Cover: Ice Age 4: Voll verschoben - Die Arktischen SpieleCoole Präsentation
Ice Age 4: Voll verschoben - Die Arktischen Winterspiele ist eine Filmversoftung wie sie im Buche steht. Doch bevor ich zu den großen Mankos komme, gilt es, einige durchaus positive Aspekte des Titels hervorzuheben.

Da wäre zum einen die Technik. Die arktischen Winterspiele sind wahrlich keine grafische Traumerscheinung, aber dennoch hübsch anzusehen. Gerade die Zwischensequenzen zeugen von viel Mühe bei der grafischen Gestaltung. Hier werden nicht einfach Filmausschnitte gezeig, sondern eigens für das Spiel gestaltete Kurzfilme. Sogar die Mimik der Charaktere ist sehr schön animiert. Die Grafik in den Minispielen selbst kann hier leider nicht ganz mithalten, ist aber für Wii-Verhältnisse noch immer auf der Höhe der Zeit.

Die besagten Zwischensequenzen erzählen gekonnt die Geschichte von zwei Herden, die in verschiedenen Wettkämpfen entscheiden wollen, wem der Schatz in Form einer riesigen Eichel, die mit Früchten gefüllt ist, gebührt. Dabei beeinflusst der Ausgang eines Spiels, wie die Story weitergeht. Der Ice Age-Humor kommt super rüber. Wesentlich tragen dazu die guten Synchronsprecher bei. Lediglich an manchen Stellen wirkt die deutsche Synchronisation etwas steif. Zudem wiederholen sich die Sprüche recht oft. Übrigens spricht Otto auch im Spiel das Faultier Sid.
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Wer der Sieger ist, entscheidet sich unter anderem beim Rutschen auf einer Eisbahn, beim Trampolinspringen auf Eisschollen, beim Reparieren eines Eisberges, beim Zielschießen oder bei einem 2D Jump&Run auf Zeit.
Die Minispiele sind qualitativ keine Überflieger, gehen aber in Ordnung. Man sollte aber bedenken, dass es sich um eine Minispielsammlung handelt. Sollte "in Ordnung" dann noch immer genügen? Manchmal ist die Steuerung etwas grob, da es zum Beispiel bei einem Spiel auf einer Eisrutsche keine Abstufung für das Lenken gibt, sondern lediglich rechts und links.
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Eiskalt vermasselt
Nun kommen wir zur Schattenseite von Ice Age 4 für die Wii. Der größte Schnitzer, den sich die Entwickler leisteten, fallt dem geschulten Auge schon beim Blick auf die Spielehülle auf. Dort findet sich kein Vermerk für einen Multiplayer. Ihr lest recht! Eine Minispielsammlung ohne Multiplayer! Ein Blick in die lieblose, schwarz-weiße Anleitung verrät: Gespielt wird mit einer Wii-Remote. Aber man kann sich ja abwechseln. Einzig positiver Punkt an diesem Pseudo-Mehrspielermodus: Während ein Spieler die Herde um das Faultier Sid kontrolliert, spielt der Zweite die bösen Piraten.
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Wer glaubt, an dieser Stelle sei bereits Schluss mit ganz großen Fehlern, der irrt gewaltig! Die Rede ist von 10 Minispielen. Leider ist das die traurige Realität. Nach sage und schreibe 10 Minispielen, also etwa 25 Minuten, ist das Spiel zu Ende und die Credits flimmern über den Schirm. Das einsame Trostpflaster ist, dass die dynamische Story bei jedem Durchgang etwas anders verläuft. Das kann aber kaum für Langzeitmotivation sorgen.
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Fazit
Wie die meisten Filmversoftungen wird auch Ice Age 4: Voll verschoben - Die Arktischen Winterspiele uns nicht lang in Erinnerung bleiben. Ich finde das gut! Es ist wichtig, die schlimmen Dinge irgendwann hinter sich zu lassen.
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Im Ernst: Das Spiel ist nur was für ganz hartgesottene Fans des Films. Allerdings rate ich auch hier vom Kauf zum Vollpreis klar ab. Wenn ihr Interesse habt, weil der Charme des Films auch vom Spiel wiedergespiegelt wird, dann wartet, bis das gute Stück auf den Grabbeltischen landet. Wenn es nicht so sehr ans Portmonee geht, ist der maximal geringe Umfang vielleicht zu verkraften und ihr habt auch etwas Spaß mit den unterhaltsamen Minispielen. Dann ist das Spiel auch interessant für junge Wii-Spieler.
«Jojo» Singleplayer: 40%
Multiplayer: 25%


Verfasst von «Jojo» am 23.07.2012,
bemustert durch Activision
für bis zu 1 Person/en
Release am 29.06.2012