Unsterblichkeit - ein oft angestrebtes Ziel. In der Welt von Guild of Darksteel geht diese mit dem Tragen einer speziellen Rüstungsart einher. Ist diese angelegt, stirbt man nicht mehr, kann sie im Gegenzug allerdings auch nie wieder ablegen. Nach dem großen Krieg verdingen sich viele dieser Unsterblichen als Söldner, die in der titelgebenden Gilde organisiert sind. Mein Hauptcharakter arbeitet für ebendiese Vereinigung, kommt an diesen trostlosen Ort und... Ja, was eigentlich...?
So ganz werde ich aus der Geschichte nicht schlau. Ich bin ja dem Englischen schon mächtig, doch den Dialogen konnte ich aus irgendwelchen Gründen nicht folgen. Das kann teilweise auch an der Schriftform liegen, die sehr stilisiert und im Handheld Modus fast nicht zu lesen ist. Der sonstige visuelle Eindruck weckt bei mir Erinnerungen an die alten Rotoskopie-Titel wie etwa 'Prince of Persia' oder 'Flashback'. Was nicht zuletzt an der gewählten Perspektive und den Bewegungsmechaniken liegt. Auch musikalisch konnte mich der kurzweilige, doch mitreißende Kampfjingle begeistern.
Doch wenn ich zu den spielerischen Aspekten komme, heimst Guild of Darksteel scharfe Kritik ein. Gegnerbegegnungen leiten einen gesonderten Battle-Modus ein. bei dem sich die beiden Kontrahenten einen Schlagabtausch liefern. Dabei müssen von mir eingegebene Combos gleich in einer Abfolge eingegeben werden und eingehende Angriffe des Gegners rechtzeitig geblockt werden. An sich überhaupt keine schlechte Methode, doch leider gibt es nicht viel Varianz. Jede Gegnerart hat genau einen Angriffsrhythmus - ist dieser erstmal durchschaut, wird es schlicht langweiliges Abarbeiten. Kommt dann ein neuer Gegnertyp - und man kennt dessen Rythmus noch nicht -, kann es aber dennoch sein, dass die Hauptfigur das Zeitliche segnet und somit am letzten Checkpoint erneut starten muss. Dabei sind selbstverständlich alle Gegner wieder an Ort und Stelle, was den Prozess, erneut, unnötig in die Länge zieht.
Hinzu kommen einige Spielmechaniken, die ich schlicht nicht verstehe. Combos lassen sich aufleveln, doch fühlte sich nicht eine von diesen mit dem Levelaufstieg stärker an. Und für das gesammelte Geld, welches ich durch einige Aufträge erhalte, fand ich keine Möglichkeit, dieses in irgendwelche Hilfsmittel zu investieren. Ferner fand ich genau eine Schlucht, die ich mit einem kleinen Hopser, den ich auf Knopfdruck vollführen kann, überspringen konnte. Bei allen anderen fiel ich hinunter, da es keine Möglichkeit gab, sich im Sprung festzuhalten. Gelegentlich ereilte mich sogar der Tod...
FAZITAtmosphärisch kann Guild of Darksteel zumindest ein wenig überzeugen. Die paar Schönheitsmakel hätte ich locker übersehen können. Doch leider sind die meisten Spielmechaniken einfach zu undurchsichtig und bestrafend, um irgendeine Freude aus dem Spiel zu ziehen. Bedauerlicherweise muss ich somit vom Kauf von Guild of Darksteel abraten.