Cover: Mahjongg Mysteries - Ancient Athena 3DINHALTLICH
Nanu, Mahjongg Mysteries - Ancient Athena hatten wir doch neulich erst... Ja, das stimmt, aber das hier Mahjongg Mysteries - Ancient Athena 3D, bzw. dasselbe Spiel, aber zugeschnitten für den 3DS.

Rein inhaltlich gibt es auch wirklich keinerlei Unterschied zum Nintendo-DS-Pendant. Wieder gibt es das Adventure und den Relax-Modus; im Adventure ackert man mehrere vorgegebene Level ab und darf dabei aber nicht das Zeitlimit unterschreiten, sonst hat man's vergeigt. Im Relax-Modus hingegen hat man freie Wahl aus 9 Spielmodi, 3 Schwierigkeitsgraden, 5 Steinsets und 100 Layouts, und hat so gewissermaßen unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten und immer wieder eine neue Herausforderung.

NICHT DIREKT AUF DIE STEINE TIPPEN
Allerdings krankt dieser Titel an einigen Kleinigkeiten. Zuerst das Offensichtlichste: der 3D-Zusatz. Da man für die 3DS-Version von Mahjongg Mysteries - Ancient Athena unbedingt den 3D-Tiefeneffekt einbauen wollte, hat man als Spieler/in jetzt den Salat, sich mit einer wirklich umständlichen Steuerung herumzuschlagen. Das Geschehen ist auf dem oberen Screen, und da kommt der 3D-Effekt auch wirklich sehr gut zur Geltung, weil man tatsächlich hervorragend unterscheiden kann, wieviele Steinschichten gerade übereinander liegen - wohingegen man ohne 3D-Effekt ab und zu nicht sicher sein kann.
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Aber die Sache hat wie gesagt einen Haken: der obere Screen ist kein Touchscreen, man kann also nicht direkt auf die Steine tippen, wie ja bei der DS-Version. Statt eine alternative Button-Steuerung anzubieten, fungiert der untere Screen wie eine Art Touchpad, wie man es von Notebooks kennt. Man bewegt den Finger auf dem Pad und auf dem (oberen) Bildschirm bewegt sich der Pfeilcursor entsprechend mit. Die Erkennung des Touchscreens arbeitet dabei auch einwandfrei, aber es ist wahnsinnig umständlich, so zu spielen, weil die Handhaltung unnatürlich ist, damit man mit Daumen oder Mittelfinger überall hinschieben kann, ohne einmal abzusetzen. Das ist nicht nur unkomfortabel, sondern führt eben rasch zu leichten Schmerzen in den Händen. Nehmt Euren 3DS mal in beide Hände und versucht jetzt, mit nur einem Eurer Daumen kreuz und quer überall auf dem Touchscreen zu gelangen, dann seht Ihr, was ich meine. Und wenn man jetzt also mal 20-30 Minuten so spielt, nervt das ganz schön, denn man nimmt mal diesen Finger, mal jenen, ändert dauernd die Haltung...
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Ich verstehe, dass man gern einen 3D-Tiefeneffekt haben wollte, und das macht eben auch nur Sinn, wenn es das Spielbrett betrifft, und weil man nur unten auf dem unteren Screen touchen kann, geht es auf diese Weise halt nicht anders. Aber warum nicht den Cursor auch durch das Circle Pad oder Steuerkreuz bewegen und z.B. mit A Bestätigungen ausführen können? Ebenso wäre es machbar gewesen, die Spieler/innen selbst zu entscheiden, ob sie unbedingt 3D wollen, und wenn nicht, das Spielbrett direkt per Touchscreen zugänglich machen, sodass man auch ohne Cursor direkt auf die Steine tippen könnte.
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DAS PASSENDE PÄRCHEN
Aber es gibt noch zwei weitere Dinge, denn wenn man das Spiel pausiert, friert zwar das Spielgeschehen und somit der Timer ein, aber die Screens bleiben unverändert sichtbar, sodass man nach jedem Stein-Pärchen einfach pausiert, sich in Ruhe umguckt, die Pause beendet, das passende Pärchen auswählt, wieder pausiert, sich umguckt... So braucht man, nach Logik des Spiels, nur eine bis vielleicht drei Minuten für ein gesamtes Brett, obwohl man aber vielleicht insgesamt 2 Stunden damit verbracht hat, ohne, dass man aber auch nur einen Joker-Stein benutzen musste, oder Strafsekunden.
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Außerdem wird das Spiel natürlich auch dadurch schon oft einfacher, dass die Spielregeln es erlauben, bei noch genügend Restzeit auf dem Timer das Brett neu zu mischen, sodass die Reststeine aufgehen, oder es ist auch häufig möglich, Steinpaare aus lediglich ähnlichen Steinen zu bilden, also nicht zweimal dasselbe Motiv zu finden, sondern eben nur zwei zueinander ähnliche Motive. So kann man z.B. auch einmal die grüne und einmal die blaue Fackel nehmen, statt zweimal die blaue.
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FAZIT
Inhaltlich habe ich wirklich nicht viel zu beanstanden, denn der Umfang ist reichlich und die 9 Spielmodi sind allesamt klassisches Mahjongg, mit kleinen Zusätzen im Regelwerk, um ein wenig Variation zu haben - echt toll. Also eigentlich ein nettes Mahjongg für unterwegs! Ich hätte mir lediglich Bestzeit- oder Highscore-Listen gewünscht, damit das Einhalten der Zeitlimits und das Sammaln von Punkten eine zusätzlich sinnhafte Komponente bekommt.
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So ist es vor allem der Zwang, den Touchscreen wie ein Touchpad für den Cursor auf dem oberen Screen nutzen zu müssen, der diesen Titel hier sehr abstraft, denn das Spielgefühl wird hierdurch erheblich gestört!
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Darum empfehle ich, im Zweifelsfalle unbedingt die DS-Version zu wählen, denn diese läuft wahlweise auch auf dem 3DS. Zwar hat auch sie die Pause- und ähnliche-Motive-Sache einprogrammiert (obwohl man ja auch nicht gezwungen wird, diese beiden Schlupflöcher zu benutzen), lässt sich aber um Längen besser bedienen (da direkt auf dem Touchscreen), ist darum viel komfortabler spielbar und günstiger außerdem!
Jörg Singleplayer: 57%

Verfasst von Jörg am 17.09.2012,
bemustert durch Buschbaum Media & PR GmbH
für bis zu 1 Person/en
Release am 25.09.2012