Seit der Virtual Console spielt auch wieder das NES eine wichtige Rolle: Ständig erscheinen neue, unbekannte Titel der Konsole, manche mehr, manche weniger gut. Zu diesen NES-Spielen werden in den nächsten Monaten und Jahren auch die 6 Mega Man-Teile des NES gehören, von denen bisher (Stand: 20. März 2008) nur die ersten zwei erschienen sind. Doch was kann man vom ersten Mega Man-Teil halten?
Kommen wir zuerst mal zur Story: Die Stadt Monsteropolis wird von Robotern, die der böse Dr. Wily entwickelte, heimgesucht und verwüstet. Der geniale Dr. Light entwickelt kurzerhand einen eigenen Roboter der stärker und besser ist als alle anderen, tauft ihn auf den Namen "Mega Man", der logischerweise der titelgebende Held ist und schickt ihn los, die Stadt von den feindlichen Robotern zu säubern.
Zugegebenerweise ist diese Story nicht wirklich kinoreif und erhält auch im weiteren Spielverlauf keinen weiteren Tiefgang. Auch macht es recht wenig Sinn, wenn Mega Man eine Stadt retten soll und dann in der Arktis rumhüpft - aber wir sind immerhin auf dem NES, nicht?
Zum Spielprinzip: Mega Man ist ein Jump and Shoot-Adventure, in dem Mega Man springend, laufend und schießend durch 7 Levels gesteuert werden muss. Am Ende jedes Levels wartet ein Endgegner - sobald man den besiegt, ist das Level geschafft. Hierbei lassen sich alle Levels frei in ihrer Reihenfolge wählen (bzw. das 7. ist erst spielbar, wenn alle anderen geschafft sind), auch wenn eine bestimmte Reihenfolge besonders empfehlenswert wäre. Denn Mega Man erhält mit jedem besiegten Endgegner eine neue Waffe, die wiederum ihre eigenen Eigenschaften hat und für einen anderen Endgegner wirksam ist. So springt man also von Level zu Level, sammelt Waffen und gibt am Ende dem Oberbösewicht Dr. Wily Saures...
Wenn wir schon bei den Levels sind, können wir auch direkt zur wohl größten Schwäche des Spiels kommen. Die Levels sind zwar ordentlich schwierig gehalten, was dafür sorgt immer wieder von vorne anzufangen, doch 7 Levels sind nicht wirklich viel. Trotz des Schwierigkeitsgrades hat man das Spiel schon recht schnell durch; 3 oder 4 Levels mehr hätten da bestimmt nicht geschadet. Erwähnenswert wäre an der Stelle jedoch, dass alle Levels wirklich schön gestaltet sind und Spaß machen, und auch die Gegnervielfalt lässt keine wirklichen Wünsche offen.
In technischer Hinsicht übertrifft Mega Man die NES-Konkurrenz wie Super Mario Bros. 1-3 eindeutig. Alle Welten sind wirklich schön und abwechslungsreich gestaltet - da hat man sogar auf dem SNES schon schlechteres gesehen! Nur der Levelauswahlbildschirm ist nicht übermäßig schön gestaltet, sonst ist jedoch alles auf recht hohem NES-Niveau.
Auch die Musik macht einen guten Eindruck, sie hört sich durchweg gut an und bietet für den einen oder anderen vielleicht sogar einen Ohrwurm; der Sound hingegen besteht fast nur aus Piepsern, wie es beim NES aber auch noch recht gewöhnlich war.
Bei der Steuerung konnte man eigentlich auch nicht wirklich viel falsch machen. Man steuert Mega Man mit dem Steuerkreuz nach links und rechts, springt mit a, schießt mit b und wechselt mit der START- bzw. der +-Taste die Waffen; und das ist wirklich genauso einfach wie es klingt. Macken wie manch andere NES-Spiele in der Präzision der Steuerung gibt es hierbei ebenfalls nicht.
Fazit: Mega Man macht jede Spielminute Spaß und Lust auf mehr Teile der Serie. Leider gibt es von diesen Spielminuten nicht allzu viele. Während das meiste am Spiel überwiegend sehr gut gelöst wurde, fehlt es einfach an Umfang. Aber wer für 5€ (also 500 Nintendo Points) kurzweilige Jump'n Shoot-Unterhaltung sucht, ist mit Mega Man bestens beraten.