Eine liebliche, von allen bewunderte und das Gute ihres Landes verkörpernde Prinzessin, wird plötzlich von einer bösen dunklen Macht entführt - eine Standardgeschichte, die in so gut wie jedem zweiten Videospiel vonstattengeht. Auch "Hana Samurai: Art of the Sword" ist da keine Ausnahme, in der die schöne Prinzessin Cherry Blossom von einem Unbekannten entrissen wird. Kaum ist die Prinzessin verschwunden, verwandelt sich das einst so friedliche Land in ein Land der Gewalt und schon bald war Prinzessin Cherry Blossom in Vergessenheit geraten. Nur ein Einzelner glaubte daran, die Prinzessin zu befreien und das Land retten zu können. Die meisten ahnen es sicher schon: wir schlüpfen selbstverständlich in die Rolle dieses jungen Helden, in die Rolle von Hana Samurai.
Kein wildes GemetzelGestärkt durch die Kraft des Cherry-Blossom-Baumes, die nun im Schwert von Hana Samurai inne wohnt, passiert der Held Ort für Ort, um Prinzessin Cherry Blossom zu retten. Ein Abschnitt besteht meistens aus einem mehr oder weniger großen Schlachtfeld. Die geringe Größe des Feldes spielt aber hier keine Rolle, da man Hana Samurai nicht fortbewegen muss. Vielmehr sind es seine Widersacher, die sich ihm in den Weg stellen, welche sich bewegen und die der Samurai mit gekonnten Techniken zur Strecke bringen muss. Nicht nur der Angriff, sondern auch die Verteidigung sowie das Ausweichen sind im Nahkampf erforderlich, da auch die Gegner Attacken gerne einmal blocken und erst im richtigen Moment eins verpasst bekommen können.
Man lässt den Gegner also nah an sich heran und sobald er aus der Deckung geht, gibt man ihm eine ordentliche Breitseite. Wurden alle Gegner eines Ortes aus dem Weg geräumt, so gilt der Abschnitt als geschafft und man kann den nächsten betreten. Auch der eine oder andere Endboss muss in manchen Kapiteln bezwungen werden und diese haben es ganz schön in sich, da man auch sie nicht einfach mit bloßen Draufhauen erledigen kann - Taktik steht bei diesem Spiel also an oberster Stelle. Gerade bei den Endbossen wird man mehrere Versuche benötigen, bis man diese bezwungen hat und erschwerend hinzu kommt außerdem noch, dass man zuvor im selben Bereich so einige andere Gegner eliminieren muss, bevor man zuguterletzt den Boss antrifft.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Hana Samurai das eine oder andere Mal Energie lassen muss. Zu seinem Glück erhält er aber nach jedem zweiten Ort, den er absolviert hat, ein Herz dazu - dafür füllen sich die Herzen nach einem Ort auch nicht wieder auf, sondern man kämpft mit der verbleibenden Energie bis an sein Lebensende...wäre da nicht noch eine Möglichkeit, seine Energie wieder aufzufrischen!
Auf einer Oberweltkarte reist man nun immer weiter, jedoch nicht gradlinig, denn man hat die Möglichkeit zwischen verschiedenen Wegen zu wählen. An einigen Orten findet sich Hana Samurai dann nämlich nicht wie gewohnt auf einem Schlachtfeld mit einigen Gegnern wieder, sondern auch mal in einer Stadt, in der neben interessanten Gesprächen mit den Bewohnern auch Spiele stattfinden, in denen es Münzen zu gewinnen gibt.
Mit den Münzen selbst kann er sich beispielsweise im Gasthof erholen und seine Energie wieder auffrischen, aber auch Gegenstände erwerben, die ihm im Kampf von Nutzen sein Können. Sein Schwert stumpft nämlich im Laufe eines Kampfes ab und muss neu geschliffen werden, wofür man wiederum den richtigen Gegenstand benötigt. Alle erworbenen Gegenstände lassen sich per Steuerkreuz einsetzen, dementsprechend gibt es also nur vier verschiedene. Mehr ist allerdings auch nicht vonnöten, da die Gegenstände nur ein Zusatz sind und die Kampftaktik im Vordergrund stehen soll.
Zur Kampftaktik gehört außerdem, dass das eigene Schwert nach einiger Zeit aufgeladen ist und man eine Spezialattacke nutzen kann, um einen Gegner ordentlich zu vermöbeln. Nur dicht an ihm dran stehen muss man, damit die Attacke Erfolg zeigt. Was erst noch so einfach bei Schwertkämpfern klingt, wird im späteren Verlauf bei Bogenschützen schon ein wenig schwieriger. Scheitert man allerdings nicht allzu oft, dann hat man das Spiel in 3 Stunden durchgespielt.
Kurzes, aber interessantes VergnügenEin bisschen mau ist diese Spielzeit schon, auch einige Frustmomente, gerade bei Endgegnerleveln, sind zu erwarten und insbesondere grafisch hätte man noch mehr aus dem Spiel herausholen können - so viel zum Negativen. Positiv andererseits weiß das Spiel während der kurzen Spielzeit zu begeistern, der knackige Schwierigkeitsgrad ist dabei eine optimale Herausforderung für erfahrene Spieler und allein schon die Tatsache, dass es eines der wenigen Download-Games in 3D ist, spricht sehr für sich. Trotz ein paar Mängeln ist Hana Samurai ein Download-Titel, den man ruhigen Gewissens seiner Sammlung hinzufügen kann.