Gaia's Moon klingt vom Titel her schon einmal recht interessant. Anfänglich habe ich es auf Grund des Namens für ein RPG gehalten, doch hinter diesem Game verbirgt sich ein Geschicklichkeitsspiel, das sich sehr von den anderen abhebt.
ÜberlebenstrainingAtreyus, der holde Retter auf einem fliegenden Besen, macht sich auf, um die Ursachen der seltsamen Aktivitäten auf Gaia zu erforschen. So startet ihr mit dem Hauptprotagonisten eine Erkundungsreise quer durch die Welt von Gaia. Dabei übernehmt ihr eine recht passive Rolle, denn eure Aufgabe ist es lediglich, Hindernissen aller Art auszuweichen. Das klingt in erster Linie ziemlich einfach, weißt aber einige Tücken auf, denn die Schwierigkeit liegt darin, immer die richtige Höhe zu finden, um nicht mit Gegnern oder anderen gefährlichen Objekten aneinander zu geraten.
Um immer durch die engen Freiräume von Gegnergruppen, Gewitterwolken, Laserschranken, oder schwebenden Steinwänden zu gelangen, benötigt ihr ein gewisses Maß an Feingefühl, denn es ist euch nur mit dem Besen möglich, aufzusteigen. Mit einem beliebigen Feuerknopf steuert ihr nun Atheyus auf seinem fliegenden Besen. Haltet ihr einen der Knöpfe gedrückt, gewinnt euer Held an Höhe, soll er währenddessen eher sinken, braucht ihr lediglich den Knopf wieder loslassen. Um eine bestimmte Höhe beizubehalten, ist es angebracht, in gleichmäßigen Intervallen den Feuerknopf zu betätigen.
Das alleine fordert euch vielleicht weniger, doch Gaia's Moon kommt mit weiteren Schwierigkeiten daher. Denn nicht nur bei einer Kollision mit Gegnern oder anderen Hindernissen nimmt euer Lebensbalken ab, nein, er verringert sich ganz automatisch mit jeder Sekunde eures Voranschreitens. Um eure Lebensenergie immer konstant zu halten, sollte es euch gelingen, kleine blaue Energie-Kügelchen zu sammeln, die euch anteilig neue Lebenskraft schenken. Das kann teilweise aber auch viel Gefahr auf sich ziehen, denn oftmals sind diese wichtigen Items hinter oder zwischen Gegnergruppen versteckt.
Doch es wird noch heftiger, denn euch steht nur ein einziger Versuch zur Verfügung, in der ihr alle 6 Level am Stück schaffen solltet. Gelingt es euch nicht, müsst ihr wieder ganz von vorne beginnen. Das Ganze macht dann nicht einmal mehr den Unterschied, ob ihr auf Easy, Normal, oder Hard spielt, denn dort nimmt nur die Geschwindigkeit des Spielverlaufes zu.
Dass dann in jedem weiteren Level der Schwierigkeitgrad ansteigt, versteht sich dabei von selbst, doch da der Verlauf immer derselbe ist, könnt ihr euch schon bei wenigen Wiederholungen die auf euch zukommenden Hindernisse merken und dementsprechend besser reagieren.
Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiterWie ich bereits beschrieb, besteht Gaia's Moon aus 6 Leveln, doch selbst danach ist noch lange nicht Schluss, denn hierbei handelt es sich um ein Endlosspiel. Nachdem ihr gekonnt den Angriffen des Endbosses im letzten Level ausgewichen seid, beginnt das Spiel wieder von vorne. Nun könnt ihr solange spielen, bis das Ende unausweichlich ist...
Keinesfalls ist dies aber sinnlos, denn mit jedem gewonnenen Meter, steigert sich euer Highscore und ihr könnt mit jedem neuen und vielleicht besseren Spiel, euer Ranking steigern. Das ist zwar auch keine langfristige Motivation, aber zumindest ein kleiner positiver Nebeneffekt.
Damit ihr das Game nicht nach wenigen Runden beiseite legt, bietet Gaia's Moon noch einen 2-Spieler-Modus, bei dem ihr parallel zocken könnt - und das sogar an nur einem Handhelden. Wie das funktioniert? Ganz einfach, ein Spieler bekommt den oberen Bildschirm zugeteilt, der andere sieht seinen Verlauf auf dem Touch-Screen. Player 1, der nun auf dem Touch-Screen seinen Protagonisten steuert, nutzt weiterhin die Feuerknöpfe, währenddessen Player 2 auf das Steuerkreuz zurückgreift.
Das Spielprinzip bleibt gegenüber dem Singleplayer nahezu identisch. Lediglich die Level weisen bei beiden Spielern kleine Unterschiede auf, auch wenn diese Feinheiten nur in der Verteilung der so wichtigen Energie-Kügelchen zu merken sind. Schlussendlich ist der Multiplayer aber dann doch viel zu unbequem, als dass man seine Zeit daran auf lange Sicht verschwenden möchte, obwohl der Grundgedanke sicherlich kein schlechter ist.
Dafür gibt der coole Sound dem Spiel etwas mehr Würze. Euch erwarten nette Musikstücke, die jeden Level angenehm untermalen. Zudem ist das alles noch in eine nette Grafik gehüllt, die man einem 2-Euro-Spiel erst gar nicht zutrauen vermag. Das optische Highlight verteilt sich sogar noch über beide Bildschirme eures Handhelden. Also lässt Gaia's Moon - hinsichtlich der Optik - kaum Wünsche offen.
Das Schlusswort Gaia's Moon ist eine nette, aber sehr kurzzeitige Unterhaltung. Die Spielidee ist gut, obwohl euer Handlungsbereich sehr eingeschränkt ist. Für nur 2€ bekommt ihr ein regelrechtes Endlosspiel, das aber mit einigen unnötigen Schwächen bestraft ist.
Wer gerade 200 Nintendo Points übrig hat und einfach nicht weiss, worin er diese Investieren soll, der kann sich Gaia's Moon gerne einmal näher anschauen, aber ein zwingenden Kaufgrund kann ich euch leider nicht nennen.