Fire: Ungh's Quest ist ein weiterer Vertreter der Point&Click Adventures und kommt aus dem Hause Daedalic Entertainment, welche unter anderem durch Hits wie Edna & Harvey oder auch der Deponia-Reihe bekannt sind. Doch ganz im Gegensatz zu seinen Genre-Vertretern kommt Fire: Ungh's Quest ganz ohne Textdialoge daher und auch ein Inventar sucht man vergebens.
Im Grunde bedeutet das, dass man nicht wirklich mit einer packenden oder amüsanten Geschichte und den dazugehörigen teils sehr komplexen Rätseln rechnen sollte. Fire: Ungh's Quest ist eher seichte Kost und auch die Rätsel löst man meist deutlich schneller als sonst gewohnt. Ihr selbst spielt den namensgebenden Höhlenmenschen Ungh, der seine große Reise zu verschiedenen Inseln antreten muss und sich durch bekannt absurde Gegenden schlagen muss.
Dass Fire: Ungh's Quest keinerlei Dialoge hat, bedeutet allerdings nicht, dass es nicht auch andere NPC's gibt, denn während seiner Reise begegnet man verschiedensten Lebewesen und Fantasiegestalten, wie weiteren Volksgenossen oder Dinosaurier und kleinen Feen. Da man allerdings durch das fehlende Inventar gerade mal einen einzigen Gegenstand mit sich führen kann, muss man stets darauf achten, ihn an passender Stelle zum passenden Zeitpunkt einzusetzen.
Die Rätsel sind ebenfalls äußerst skurril, so muss man beispielsweise einen Dinosaurier aufschneiden und sein Gehirn verdrehen, damit man ins innere seines Mauls gelangt, oder man verprügelt mittels Keule den tanzenden Schamanen und stiehlt kurzerhand seinen Stab, der uns dazu verhilft, einen Regentanz aufzuführen. Ihr seht schon, dass das gesamte Setting und die Knobelleien absolut verrückt und völlig realitätsfern gestaltet wurden. Wie sehr der Humor in Fire: Ungh's Quest einem zusagt, muss letzten Endes jeder für sich selbst wissen, doch in punkto Kreativität haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen.
Technisch kann Fire: Ungh's Quest leider nicht ganz überzeugen, da es leider zu vielen verschiedenen Störfaktoren während des Spielens kam. Das fängt schon beim einschalten des Spiels an, bei dem der Titelbildschirm enorm ruckelt und es somit einige Zeit dauert, bis ihr das Spiel überhaupt starten könnt. Auch konnte ich, trotz mehrfacher Versuche, keinen Weg finden, das Spiel über den Fernseher zu spielen, da sich, warum auch immer, keiner meine Controller mit dem Spiel verbinden wollte.
Im Handheld-Modus lief allerdings auch nicht alles rund, da das ein oder andere Mal meine Eingabe nicht erkannt wurde und viele der Rätsel nur mittels Touchscreen gelöst werden können. Die einzige Aktion, die wirklich außerhalb der Touch-Steuerung möglich war, ist das Hin- und Herbewegen zwischen den Arealen. Schade, da man hier eine Menge Potenzial liegen lässt. Leider hat Fire: Ungh's Quest wie schon zuvor angesprochen keinerlei Dialoge, womit ebenfalls ein gewisser Charm verloren geht.
FAZITFire: Ungh's Quest ist rein spielerisch eine nette Idee und auch das Setting und die vielen erkundbaren Gebiete tragen in ihrer Rätselmechanik zu einem abwechslungsreichem Gameplay bei, wären da doch nicht die vielen Einschränkungen. Leider haben diese mir einen Großteil an Spielspaß genommen und trugen dazu bei, dass ich Fire: Ungh's Quest eher weniger gerne angeschaltet habe. Im Grunde könnte Fire: Ungh's Quest so viel mehr sein, schafft es aber schlussendlich nicht, mich vollends zu überzeugen. Bei einer längeren Zugreise hingegen, kann man sich das ca. 2 ½ stündige Adventure mit Sicherheit einmal anschauen.