Cover: KILL la KILL - IFKILL la KILL - IF wirft mich ohne Umschweife in den Story-Modus und beginnt nicht etwa mit dem Hauptcharakter Ryuko Matoi, sondern lässt mich in die Haut ihrer Rivalin Satsuki Kiryuuin schlüpfen. Ferner steigt der Modus an einem späteren Ereignis der Geschichte bei der ersten richtigen Konfrontation zwischen den beiden Hauptakteuren ein. Dieser Kampf stellt daraufhin ein einführendes Tutorial dar, welches mich mit der Steuerung vertraut macht.

In erster Linie handelt es sich bei KILL la KILL - IF um einen 3D-Arena-Fighter. Neben je einer Taste für Nah- und Fernkampf, lassen sich über die Facebuttons ein Sprung bzw. Dash ausführen. Die letzte Taste ist für einen starken, deckungsdurchbrechenden Angriff reserviert. Die Schultertasten dienen zum Blocken und zur Aktivierung der Spezialangriffe. Jede Figur hat natürlich ihre eigenen Stärken und Schwächen, Spezialmanöver und Spielweise. Hier erübrigt sich zum Teil auch die Frage, warum man zu Beginn nur Satsuki wählen kann, weist sie doch einen wesentlich ausgeglicheneren Kampfstil auf, als so manch anderer Charakter.

Ist die Spezialleiste unter der Lebensenergie zur Hälfte gefüllt, lassen sich drei besondere Angriffe auslösen, aber auch der Bloody Valor Mode mithilfe beider Schultertasten aktivieren. In der Defensive durchbricht man damit eine gegnerische Combo, offensiv löst er ein Schere-Stein-Papier-Szenario aus. Gelingt mir an dieser Stelle mindestens ein Unendschieden, profitiere ich von einem Boost an Lebens- oder Spezialenergie und steigere meinen Valor-Level innerhalb des Kampfes. Dadurch werden neue Boni und Manöver freigeschaltet. Schaffe ich es gar auf dem dritten Level und voller Spezialleiste noch einmal den Valor-Angriff zu landen, entscheide ich den Kampf ungeachtet der gegnerischen Lebensenergie mit einer fulminanten Attacke.
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Zu Beginn stehen sechs verschiedene Charaktere zur Verfügung - zwei weitere lassen sich über den Story-Modus freischalten. Bereits vor Veröffentlichung des Spiels haben die Entwickler weitere Figuren als kostenlosen DLC angekündigt, doch auch bei den bereits vorhandenen Kämpfern gibt es noch Potenzial nach oben. Denn lediglich die beiden Hauptcharaktere wurden im Spiel mit einer zweiten Form gewürdigt, welche ihre Aktionen und Spielweise vollkommen abändert, sodass man sie als eigenständige Kämpfer ansehen kann. Diese Änderungen treffen im Anime auf noch ein paar andere Figuren im Roster zu. Auf alternative Kostüme wurde leider verzichtet, sodass nur zwei Colorswaps für jeden bereit stehen und davon ist eines für alle Charaktere gleich - immerhin auch aus der Originalvorlage.
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Erstelle ich im freien Online-Modus eine Lobby, darf ich Einstellungen vornehmen und Handicaps anpassen. Außerdem greife ich auf vorgegebene Nachrichten zur Kommunikation zurück. Diese sind sogar komplett vertont und werden von meinem gewählten Kämpfer mit persönlicher Note ausgesprochen. Im Rangkampf ist das leider nicht möglich, doch dafür kann ich in den Trainingsmodus zur Wartezeitüberbrückung wechseln. Der lokale Modus lässt sich mit nur einem Joy-Con pro Spieler angehen. Anders als bei 2D-Ablegern sind allerdings nicht beide Kontrahenten auf derselben Ebene und so wechseln sie sich im Vorder- und Hintergrund ab. Auf einem ausreichend großen Fernseher ist das kein Problem, im Tisch-Modus könnte das aufgrund des vergleichsweise kleinen Bildschirm für den hinteren Spieler allerdings zu Problemen führen - besonders wenn eine große Figur den Vordergrund einnimmt.
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In der Versus-Rubrik erhalte ich Zugang zum lokalen Multiplayer, sowie dem freien und dem Ranglisten-Online-Modus. Unter dem Menüpunkt Practice stehen neben dem Tutorial und einem umfangreichen Training zudem ein Survival- und ein Horde-Modus parat. Beim Überleben versuche ich so viele Einzelkämpfe wie möglich hintereinander zu gewinnen. Und in den drei unterschiedlichen Kategorien der Horde-Herausforderung kann ich gegen eine Vielzahl kleinerer Gegner in die Schlacht ziehen, um persönliche Bestzeiten zu erringen. Hier offenbart sich eine Schwäche im Gameplay, da dieses eindeutig auf 1-gegen-1-Kämpfe ausgelegt ist, denn bei mehr Gegnern leidet die Übersicht.
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Zuletzt gibt es noch die Gallerie, in welcher ich freigeschaltete Zwischensequenzen oder aufgezeichnete Kämpfe ansehen und dem Soundtrack oder Voice-Clips lauschen kann. Ein Glossar gibt Auskünfte über Charaktere und Begriffe, ist aber nur zur Auffrischung des Wissens zu empfehlen und wird Neulingen nicht viel bringen. Zu guter Letzt findet sich noch ein Diorama-Modus wieder, in welchem ich eigene Szenen zusammensetzen kann. An das Feuerwerk des eigentlichen Gameplays kommen diese Standbilder allerdings nicht heran. Viele Einträge in den Rubriken müssen zudem mit Punkten bezahlt werden, die durch Kämpfe erlangt werden. Nur wer sich in den angegeben Modi ordentlich austobt, wird ein hübsches Sümmchen zusammen bekommen, um seine Lieblingssongs oder bestimmte Figurenposen zu erwerben.
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FAZIT
Es ist schlicht atemberaubend, wie die Vorlage so authentisch eingefangen wurde und mit einem einfach lernbaren Gameplay kombiniert wurde. KILL la KILL - IF ist die spielbare Reinform einer Anime-Adaption, und ein super Game sowieso.
Simon Singleplayer: 88%
Multiplayer: 86%


Verfasst von Simon am 21.07.2019,
bemustert durch PQube
für bis zu 2 Person/en
Release am 26.07.2019