Die ganze Zeit wollten sich meine Gedanken nicht einig werden, wie sich der titelgebende Schwarm der Lumini sich eigentlich fortbewegt. Offensichtlich fliegen sie, aber diese gewisse Schwerfälligkeit und das Fehlen des Momentums erinnert mich eher an Schwimmen. Naja... Eigentlich ist es ja auch egal, ob meine kleinen Tierchen fliegen, schwimmen, schweben oder sonst etwas. Lumini gibt mir allerdings genug Freiraum, mir über solche Banalitäten den Kopf zu zerbrechen.
Ich starte meine Reise mit einer Handvoll lilafarbener Lumini, welche ich durch ein Höhlensystem geleite. Leuchtende Blüten sind einzusammeln und in kubusförmigen Nestern gegen neue Artgenossen einzutauschen. Diese kommen in drei weiteren Farben daher und haben ihre eigenen Spezialfähigkeiten. Während die blauen kurz beschleunigen können, sammeln die gelben fast schon magnetisch die Sammelobjekte aus größerer Entfernung ein. Zwar kann jede Art eine Schockwelle aussenden - doch nur die roten Lumini können damit Gegner besiegen, statt sie bloß zu betäuben.
Neben der überwiegend friedlichen Erkundung ausgestorbener Ruinen, dichter Wälder und stürmischer Wüsten, hat es mein Schwarm mit dem einen oder anderen Fressfeind zu tun. Ein wirkliche Bedrohung kommt dabei allerdings selten auf. Anspruchsvoll sind zudem nur einige wenig der Rätsel - wenn man sie auch nur im weitesten Sinne so nennen kann -, denn manchmal muss der Schwarm aufgeteilt und simultan bewegt werden. Und das mit beiden Controllsticks gleichzeitig, jaaaaa, das ist schon hin und wieder eine Herausforderung.
Die linearen Level bieten gelegentlich eine geheime Ecke zum Erkunden, sind allerdings sehr schnell hinter sich gelassen. Eine wirkliche Geschichte bietet Lumini ebenfalls nicht, baut dafür aber umso mehr auf seine Umgebung, um den Werdegang der Zivilisation des fremden Planeten wiederzugeben. Schnell ist mein Schwarm so groß, dass ich mir um das Ableben von drei oder vier Artgenossen keine Sorgen machen muss und dank zu findender Power-Ups habe ich alle Wesen auf ihrer Maximalstufe.
Verschenktes Potential also, da es scheinbar Zufall ist, welche neuen Arten ich aus dem Nest ziehe und auch, ob diese ebenfalls auf derselben Entwicklungsstufe sind. Anders hätte es die drei Kategorien und ihre Mitglieder vielleicht etwas wertvoller gemacht und mich somit bedachter vorgehen lassen. Beim Betreten neuer Abschnitte kommt es zu Rucklern, ansonsten jedoch lassen sich Optik, Präsentation und die überwiegend ruhigen Klänge durchweg genießen.
FAZITHier und da hätten ruhig ein paar Schrauben gedreht werden können, um eine Empfehlung zu erhalten. Denn Lumini ist ein beinahe schon meditativer Kurztrip mit gelegentlichen Spannungsspitzen.