Mugsters

Schon Mal über GTA mit Puzzle-Elementen nachgedacht? Team17 schon! In ihrem neuesten Spiel bekommt ihr Sandbox-Feeling mit Aufgaben spendiert - und so spielt sich Mugsters.

Weißer Held
Begonnen wird auf einer Basisinsel, auf der ihr euch frei umherbewegen könnt. Mit der R-Taste bewegt sich euer kleines, weißes Männchen etwas schneller, was bei der sonst gemütlichen Geschwindigkeit bitter nötig ist. Per A-Taste könnt ihr Dinge anheben oder fallen lassen. Die B-Taste ist zum Schlagen und Werfen da. Fahrzeuge gehören ebenfalls zur Puzzle-Lösung und können mit der X-Taste bestiegen und wieder verlassen werden.

Der Clou ist, jedes Level sollte mit gewissen Aufgaben beendet werden. Eine dieser Aufgaben ist, Menschen zu retten. Diese befinden sich auf der Insel in Glasbehältern verteilt. Diese muss man mit Steinen aufschlagen oder einfach mit dem Auto anfahren - die Behälter, nicht die Menschen. Danach sind diese jedoch euer Anhängsel. Leider verhalten sie sich nicht sonderlich intelligent und bleiben des öfteren an Mauern oder sonstigem hängen. Gefährlich wird es auch, wenn Fahrzeuge bewegt werden und sie nicht schnell genug einsteigen.

Die zweite wiederkehrende Aufgabe sind grüne Kristalle, die ebenso überall auf der Insel verteilt, an zumeist an höher an gelegenen Stellen zu finden sind. Manchmal muss auch über Rampen gesprungen und Schalter für Fahrstühle oder ähnliche Apparaturen betätigt werden, um die leuchtenden Kostbarkeiten einzusammeln.

Explosive Fässer gehören ebenfalls zum Repertoire. Sie sind hier und dort verteilt, manchmal auch an Automaten zu finden. Sobald ihr ein Fass aufnehmt und in eine Richtung werft, habt ihr wenige Sekunden Zeit, bis sie explodieren. Wer zu nah steht, segnet darum schnell das Zeitliche. Allerdings lohnt das Hantieren mit den Fässern, dann diese dienen dazu, viele Hindernisse auszumerzen. Es gibt Mauern, Bretter oder auch Gegner die in die Luft gesprengt werden können. Die Gegner sind beispielsweise rote, wütende Figuren, die sich beim Erblicken eurer Wenigkeit, sofort auf euch stürzen.

So klein! Ich kann nix sehen!
Auch wenn es immer kleine Abwechslungen gibt, ob Hubschrauber, Raketen, Trucks, Fallen, Schalter oder Hebel, das Setting ähnelt sich dann doch sehr. Nach kurzer Zeit hat man irgendwie alles gesehen und dass auch nur, wenn man gute Augen hat. Der Protagonist, der immer wieder witzige Laute von sich gibt und beliebig modifiziert werden kann, zum Beispiel mit einem Superman-Umhang, ist leider so winzig klein, dass man kaum was erkennt.

Zudem ist die Kamera relativ weit weg, damit man mehr von der Umgebung sieht, aber es wirkt doch alles sehr winzig. Der bunte Stil mit starkem Hang zu orange und rot, und seiner Low-Poly-Optik weiß anfangs zu gefallen, aber mit der Zeit wirkt alles sehr gleichförmig: Jeder Level ähnelt dem anderen.

Musik ist nicht auffindbar und hätte dem ganzen noch mehr Flair geben. Mehr Flair gibt aber der kooperative Modus, bei dem ihr alle Aufgaben zu zweit und zum Schluss das Flugzeug schnappen könnt, um von der Insel zu entfliehen und das Level zu beenden. Das ändert allerdings nichts an den relativ vielen Leveln, die irgendwie alle gleich sind - auch wenn es Highscores für die Onlinewelt gibt! -, meine Spielpartnerin wollte nach 10 Minuten nicht mehr weiterspielen, weil es zu fummelig war und Mugsters sie einfach nicht gepackt hat.

Fazit
Ich muss zugeben, anfangs war es toll, aber bald schon hat es mich nicht mehr in den Bann gezogen. Die Low-Poly-Optik hat was und das Zerstörerkonzept der Sorte Blast Corps gefällt mir soweit, aber da muss Team17 leider noch einiges nachbessern. Mugsters spielt sich zu schwerfällig und man scheint immer mehr oder weniger denselben spielen.