Cover: GerrrmsEigentlich wabern die Keime nur so durch den Zellraum, ohne eigenen Antrieb, doch sie können sich an einem der kleinen Gnubbel festhalten und sich dabei um jenen Gnubbel schwingen, was nicht nur für Beschleunigung sorgt, sondern auch für die Richtung, in die ein Keim sich nun weiterbewegt. Stößt ein Keim an eine Zellwand, prallt er daran (meistens) einfach wie eine Billardkugel ab.

So schweben zwei bis vier Keime durch eine Zelle und bekriegen sich je nach Spielmodus mit unterschiedlichen Mitteln und Regeln. Während nämlich mit A am nächstliegenden Gnubbel festgehalten und herumgeschwungen wird, kann via L, R, ZL oder ZR eine weitere Aktion durchgeführt werden, die häufig einem Angriff entspricht: Ein Keim kann einen anderen Keim beim Capture the Flag auf diese Weise rammen, also für einen kleinen Augenblick vorwärtsdashen, und so die begehrte Flagge an sich bringen. Oder in einem anderem Modus können wir eine kleine Zielsuchrakete abfeuern.

Insgesamt bietet Gerrrms etwas über halbes Dutzend Spielmodi und mehrere spielbare Keime. Die Spielmodi sind im Grundprinzip immer sehr ähnlich: man schwebt und schwingt, bemüht sich den anderen Keimen oder ihren Angriffen auszuweichen, selbst anzugreifen und/oder irgendein Objekt zu erhalten oder es wieder loszuwerden. Die Keime unterscheiden sich in ihrer Form und können sogar noch farblich angepasst werden, spielerisch verhalten sie sich aber alle exakt gleich.
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Für einen kleinen Motivationsschub sorgt, dass nicht alle Spielinhalte (Modi und Keime) sofort verfügbar sind, sondern der vollständige Content über Achievements und Leistung nach und nach freigespielt werden muss ("Schaffe es, Angriff X auszuweichen", "Schaffe es, Aktion Y durchzuführen").
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Die bis zu vier Keime in einer Zelle können je von der CPU (in drei Schwierigkeitsstufen) oder einem Menschen übernommen werden - wobei es mit Menschen natürlich am meisten Spaß macht, und ganz allein nur wenig unterhalten kann. Was auch die große Schwäche von Gerrrms ist. Es möchte genau das sein, was es ist, und das macht es auch sehr gut, aber erst ab drei Personen kommt Spielfreude auf, aber auch mehr Chaos auf. Es passiert vermehrt, dass man A anvisiert, aber B trifft, oder man C ausweicht und dabei gleichzeitig in D reinflitzt.
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FAZIT
Musik und Grafik sind nett, die Steuerung ist simpel und funktioniert problemlos, das Gameplay hat was, aber ihm fehlt auch trotz seiner gewollten Simplizität etwas mehr Spieltiefe. Denn je mehr Spieler/innen, desto mehr Spaß, aber auch desto mehr sich überlappende Ereignisse und Chaos. Und etwas, das dieses Chaos ein bisschen glättet, ist das, was dem Gameplay abgeht. Und Onlinefunktionen gibt es leider keine. Deshalb müssen alle Spieler/innen an derselben Konsole daddeln - aber das immerhin wahlweise mit Joy-Con oder Pro Controller.
Jörg Singleplayer: 52%
Multiplayer: 68%


Verfasst von Jörg am 31.07.2020,
bemustert durch Plan of Attack
für bis zu 4 Person/en
Release am 23.07.2020