Die Rückkehr von Samus...Bei Metroid II: Return of Samus handelt es sich um ein actionlastiges Shooter-Spiel, welches den zweiten Teil der Reihe "Metroid" repräsentiert. Erstmalig erschien es 1992 für den Game Boy und nun darf es sein Comeback auf der Virtual Console feiern. Wobei es sich hierbei überhaupt handelt, möchte ich nun im Folgenden erklären.
GameplayDie Protagonistin Samus Aran ist mit ihrem Raumschiff auf dem Planeten SR388, welcher die Heimat der Metroids darstellt, gelandet - und betritt ein mehrschichtiges Höhlensystem, welches vor Ungeheuern und anderen außerirdischen Lebensformen natürlich nur so überfüllt ist. Ziel ist es nun, neben den maßig vorhandenen normalen Gegnern, insgesamt 40 quallenartige, immer stärker werdenden Metroids und schlussendlich ihre Königin, Mother Brain, zu besiegen.
Dafür steht Samus nicht viel - aber dafür umso wirkungsvolleres - Equipment zur Verfügung. So hat sie zum Beispiel einen Kampfanzug, der ihre Lebensenergie in Form von Zahlen im unteren Teil des Bildschirmes darstellt, welche sich beim Einstecken von Treffern verringern. Sinken diese auf Null, bedeutet dies das Game Over. Außerdem steht Samus eine Waffe zur Verfügung, welche zwischen 2 Varianten beliebig hin und her geschaltet werden kann. Die Erste wäre ein recht schwacher Strahl, dessen Vorteil seine unendliche Verfügbarkeit ist, aber auch nach und nach aufgerüstet wird - die Zweite Modifizierung ist ein Aufsatz, welcher starke Raketen verschießt, dafür nur begrenzt vorhanden ist. Neue Munition lässt sich aber ab und zu von besiegten Gegnern aufsammeln. Schlussendlich steht noch der sogenannte Morphball parat, mit dessen Hilfe man sich zu einer Art Kugel formen kann, um zum Beispiel enge Gänge passieren zu können. Und auch der Morphball beinhaltet im Laufe der Zeit diverse Verbesserungen, wie das Legen von Bomben oder das Entlangrollen an Wänden.
Beim Erforschen einer Höhle muss Samus nun Raum für Raum immer weiter eindringen und dabei über Abgründe springen, Wände hinaufklettern und allerhand Unholde bezwingen. Hierbei geht es deutlich linearer zu als im Vorgänger
Metroid, denn es kann nur ein neuer Bereich betreten werden, wenn im vorherigen alle Metroids erledigt wurden. Dafür wird der Zähler für jeden Sieg über einen solchen Gegnertypen um 1 verringert und bei dem Erreichen einer bestimmten Zahl wird das neue Areal, zum Beispiel durch das Ablassen von Lava, freigelegt. Apropos Lava: diese von normalem Wasser zu unterscheiden, ist ziemlich schwierig. So läuft man einfach mal an einer Stelle, an der sich eines von beidem befindet, vorbei, weil man sie für unbegehbar hält - oder springt blauäugig hinein und sieht nur noch die Energieanzeige auf Null zurasen.
Trotz der Geradlinigkeit lohnt es sich allemal, sich immer ordentlich umzusehen, denn die Software hat eine ganze Menge optionaler Upgrades versteckt, die zum Beenden des Spieles zwar nicht unbedingt notwendig sind, dafür aber eine Menge Spaß und Abwechslung bieten - und das Vorankommen auch ungemein vereinfachen. Zu Bedenken ist außerdem, das eine Erweiterung die Vorherige ersetzt, so sind nach Erlangen eines neuen Beams die Raketen nicht mehr vorhanden. Für den Fall, das einem die neuen Dinge nicht so gefallen, hat man aber die Möglichkeit zurückzugehen und seine altbewährten Gegenstände wiederzuerlangen. Außgenommen davon sind natürlich Items, die die maximale Energie oder auch die, je nach Waffe, begrenzte Munition anheben.
Grafik, Sound & SteuerungFür damalige Verhältnisse besitzt das Spiel eine gute Grafik, wobei ich mir gewünscht hätte, das die Hintergründe mehr variieren würden, denn die meiste Zeit läuft man durch irgendwelche gleich aussehenden Höhlenmuster. Für die Virtual-Console-Version von Metroid II hat sich Nintendo außerdem noch etwas Nettes für das ultimative Retrofeelig einfallen lassen - es besteht nämlich die Möglichkeit, das Spiel über Tastenkombinationen in originaler Auflösung zu spielen, soll heißen, im oberen 3DS-Bildschirm ist ein Game Boy zu sehen, in dem widerum das eigentliche Spiel läuft. Wem das noch nicht reicht, der kann sich - ebenfalls durch das Drücken bestimmter Tasten - obendrein einen für frühere Verhältnisse recht häufigen Grünstich auf dem Bildschirm verpassen lassen.
Der Sound haut mich persönlich überhaupt nicht vom Hocker, aber er ist auch nicht nervig - dennoch habe ich es bevorzugt, das Spiel lautlos zu genießen. Nostalgiefans werden aber auch hier auf ihre Kosten kommen, denn für sich allein genommen sind die Atmos durchaus gelungen und lassen an einigen Stellen auch Spannung aufkommen, weil man nun vermittelt bekommt: "Auf der Hut sein! Gleich passiert etwas!"
Die Steuerung funktioniert ziemlich gut, erfordert allerdings eine ganze Menge Übung, bis man diese optimal beherrscht. Anfangs habe ich häufig bestimmte Plattformen verfehlt, Gegner ewig nicht getroffen oder einige Geschicklichkeitspassagen nur mit viel Mühe geschafft. Störend fand ich es jedoch, dass, wenn man den noch recht früh verfügbaren Spiderball erhält, mit dessen Hilfe man an Wänden entlangrollen kann, und eben an einer Wand entlangrollt und an einer Stelle kurz inne hält, man beim Weiterrollen oft eine andere Richtung angeben muss, als jene die man eben noch gedrückt hatte. Hat die Wand viele Unebenheiten und Passagen, an denen man zum Warten gezwungen wird, kann das schon sehr nerven.
FazitMetroid II: Return of Samus ist ein absolut gelungener Titel, der mit stetig steigendem Schwierigkeitsgrad und abwechslungsreichen Gegnern Punkte sammelt. Einzig eine Übersichts-Karte, denn es gibt überhaupt gar keine, wäre schön gewesen, denn oft irrte ich orientierungslos herum, gerade auf der Suche nach alten Upgrades.
Insgesamt braucht man ca. 6-8 Stunden zum Durchspielen, wenn intensiv nach allem gesucht wird. Für besonders schnelle Spieler gibt es nach Abschluss ein alternatives Ending, was den Wiederspielwert erhöht. Für 4€ bekommt man hier auf jeden Fall ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis geboten.