Cover: Pokémon Puzzle ChallengeStein auf Stein...
Die Pokémon-Serie ist seit jeher nicht nur für die Monster-RPGs bekannt sondern macht ebenso sehr in regelmäßigen Abständen durch diverse Spin-Offs von sich reden. Pokémon Dash etwa ist ein eigenwilliges Rennspiel und mit Pokémon Art Academy ist eine Lernsoftware erschienen, die das zeichnen der Sammelmonster vermittelt. Schon sehr früh wagte die Serie den Sprung in andere Genres abseits des Rollenspiels. 2001 erschienen gleich zwei Knobelspiele im Pokémon-Gewand. Das N64 bekam zunächst Pokémon Puzzle League spendiert, kurz darauf folgte Pokémon Puzzle Challenge als tragbare Variante für den Game Boy Color. Nun lässt sich der dreizehn Jahre alte Klassiker auf der Virtual Console des 3DS neu entdecken.

Viel zitiert ist die Behauptung, Pokémon Puzzle Challenge wäre eine Adaptation des Tetris-Prinzips. Die Grundprinzipien der Rätselspiele sind aber nicht allzu ähnlich. Einzig das Ziel, möglichst viele Blöcke aufzulösen, bevor diese den oberen Bildschirmrand erreichen, eint beide Titel. Doch während bei Tetris die Blöcke von oben herabfallen, kommen sie bei Puzzle Challenge stetig und in ganzen Reihen von unten nach. Während Sich bei Tetris ganze Reihen auflösen, wenn es keine Lücke gibt, verschwinden bei Pokémon Puzzle Challenge alle Blöcke, die zu horizontalen oder vertikalen Reihen von mindestens drei gleichfarbigen Blöcken geordnet werden. Es gibt fünf verschiedene Farben. Zum Anordnen lassen sich immer nur jeweils zwei Blöcke horizontal tauschen. Das Spielprinzip setzt im Gegensatz zu Tetris auf Farben, nicht aber auf Formen. Gewitzte Knobelkönige ordnen Reihe zu mehr als nur drei kompatiblen zusammen und bilden gewaltige Ketten, Combos und darauf Anschluss-Ketten um dutzende Blöcke zugleich vom Bildschirm zu fegen.

Eine Reihe, je drei Blöcke in sechs Varianten
Das Game Boy Color-Spiel variiert dieses einfache Spielprinzip in sechs Spielmodi. Der Modus Zeitzone gibt ein Zeitlimit vor, innerhalb dessen ein bestimmter Punktestand erreicht werden muss. Im Modus Marathon tauchen potenziell bis in alle Ewigkeit Blöcke auf, bis sie schließlich den oberen Bildschirmrand erreichen und es "Game Over" heißt. Dabei werden die Blöcke immer schneller. Ziellinie ist der Name eines Spielmodus, indem es das Ziel ist, alle Blöcke oberhalb einer Linie verschwinden zu lassen. Mit einer begrenzten Anzahl an Zügen gilt es im Puzzle-Modus, bestimmte Blockkonstruktionen aufzulösen. Meiner persönlichen Meinung nach der spaßigste Spielmodus. Blocker! nennt sich ein Modus, bei dem zusätzlich zu den vom unteren Bildschirmrand stetig dazu stoßenden Blöcken sogenannte Blocker von oben herabfallen. Diese verwandeln sich in normale Blöcke, wenn angrenzende Blockreihen aufgelöst werden. Sehr knifflig!
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Das Herzstück von Pokémon Puzzle Challenge ist der Challenge-Modus. Hier tretet Ihr der Reihe nach gegen den Arenaleiter der zweiten Pokémon-Generation und je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad ebenfalls gegen die Top-Vier und den Champ an. Es gilt die Pokémon Eurer Gegner durch Ketten und Combos zu besiegen, bevor diese den Bildschirm mit Blockern bis zum oberen Rand gefüllt haben. Dieser "Story-Modus" ist absolut minimalistisch. Er bietet keinen Mehrwert, doch präsentiert sich der Titel an dieser Stelle wirklich klasse. Gerade aus heutiger Sicht macht das Wiedersehen mit Kai, Sandra, Norbert und Co. wirklich Spaß. Auch die zahlreichen Illustrationen vieler Pokémon aus der zweiten Generation werten die Knobelei deutlich auf. Im Gegensatz zum N64-Bruder Pokémon Puzzle League hat mach sich jedoch nicht dazu entschieden, die Pokémon im Stil des Animes darzustellen, sondern hielt sich an die reduzierte Darstellungsform, wie sie aus den Editionen Gold und Silber bekannt ist.
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Fehlerfrei geknobelt?
Bei so viel Lob will ich nicht vergessen, auch die Schwächen vom Pokémon Puzzle Challenge zu erwähnen. Zunächst sei das Naheliegendste genannt: Da es sich letztendendes um ein Puzzlespiel handelt, tut man durchweg nichts anderes, als Blöcke zu verschieben, welchen der sechs Spielmodi man auch immer wählt. So richtig viel Abwechslung bekommt man also nicht geboten.
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Die Präsentation des Titels im Stile der zweiten Pokémon-Generation und die vielen Gastauftritte bekannter Sammelmonster sind sehr stimmig und dem Spielgefühl zuträglich. Allerdings wurden keine Pokémon-typischen Elemente wie etwa das Elementklassensystem eingebunden. Als reines Puzzle-Spiel hätte Pokémon Puzzle Challenge also auch ohne das Pokémon-Franchise existieren können Doch ob sich das Knobelspiel auch ohne die berühmte Monster-Ensemble so gut verkauft hätte, bleibt fraglich.
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Der Schwierigkeitsgrad lässt sich in drei Stufen von leicht bis schwer regeln. Mit etwas Übung ist aber selbst der Modus Schwer relativ einfach zu schlagen. Lediglich der Challenge-Modus bietet nach seinem Abschluss zwei weitere und extrem knifflige Modi.
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Der Multiplayer-Modus des Originals ist im Hauptmenü der Download-Version noch zu finden, doch leider ist es, wie für 3DS-Virtual Console-Titel üblich, nicht möglich, gemeinsam mit Freunden zu spielen.
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Fazit
Pokémon-Fans haben dieser Tage alle Hände voll zu tun. Wer seine Streifzüge durch Hoenn beendet hat und sich nach Pokémon Omega Rubin und Alpha Saphir nach etwas Abwechslung vom Trainer-Alltag sehnt, für den ist Pokémon Puzzle Challenge vielleicht genau das richtige. Als Fan wird man sich an der Präsentation sicherlich erfreuen können. In erster Linie ist aber auch das durchdachte Puzzle-Prinzip bietet mehr als genügend Konsens, um auch Knobelfreunde ohne Sammelmonster-Affinität zumindest für einige Stunden begeistern zu können.
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Pokémon-Pioniere können mit nun zugleich den trüben Hirnschmalz in Wallung bringen und auf eine Reise in die guten alten Zeiten gehen.
«Jojo» Singleplayer: 70%

Verfasst von «Jojo» am 18.12.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 27.11.2014