Cover: Hey! PikminEin ganz neuer Ansatz
Scheinbar vom Pech verfolgt, gerät Captain Olimar erneut mit seinem Frachtraumschiff Dolphin II in einen Asteroidenhagel und legt eine saubere Bruchlandung auf einem einsamen Planeten hin. Vollkommen einsam? Nicht ganz, denn die Wildnis wird bewohnt von allerlei monströsen Gestalten, bei denen Pechvogel Olimar ganz oben auf der Speisekarte steht. Doch zum Glück trifft der erfahrene Pikmin-Kommandant auch auf diesem Planeten auf die kleinen, pflanzenähnlichen Helferlein, die nichts lieber tun, als Olimar zur Seite zu stehen. Wird es ihm mit der Hilfe der Pikmin gelingen, zu seinem Heimatplaneten zurückzukehren?

Um die Dolphin II wieder zum Laufen zu kriegen, müssen Olimar und die Pikmin 30.000 Einheiten Glitzerium auftreiben, die dem Raumschiff als Treibstoff dienen. In Hey! Pikmin erforscht Ihr serienuntypisch zweidimensionale Areale. Außerdem handelt es sich bei dem 3DS-Ableger auch nicht, wie bei den Vorgängern für Nintendo Gamecube und die Wii U, um Echtzeit-Strategiespiele. Vielmehr ist Hey! Pikmin ein 2D-Plattformer, bei dem es gilt, mithilfe der verschiedenfarbigen Pikmin und ihrer einzigartigen Fähigkeiten, Rätsel zu lösen, um an Glitzerium zu gelangen und um den Ausgang des Levels zu erreichen.

Ein bunter Haufen
Es ist Glück im Unglück, dass Olimar auch auf diesem Planeten auf die hilfsbereiten Pikmin trifft. Denn der kleine Raketenpilot selbst ist recht wehrlos. Er verfügt lediglich über die Fähigkeit zu laufen und auf kleine Vorsprünge oder Ranken zu klettern. Außerdem kann er ein Jetpack nutzen um kurz ein kleines Stück über dem Boden zu schweben. Last but not least, und hier handelt es sich um das zentrale Gameplayelement, kann Olimar die Pikmin werfen, von denen ihm bis zu 20 Stück zugleich folgen können und die es in fünf Varianten gibt: Die roten Pikmin sind stark im Kampf und machen den gefräßigen Widersachen schnell den Garaus. Zudem sind sie resistent gegen Feuer. Pikmin in Gelb sind echte Fliegengewichte und können höher und weiter geworfen werden. Und weil ihnen Strom nichts ausmacht, können sie hintereinander gereiht auch gern mal Stromkabel ersetzen und Elektrizität leiten. Wenig überraschend sind die blauen Pikmin die einzigen, die schwimmen und tauchen können. Knallharte Kerle sind die Felsen-Pikmin, deren grauer Körper wie Stein ist. Wenn Olimar sie auf Kristalle wirft, zerbrechen diese. Außerdem gibt es da noch die flugfähigen Rosa-Pikmin, die Ihren Captain auch mal auf Händen durch die Luft tragen.
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Gesteuert wird das Ganze mit einer Kombination aus Stylus und Steuerkreuz. Während Ihr mit dem Stift auf dem Touchscreen die Pikmin punktgenau über den Bildschirm werft, bestimmt Ihr mit dem Steuerkreuz, mit dem Circlepad oder wahlweise für Linkshänder, mithilfe der Tasten Olimars Laufrichtung. Auf dem unteren Screen gibt es zudem ein Pfeifen-Symbol. Tippt Ihr es an, ruft Olimar alle Pikmin in der Umgebung zu sich. Außerdem findet sich daneben ein Jetpack-Symbol, das dem Protagonisten zu einem kurzen Schwebeflug durch die Luft verhilft. Übrigens erstreckt sich das Geschehen auf beide Bildschirme zugleich, doch als Spieler werdet Ihr die Augen zumeist auf den unteren Screen richten.
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Ein Ausflug in den Garten
Beim Design von Gegnern und Leveln haben sich die Macher von Hey! Pikmin wohl wieder einmal von ihren heimischen Gärten und deren Bewohnern inspirieren lassen. Denn der Wilde Planet ähnelt frappierend einer übergroßen Gartenlandschaft, in der Olimar wie ein strecknadelkopfwinziger Wicht wirkt. Auch die Gegner muten vertraut an. Vom Glubschkäfer, der einem Marienkäfer ähnelt, über den kükengleichen Quitterich bis hin zum Orcalog, dessen Äußeres vom Frosch inspiriert ist, bekommt man es mit allem zu tun, was direkt vor unserer Haustür kreucht und fleucht.
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Das Spiel teilt sich in unterschiedliche Gebiete mit jeweils vier Levels und einem Bossgegner. Zudem gibt es in jedem Gebiet ein Geheimlevel, das nur durch einen Geheimausgang gefunden werden kann. Alles in allem erforscht Ihr mit Olimar und den Pikmin 40 Level. Dabei sind in jedem davon bis zu drei übergroße Alltagsgegenstände, etwa ein Tacker oder auch klassische NES-Spiele wie Zelda versteckt. In ihnen steckt das begehrte Glitzerium. Die Herausforderung in Hey! Pikmin besteht darin, alle diese Gegenstände zu finden. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Denn aufgrund von Olimars beschränkten Bewegungsfähigkeiten kann man manchmal zwar einen Schatz sehen, ihn zu aber zu erreichen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die fleißgien Pikmin können jedoch an den entsprechenden Ort geworfen werden, und die Beute zu Olimar tragen. Fast immer muss im Zusammenhang mit der Erbeutung dieser Objekte jedoch im Vorfeld ein kleines Rätsel gelöst werden. Etwa transportieren einige Pikmin auf dem oberen Screen eine Habseligkeit für Euch ab, während Ihr vom unteren Bildschirm aus einen Holzblock nach oben schiebt, der dort als Rampe dient. Bei den Rätseln von Hey! Pikmin kommt es auf Logik und Timing an.
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Massenwanderung mit Makeln
Wer alle Rätsel lösen und somit alle Gegenstände finden will, wird etwa 10 Stunden beschäftigt sein. Aber was dann? Nun ja, es ist sehr spaßig, ein wenig im Album zu schmökern. Hier hält Olimar Einträge über die für ihn fremden Gegenstände und Gegner fest, auf die er während seiner Expedition trifft. Die haarstäubenden Texte zu den Schätzen sorgen für jede Menge Schmunzelmomente. So bezeichnet Captain Olimar eine Sonnenbrille als "Anonymitätsverstärker" oder das NES-Spiel Super Mario Bros. als "Chronic des Pechvogels".
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Zwischen den Levels lohnt sich immer mal wieder ein Besuch im Pikmin-Park. In diesem Areal leben all die Pikmin, die Olimar erfolgreich bis zum Ausgang geführt hat. Ihr könnt Ihnen Aufgaben zuteilen, für deren Erfüllung sie einige Zeit benötigen. Die blauen Pikmin etwa, könne Pflanzen aus Seen ernten, während die Roten Feuer löschen. Wer weiß, vielleicht finden sie dabei den einen oder anderen Schatz.
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Darüber hinaus hat Hey! Pikmin leider nicht mehr viel zu bieten. Es handelt sich um einen Titel, der ausschließlich für Einzelspieler gedacht ist. Es gibt keinen Multiplayer-Modus, kein StreetPass und auch keinerlei Online-Anbindung.
Mit einigen Amiibo-Figuren lassen sich winzige Zusatzlevel freischalten, in denen es zusätzliches Glitzerium zu erbeuten gibt. Mit dem neuen Pikmin-Amiibo kann Olimar außerdem zu jeder Zeit ein paar Pikmin zu Verstärkung rufen.
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Auch technisch lässt der 3DS nicht gerade die Muskeln spielen. Die farbenfrohe Grafik ist durchaus stimmig. Die zuckersüßen Gegner, Pikmin und auch Olimar selbst passen perfekt in die Idylle der gigantischen Gartenlandschaft. Auch die entspannten Hintergrundmelodien finden sich super ins Art-Design ein. Ein ganz besonderes Bonbon sind die kurzen Zwischensequenzen, in denen der typische Slapstick-Pikmin-Humor zum Tragen kommt. Es ist lustig, den kleinen Wesen bei ihren Dummheiten und Missgeschicken zuzusehen.
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Doch sobald viele Pikmin auf der Bildfläche erscheinen, spielt sich das Geschehen, zumindest unter Verwendung des 3DS XL, regelmäßig deutlich langsamer ab. Außerdem bietet Hey! Pikmin keinen 3D-Tiefeneffekt auf dem oberen Screen.
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Was außerdem vielen Spielern sauer aufstoßen könnte, ist der extrem geringe Schwierigkeitsgrad. Leider gibt es auch keine höheren Stufen für geübtere Spieler. Wer schon lange virtuelle Welten durchstreift, wird den Abspann von Hey! Pikmin vermutlich sehen, ohne ein einziges Mal einen Bildschirmtod verlebt zu haben.
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FAZIT
Hey! Pikmin ist ein gelungenes Spin-Off, das viel vom Charme der kleinen Pflanzenwesen profitiert. Für sich genommen, offenbart der Titel einige Schwächen bei Technik und Umfang. Allem voran der sehr leichte Schwierigkeitsgrad. Für alle, die einen entspannten Titel für einige laue Sommerabende suchen, bietet sich Olimars neueste Expedition an. Wer eine Herausforderung braucht oder Wert auf Multiplayer-Inhalte legt, ist an der falschen Adresse.
«Jojo» Singleplayer: 75%

Verfasst von «Jojo» am 07.08.2017,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.07.2017