem Intro ohne Umschweife im Story-Modus und müsst erstmal ein paar wichtige Entscheidungen treffen. Zuerst werdet ihr gefragt, ob Rowan oder Lianna euer Hauptcharakter sein soll. Darauf folgt zugleich, auf welcher der drei verfügbaren Schwierigkeitsstufen... HALT STOP! Ist das etwa der gleiche Text wie aus dem Review zu Fire Emblem Warriors für die Nintendo Switch? Ups! Nein, Spaß beiseite, es handelt sich bei Fire Emblem Warriors tatsächlich um fast das exakt selbe Spiel wie die Switch-Version. Darum kann ich mich bei vielem an und für sich auch sehr kurz fassen, und ich werde vornehmlich über die Unterschiede bereichten.
Was es noch zu sagen gibtDie Technik, Fire-Emblem-Elemente mit den "Musou"-Spielen zu kombinieren, ist interessant, denn Fire Emblem ist rundenbasiertes Gameplay, während die Warriors-Reihe actionlastiges Button-Mashing bietet. Natürlich geht es in Fire Emblem Warriors erster Linie um das Letztere und dafür muss man auch die Muße haben. Mitstreitern jedoch vor und während dem Spiel Befehle in dem typischen in Quadrate aufgeteilten Spielfeld zu geben, bringt dem Ganzen noch einen gewissen taktischen Vorteil. Auch wenn ich die Funktion nicht überwiegend viel nutze, obwohl sie ja in Fire-Emblem-Spielen den Kernteil ausmacht, kommt ein gewisses "Einheiten verschieben"-Feeling auf.
Das neue Paarungen-System hilft ebenso dabei. Wie in Fire Emblem auch, ist es möglich mit manchen Einheiten Beziehungen aufzubauen und sich im Kampf unterstützen zu können. Steht einer eurer Mitstreiter in greifbarer Nähe, könnt ihr ihn in euer Zweierteam aufnehmen und bei gefülltem Team Meter, gemeinsam starke Angriffe durchführen. Bestimmte Attacken bringen eure Gegner sogar zum Taumeln, in diesen Momenten könnt ihr dann selbst überlegenen Gegnern Schaden zufügen.
Nach dem Schere-Stein-Papier- bzw. dem sogenannte Waffendreieck-Prinzip seht ihr inmitten der Unmengen an Schergen, Pfeile über deren Köpfen, die euch darauf aufmerksam machen, ob ein Gegner gerade stärker oder schwächer ist. Das heißt, Äxte sind stark gegen Lanzen, Lanzen besiegen Schwerter und Schwerter sind effektiv gegen Äxte. Die Bögen allerdings sind dank der möglichen Distanz gegen jede Waffengattung in etwa gleich stark. Ein weiterer taktischer Aspekt, der im Actiongetümmel beachtet werden sollte, vor allem wenn man durch die Charaktere auf dem Feld wechseln kann.
So ist man nie gezwungen mit nur einem Charakter durchzuspielen, sondern kann im Kampf wechseln und die entsprechenden Angriffe und Vorteile nutzen, um eben auch das besagte Waffendreieck zu eigenen Gunsten rotieren zu lassen. Andererseits bekommt man eine bessere Abdeckung der Karte hin. Ich kann also beispielsweise Chrom nach Norden schicken, während ich mit Lianna an der südlichen Front kämpfe. Habe ich dort dann alle Feinde besiegt, wechsle ich zu Chrom und teile im Norden ordentlich aus.
Im Vorrat und Feldlager kann man sich gut austoben, allerdings finde ich das recht eintönig, deshalb lasse ich die Waffen meistens automatisch zuweisen, ebenso die Hilfsmittel, wie Tränke und sonstiges. Bei den Fibeln braucht es einiges an Material, doch da habe ich mich erst mal auf mehr Waffenfähigkeiten bzw. Combos spezialisiert. Das ist ganz nett, wird aber bei der Charakterüberflut mit der Zeit ganz schön mühsam. Fühlt sich aber dennoch gut an, wenn man seinen Lieblingscharakter etwas aufpowern kann.
Der Historische Modus bietet, wie auch schon in Hyrule Warriors, interessante Abwechslung. So muss man in einem Raum eine bestimmte Anzahl Helden besiegen oder andere Sonderaufgaben erledigen. Im Endeffekt also handelt es sich mehr oder weniger um dasselbe Gameplay wie im Story-Modus.
Technik faux-pasBetrachtet man die Geschwindigkeit, zieht die Switch-Version teilweise den kürzeren. Die New-3DS-Version läuft mit feinen 60fps, so gut wie nie Ruckler, alles flüssig und problemlos. In Sachen Grafik-Qualität, kann dafür der New 3DS einfach nicht mithalten. Die Details sind schwach, alles wirkt sehr matschig und die Umgebung ist lange nicht so reichhaltig wie auf der Switch. Die schwarze Umrandung zur besseren Erkennung der Charaktere fällt ebenfalls etwas negativ auf. Der 3D-Tiefeneffekt wurde wahrscheinlich aus Performance-Gründen weggelassen, aber darüber spricht heutzutage ja auch keiner mehr. Trotzdem: Mir fehlt das einfach!
Der Sound allerdings ist zauberhaft. Die Fire-Emblem-Tunes gepaart mit actionreichen, rockigen Beats, das hat schon bei Hyrule Warriors wunderbar funktioniert. Die Sprachausgabe ist auf Englisch, es kann aber kostenlos - per DLC - die japanische Sprache heruntergeladen werden. Wozu aber kein wirklicher Anlass besteht: Ich finde die englische Sprachausgabe genial, vor allem, da ich während der Action keine Zeit habe, Untertitel zu lesen. Weiterhin sind immer wieder tolle Zwischensequenzen zu sehen, welche die weitere Story in Bildern erzählen und ebenfalls vertont wurden. Aber nicht nur das ist genial, sondern auch die Möglichkeit, die Texte automatisch, wie eine Erzählung laufen zu lassen, oder einfach per Knopfdruck für langsame Leser voranzutreiben.
Schade ist es um den fehlenden Co-op Modus, denn es besteht keine Möglichkeit mit zwei New-3DS-Einheiten zu verbinden - somit bleibt Fire Emblem Warriors auf dem New 3DS ein Einzelspielererlebnis.
Der amiibo Support ist, ebenso wie in Hyrule Warriors, ein netter Bonus. Somit könnt ihr pro Tag fünf amiibos scannen und erhaltet Münzen, Waffen etc.
FAZITFire Emblem Warriors ist ein Spezialfall, wie es Hyrule Warriors auch war. Jedoch hat Koei Tecmo sich noch etwas mehr ins Zeug gelegt, die Elemente des Franchises, hier Fire Emblem, zu integrieren, was ich super finde. Außerdem passen Schwerter, Äxte, Lanzen natürlich perfekt in die Warriors-Reihe hinein. Und während ich bei Hyrule Warriors immer mal langatmige Kämpfe hatte, die öfters in einem frustrierenden Game Over endeten, bin ich in Fire Emblem Warriors kurzweiliger unterhalten worden. Dies bietet sich in Besondern perfekt für den mobilen Gebrauch an.
Der Nachteil ist jedoch ganz klar die schwache Technik. Da es sich bei der Switch-Fassung an und für sich um dieselbe Version handelt, sie allerdings schöner aussieht, zudem lokalen Coop bietet und zudem ja ebenfalls portabel ist, fällt die Wahl für Besitzer beider Plattformen nicht schwer.
Doch so oder so: Wer das Fire-Emblem-Universum mag, darin jedoch auch mal ein anderes Gameplay-Element begrüßen möchte, dürfte mit Fire Emblem Warriors jede Menge Spaß haben.