AUF DEM SCHULHOFIch hatte damals immer von
Kid Icarus auf dem NES gehört, mich aber nie wirklich dafür interessiert. Dann erschien ein Kid Icarus auf dem Game Boy, allerdings nicht als Remake und offenbar war das auch nicht als zweiter Teil gedacht, oder so, denn es hieß "Kid Icarus: Von Mythen und Monstern". Jedenfalls: Ein Kollege hatte dieses Game und tauschte es auf dem Schulhof mit mir gegen
Alleyway (kein Witz!).
So spielte und spielte ich und hatte meine Freude; mir gefiel es sehr. Es erinnerte mich immer an
Zelda II vom NES und sah im Grunde auch aus wie ein NES-Spiel, allerdings nicht in bunt. Wer - wie ich - die Klassiker der 80er und 90er kennt, braucht keinerlei Eingewöhnungsphase oder Spieleanleitung: Mit A springt Pit, mit B schießt er Pfeile ab, und wird im Sprung wiederholt A gedrückt, kann Pit ein Stückchen gleiten. Mit Select kann zwischen gewissen Waffen/Items und der Standardwaffe, dem Bogen, gewechselt werden.
So läuft, springt, gleitet und schießt Pit sich durch die Level, die verschiedene Türen beinhalten. Mal kann man hier Items gegen Herzchen tauschen, die man erhält, wenn man Gegner erledigt, mal bekommt man einen kleinen Hinweis in Form eines eingeblendeten Textes auf dem Screen, mal bekommt man Herzchen, etc. Ziel ist es, in jedem Level den Ausgang zu erreichen und dabei möglichst nicht getroffen zu werden. Denn sonst sinkt die Energieanzeige unseres beflügelten Helden, und das zu verhindern ist nicht immer simpel, denn die Gegner verhalten sich oft nach einem bestimmten Muster und treten meistens in Scharen auf, davon ab haben Pits Pfeile eine bestimmte Reichweite, sodass man nicht einfach aus weitester Ferne seinen Bogen nutzen kann.
TECHNIKFür einen der früheren Game-Boy-Titel kann man absolut nicht meckern. Die Grafik ist ruckelfrei und hübsch, aber sehr schlicht, eher zweckmäßig. Die vier Welten haben allesamt ein unterschiedliches Feeling, aber es ist schon zu merken, dass lediglich die Hintergründe immer etwas anders gezeichnet sind, weil die Level stets auf ähnliche Weise aufgebaut sind.
Der Soundtrack gefällt mir hervorragend und bietet massig Mitpfeiffpotenzial. Allerdings gibt's da ein kleines Problem. Betritt Pit eine Tür, hört die Level-Musik auf zu spielen und eine andere ist zu hören, verlässt Pit den Raum wieder und tritt zurück in den Level, beginnt dann Level-Musik wieder ganz von vorn. Und da es immer so einige Türen pro Level gibt, nervt es etwas, dass man die Level-Musiken eigentlich nie länger als etwa 60 Sekunden hört, dann unterbricht sie, und fängt dann wieder ganz von vorn an.
Der Umfang geht in Ordnung, allerdings können geübte Naturen nach ca. 6-8 Stunden durchsein - und durch das 3DS-bedingte Speicher-Feature kann man sich das Ganze noch ein wenig vereinfachen, wenn eine bestimmte Stelle auf Gedeih und Verderb nicht zu schaffen ist und man eigentlich zig Game Overs hinter sich hätte. Ansonsten gibt's auch ein natives Passwort-System.
FAZITNachdem ich mit dem Game-Boy-Titel durch war, spielte ich sogleich den
NES-Icarus hinterher, denn nun war ich angefixt! Und fand es gut, dass die Spielmechanik für den Game-Boy-Teil komplett dieselbe war. Ich brauchte keinerlei Umgewöhnung, die Spielmechanik war exakt dieselbe, nur die Level waren komplett anders strukturiert. Allerdings war der
NES-Icarus um Längen schwerer als der Game-Boy-Icarus. Nicht, dass der Graustufen-Bruder leicht gewesen wäre, oh nein, aber im Vergleich mit der
NES-Ausgabe war er doch etwas zahmer.
Wer also Gefallen am
NES-Icarus findet, kann bedenkenlos auch zum Graustufen-Icarus greifen - umgekehrt gilt natürlich dasselbe. Wer einen der beiden Titel kennt, aber nicht mag, sollte allerdings Abstand davon nehmen, auch den jeweils anderen zu spielen.