Es ist 6 Uhr morgens, Zeit zum Aufstehen und los geht es, auf den Weg ins Büro. Daten der Inbox möchten in die Outbox gebracht werden und wer wäre besser dafür gemacht, als die Logik-Füchse unter euch?
Hallo WeltTomorrow Cooperation und ihre schräge Welt, die vielleicht einigen aus
Little Inferno bekannt sein sollte, wird auch hier wieder dargestellt. Doch diesmal dürft ihr eure Programmiererfähigkeiten unter Beweis stellen, selbst wenn ihr keine echten Programmierer seid. Wie schon gesagt, nachdem ihr euren Arbeiter ausgesucht habt, geht es per Aufzug in den ersten Stock des Büros und ihr dürft das erste Problem lösen.
Prinzipiell gibt es ein Fließband auf der linken Seite mit Zahlen oder Buchstaben und ein Fließband für den Ausgang auf der rechten Seite, wo diese dann je nach Aufgabe landen sollen. In der Mitte des Raumes befinden sich auf dem Boden Felder, die quasi einen temporären Speicherplatz darstellen. Am rechten Rand ist Platz dafür eure Befehle für den Code einzufügen. Wer schon mal mit einer Programmiersprache gearbeitet hat, wird sofort erkennen, was die Befehle darstellen sollen. Für die restlichen Spieler sind diese aber dennoch einleuchtend. So gibt es "CopyTo" und "CopyFrom", wodurch ihr durch Angabe der Position im Raum, Boxen kopieren oder einfügen könnt. Mit den Befehlen "Add" oder "Sub" kann addiert oder subtrahiert werden. Mit "Inbox" nehmt ihr die erste Kiste vom Fließband und so weiter...
Da gibt es zum Beispiel die Aufgabe "Nimm immer zwei Elemente aus der Inbox, addiere diese und lege das Ergebnis in die Inbox". Man schiebt nun den Befehl Inbox auf die Leiste, mit CopyTo auf Feld 0 des Raumes, dann Inbox und Add. Letztendlich noch den Outbox Befehl und damit man nicht diese Schritte für die restlichen Elemente setzen muss, gibt es den "Jump" Befehl, damit man wieder an den Anfang des Codes springen kann. Somit sind gewisse Schleifen möglich, teilweise sogar wichtige Elemente wie "wenn negativ, springe dorthin" (Jump if negative) oder "wenn null, springe da hin" (Jumo if zero).
Bis der Kopf rauchtHuman Resource Machine ist definitv etwas für Logiker und Mathe-Fans. Denn je höher ihr die Jahre über im Spiel aufsteigt, desto komplexer werden die Aufgaben. So kann es heißen "Jedes Element soll mit 8 multipliziert werden", und da ihr nicht achtmal die Kiste umsetzen könnt, muss eben Kiste + Kiste + Kiste .... usw als Lösung genommen werden. Das mag noch die einfache Lösungsfindung zu sein. Aber natürlich möchte die Chefetage auch die perfekte Optimierung eurer Aufgaben haben. Somit könnt ihr versuchen, die vorgegebene Größen- und Laufzeitoptimierung zu erfüllen. Bei der Größe heißt es beispielsweise, dass höchstens 10 Befehle verwendet werden dürfen, oder bei der Laufzeit nur höchstens 82 Schritte durchlaufen werden dürfen.
Oftmals kann es vorkommen, dass euer Code zwar funktioniert, jedoch nur für das aktuelle Beispiel. Dann motzt eurer Abteilungsleiter und ihr habt die Möglichkeit, den Code Schritt für Schritt zu analysieren, wo denn etwas schiefgelaufen sein könnte. Blöderweise gibt es allgemein nur wenig Tipps, was ich etwas schade finde. Es gibt zwar die Option "Könnte ich ein Beispiel haben?" , jedoch gibt es hier nur eine Information wie die Ausgabe aussehen soll. Weder Code-Schnipsel noch anderes hilft euch weiter, was bei vielen möglicherweise Frust aufkommen lassen könnte. Dennoch hat man immer den Drang, irgendwas zu optimieren, oder irgendeine Idee auszutüffteln, damit der Code funktioniert. Ich verstehe allerdings nicht, wieso das Spiel ab 0 Jahren ist, weil Spaß hat man mit dem Titel sicherlich erst, wenn man etwas älter ist; so ab ungefähr 12, würde ich sagen.
Düstere Zeiten erwarten unsDer Stil von Human Resource Machine ist ganz klar sehr dunkel und auch skurril. Die Tomorrow Corporation nutzte diesen bereits in
Little Inferno und hat dem ungewöhnlichen Gameplay mit der innovativen Geschichte drumherum gewissen Charme verliehen. Der Charme kommt bei Human Resource Machine allerdings etwas zu kurz, denn die witzigen Kaffeepausen-Sequenzen sind toll und kleinere Ideen, wie das Altern des Charakters, sind klasse, jedoch bekommen wir keine so schöne Geschichte und der Fokus liegt stark auf den Puzzle-Elementen. Die Aufmachung ist dennoch klasse, mit den Aufzugknöpfen, mit denen ihr quasi in die Stockwerke fahrt, sogar Abzweigungen mit Sonderaufgaben erledigen könnt. Der Grafikstil ist der gleiche: schmutzige Farben, düster. So lässt lässt sich bei Human Resource Machine ein klarer Seitenhieb auf Technologie und Fortschritt feststellen: Automatisierung, Computer und dergleichen...
Die Musik - vor allem die Titelmelodie - passt wie die Faust auf's Auge zum Stil, allerdings kann sie bei der Lösungsfindung doch schon mal etwas auf den Wecker gehen. Glücklicherweise reicht ein Touch auf den richtigen Knopf des Gamepads. Im Allgemeinen wird das komplette Spiel mit dem Gamepad gespielt und das Bild auf dem Fernseher gespiegelt.
FAZITHuman Resource Machine überrascht mit einem Konzept, das jedem Programmierfreudigen gefallen wird, denn mit Problemlösungen im Code kennen die sich aus. Ich war begeistert, wie die Entwickler das Element des Codens auf einfache und verständliche Weise spielerisch in einen Puzzler gepackt haben. Wer also gern logisch denkt oder Mathe-Fan ist, dem kann ich das Spiel nur ans Herz legen. Wer damit nichts anfangen kann, sollte lieber einen Bogen um Human Resource Machine machen, denn bei so wenigen Tipps im Spiel, ist man sonst schnell mit dem Latein am Ende. Ansonsten sage ich mal "Jump to Game"!