Wenn der Titelsong von Ray Parker Jr. nach dem Anschalten entgegenschallt, hat man direkt gute Laune - und, soviel sei jetzt schon verraten, die Musik hier ist allgemein sowieso super, da sie aus den ersten beiden Filmen stammt.
Gestartet mit dem Karriere Modus, seid ihr der neue, namenlose Typ, der den Geisterjägern unter die Arme greifen soll. Denn die Story spielt nach den Geschehnissen des zweiten Teils. Und auch, wenn es sich um einen dritten Teil in Videospielform handelt, haben die Entwickler alle Elemente aus den Filmen nachgebaut.
Ihr begebt euch also in eurer ersten Mission zum Sedwick Hotel und musst erneut Slimer einfangen, der dort, wie schon im Film, sein Unwesen treibt. Gleichzeitig dient dieser Anfang natürlich als Tutorial. Während die ZR-Taste euren Protonenstrahl abfeuert, müsst ihr auf eure Päckchen achten. Strahlt ihr zu lange aus, blinkt es rot und raucht, was bedeutet, dass ihr nun per R-Taste entlüften müsst. Hinzu kommt das Werfen von Fallen, Rennen oder Ausweichen.
Gerade das Ausweichen ist nicht zu verachten, vor allem aufgrund der individuellen Geister. Einige schmeißen Gegenstände nach euch oder greifen auch direkt an. Die Protonenstrahlen dienen dazu, die Geister genug zu Schwächen, damit sie sich nicht mehr aus dem Fangstrahl der Geisterfalle befreien können. Dies bietet ein weiteres Element, nämlich das Schmettern per ZL-Taste.
Was mich beeindruckt hat, ist die Variation der Geistertypen. So gibt es einen Küchengeist, der aus allen möglichen Küchenutensilien besteht, Kerzenständer fallen von der Wand und verwandeln sich in krabbelnde Spinnen. Es passieren immer wieder überall irgendwelche unheimlichen Dinge, die perfekt zur Situation passen. Wie zum Beispiel auch der Seemansgeist, der plötzlich das Hotel unter Wasser setzt, was cool inszeniert ist. Jetzt versuchen Fische, euch anzugreifen und der Seemannsgeist ist bemüht, euch zu angeln.
Natürlich habt ihr meistens die ganze Truppe bei euch, die immer wieder Sprüche rausposaunt und so ganz nebenbei die Atmosphäre der Teamarbeit prägt. Dabei aber nicht vergessen: Niemals die Strahlen kreuzen. Es kann dabei nämlich durchaus passieren, dass jemand so stark erwischt wird und auf dem Boden liegt. Dann solltet ihr euch auf den Weg machen und dem Kameraden wieder aufhelfen - was sie umgekehrt auch für euch tun.
Ein weiteres Element ist die PKE-Gerät-Sicht, mit der ihr Geister scannen könnt. Je stärker das PKE-Gerät ausschlägt, desto näher dran seid ihr. Per A-Taste könnt dann Geister, Gegenstände oder andere Dinge scannen. Informationen über Geister in Tobin's Geisterführer werden dadurch ebenfalls freigeschaltet, das hilft euch, etwaige Schwächen zu erkennen oder Taktiken zu entwickeln.
Weiterhin habt ihr die Möglichkeit, diverse Geräte zu verbessern, also die Protonenstrahler, Fallen und so weiter. Lustig finde ich auch die Anzeige für die zerstörte Einrichtung. Immer dann, wenn ihr etwas bei euren Missionen zerstört, erscheinen Dollarzeichen. Aber es macht einfach Spaß, mit dem Protonenstrahler durch die Gegend zu schießen und tiefe, brennende, schwarze Streifen in die Tapete des Hotels zu schmurgeln.
NICHT GANZ SO REMASTEREDBis auf das wirklich schöne Gedenken an Harold Ramis bei Beginn des Spiels, findet man kaum irgendwelche Änderungen oder Neuerungen, die den Zusatz "Remastered" wirklich rechtfertigen, denn Ghostbusters: The Video Game Remastered ist natürlich ein eigentlich bereits veröffentlichter Titel.
Trotzdem: Ich finde den Stil absolut passend und er fängt den Charme der Ghostbusters wunderbar ein. Die Charaktere sehen aus wie die Originale und wir bekommen auch die Originalstimmen der Schauspieler zu hören. Dennoch ist die Grafik nicht immer ganz zeitgemäß. Die Entwickler haben sich zwar ins Zeug gelegt und die Framerate ist ansehnlich, aber hier und da wirken zum Beispiel Objekte matschig. Andererseits sehen die Lichteffekte und vor allem die Protonenstrahler-Srahlen echt cool aus.
Außerdem wirkt Bill Murray teilweise etwas gelangweilt, bzw. etwas zu sehr vom Blatt abgelesen. Bei seinem ja auch durchaus etwas komödiantischen Charakter sehr schade. Nichtsdestrotz ist es toll, die Stimmen wieder in dieser Kombination zu hören und was noch wichtiger ist, ist, dass der Humor alles in allem gut rüberkommt. Warum das gelingt, ist wahrscheinlich dem Originalautoren zuzuschreiben, der die Story für den Videospielteil gebastelt hat. Die Interaktion mit dem Rookie, also mit euch, ist ebenso witzig arrangiert und konstruiert und generiert regelmäßig ein paar schöne Schmunzler und Lacher.
Allerdings nerven die immer wiederkehrenden "Oh, Ray hat das und das vor, suche ihn!", "Venkman steht an der Tür, folge ihm"... Zum Einen muss man die Charaktere erstmal finden, denn das Radar ist nicht immer wirklich brauchbar, und zum Anderen ist der fehlende Multiplayer enttäuschend - hoffentlich wird der noch nachgereicht. Denn Geisterjagd zu viert klingt nach einer wirklich wunderbaren Sache!
FAZITGhostbusters: The Video Game Remastered ist ein gutes, wenn auch nicht immer in allen Belangen rundes Game. Wer die Ghostbusters mag, findet hier ein Spiel voller Fanservice. Mit anderen Worten: Fans greifen auf jeden Fall zu, Nicht-Fans sollten mal probespielen.