Fragen über FragenEine Dame, gekleidet in einer futuristischen Rüstung, erinnert etwas an Mass Effect oder Tracer aus Overwatch... Das Cover lädt definitiv zum Reinschnuppern ein. Und sobald man das Spiel im Handheld-Modus einschaltet, werdet ihr aufgefordert, die Joy-Cons zu entfernen. "Wow, interessant", dachte ich mir, "bin gespannt, was der Sinn und Zweck in diesem Puzzler wohl sein mag". Schmeißen ich mich doch gleich ins Getümmel und starte Level 1.
Ähm, und wie geht das jetzt?Ich sehe elf aneinandergereihte Kugeln, aus pulsierenden Splittern bestehend, in drei unterschiedlichen Farben. Rot, grün und blau. Auch wenn das Schlangengebilde in einer Art Sternensystem schwebt, bewegt sich beim Lenken per linkem Stick eine grüne Silhouette in einem Raster über den Bildschirm. Dann berühre ich Mal eine Kugel und drücke die A-Taste. Oh, die Farben haben sich bei allen geändert. Jetzt rotieren sie in einer festen Reihenfolge durch, aber was much ich genau tun? Je nachdem, welche Kugel ich antippe, färben sich andere Kugelnum. Doch ich weiß immer noch nicht genau, was ich tun soll! Möglicherweise muss ich alle Kugeln in eine Farbe umwandeln...?
Ah, ich kann mit L und R das Gebilde um die eigene Achse drehen. Das muss dann wohl die 180° bedeuten, die sich im Auswahlbildschirm befindet. Es erinnert ein wenig an den Rubiks Cube, da es darum geht, alle Kugeln in eine Farbe umzuwandeln. Das erweist sich als sehr tricky, da sich meistens Kugeln umwandeln, die man gar nicht umgewandelt haben wollte. Ja, so stand ich sogar vor 10 perfekten, blauen Kugeln, während eine noch rot war und ich musste meine Strategie wieder über den Haufen werfen und neue Konstrukte bilden. Sicher war ich mir allerdings immer noch nicht, wie das System genau funktioniert. Nach eeeewig langem Herumprobieren, habe ich es tatsächlich irgendwie geschafft und landete wieder im Menü.
Das Schwierige ist, dass sich dauernd alle Seiten und Perspektiven ändern. Je nachdem, welche man Seite verändert, verändert sich auf der gegenüberliegenden Seite auch etwas. Das macht es extrem unübersichtlich und ich hab einfach keinen Plan, wie das Spiel nun wirklich funktioniert. Wieso hielt es niemand für wichtig, ein einfaches Tutorial einzubauen, welches das System zumindest knapp erzählt? Das hätte locker in ein, zwei Bildern erklärt werden können und ich hätte gewusst, was Sache ist. Vielleicht sogar ein paar Tricks einfügen, wie man in den knackigen Stellen weiterkommt.
IrreführendWenn man es genau nimmt, wurde wohl dieses fetzige Zukunftsthema gewählt, um attraktiv zu wirken, denn mehr als die reinen Puzzleelement sucht man beinahe vergebens. Ein bisschen Rauch hier, Sternekarten dort und in der Mitte das Gebilde, dass euch nach kürzester Zeit so auf den Keks gehen wird, dass ihr die Switch beiseite legen werdet. Und für was muss ich eigentlich die Joy-Cons entfernen? Hier wird nix gefuchtelt oder sonst ein Grund bereitgestellt, der die Rechtfertigung des Handheldmodus dementiert. Wenn ihr den rechten Stick durchdrückt, könnt ihr alle Kugeln auf einmal sehen - ob das bessere Übersicht ist, oder bloß noch mehr Verwirrung? Ich bin unsicher. Immerhin kann man die Level frei auswählen, beziehungsweise jederzeit ein anderes nehmen, wenn Ideen oder Geduld ausgehen.
Das einzige wirklich Coole an dem Spiel ist die Musik. Die ist ein toller Electro-Soundtrack, der zumindest akustisch für die im Covermotiv angedeutete Sci-Fi-Atmosphäre sorgt. Ich habe sogar tatsächlich meine Switch beiseite gestellt und eine Weile den Tracks zugehört.
FAZITSci-Fi-Story in einem Puzzler? Das wäre super gewesen, denn es gibt einige da draußen, die eine Hintergrundstory bieten, um das Gesamtpaket etwas abzurunden. Aber hier bekomme ich weder ein tolles Theme, noch einen guten Puzzler und das Schlimmste daran ist, dass ich mich im Internet umschauen muss, wie das Spiel überhaupt funktioniert, nachdem ich hier und da das System allmählich verstanden habe... Wirklich unterhaltsam ist es aber auch dann nicht, und verwirrend bleibt es auch. Zumindest ist der Soundtrack super!