MetroidvaniaNach dem Verschwinden von Elliots Frau erkrankt er an einer mysteriösen Krankheit. Von Alpträumen geplagt, entscheidet er sich am Ende seiner Kräfte für den Freitod. Doch der Held dieser Geschichte muss schnell erkennen, dass er nicht sterben kann. Elliot sucht einen Weisen auf, der ihm verrät, dass ein Dämon, den man unter dem Namen Satar kennt, ihn mit einem Fluch belegt hat. Der Satar verzehrt langsam Elliots Lebensenergie. Einzig die Beschützer kennen eine Möglichkeit, den Fluch aufzuheben. Irgendwo auf der Insel Urele halten sie sich versteckt. Elliot rennt die Zeit davon! Wenn er sie nicht rechtzeitig findet, wird er sich selbst in einen dämonischen Satar verwandeln.
Laut dem Entwicklerstudio von Elliot Quest, Ansimuz Games, ist der Titel eine Hommage an Zelda 2: The Adventures of Link. Und tatsächlich, sofort erinnert einiges an den 8-Bit Klassiker aus NES-Zeiten. Die Insel Urele bereist Elliot aus der Vogelperspektive, ähnlich wie Link seinerzeit das Land Hyrule. Betritt man einen Schauplatz, etwa ein Dorf oder ein Dungeon, wechselt das Geschehen zur 2D-Sidescroll-Ansicht. Hier sind wir beim Kern-Gameplay von Elliot Quest. Das Spiel ist ein klassisches 2D-Action-Adventure. Zu Beginn kann Elliot nur springen und sich mit Pfeilen zur Wehr setzen. Doch im Laufe seines Abenteuers findet er Gadgets, die ihm im Kampf und bei der Fortbewegung helfen. Etwa einen Schild, engelsartige Flügel ebenso wie diverse Elementarzauber. Das erinnert auch an die 2D-Metroid Titel.
Das Spielprinzip basiert auf dem Experimentieren mit den Fähigkeiten des Protagonisten. Wenn es an einer Stelle nicht weitergeht, kann es auch eine gute Möglichkeit sein, zu einem späteren Zeitpunkt mit besseren Fähigkeiten zurückzukehren. Dabei bekommt Ihr so gut wie keine Hinweise auf das richtige Vorgehen. Niemand nimmt Euch an die Hand. Wer Elliot von seinem Fluch befreien will, muss sich alles selbst erarbeiten. Auf diese Weise durchforstet Ihr fünf Dungeons.
Immer wieder stellen sich dem unsterblichen Pixel-Helden auch diverse Gegner in den Weg, darunter 16 Bossgegner, die aufs Korn genommen werden wollen. In den Kämpfen kommen die RPG-Elemente von Elliot Quest zum Vorschein. Jeder besiegte Gegner bringt Euch Erfahrungspunkte ein. Genügend davon führen unweigerlich zum Level-Up. Nun habt Ihr die Wahl. Mit jedem neuen Level lässt sich ein Statuswert verbessert, etwa Elliots Angriffsstärke, seine Geschwindigkeit oder auch die Vitalität. Eine harte Strafe ist es, wenn man Erfahrungspunkte verliert, weil man gestorben ist. Gerade zu Beginn sorgt das für kleine Frustmomente. Allgemein ist der Titel ziemlich knifflig geraten.
NES-GrafikprachtDie Präsentation von Elliot Quest spricht eine klare Sprache. Man wollte einen Titel schaffen, der sich optisch wie akustisch an der 8-Bit-Ära anlehnt. Und das ist auf ganzer Linie gelungen. Streng genommen haben die Figuren und Umgebungen gerade genug Pixel, um sie als solche wahrzunehmen. Und dennoch weiß die Retro-Optik zu gefallen. Gerade die Animationen des Titelhelden in den Zwischensequenzen zeugen von passionierter Arbeit. Der Soundtrack stammt aus der Feder von Michael Chait und passt schlicht und ergreifen perfekt zum Grafikstil, der Geschichte und Stimmung von Elliot Quest.
Wo wir gerade bei der Geschichte sind: Diese wird keinesfalls einfach in Zwischensequenzen vorgetragen. Vielmehr ergibt sie sich bruchstückartig aus den Einspielern, Gesprächsfragmenten und alten Inschriften. Der wahre Hintergrund von Elliots Geschichte ergründet sich nur Jenen, die den Überblick wahren. Besonders interessant: Das Schicksal des Protagonisten liegt in der Hand des Spielers. Je nach seinen Entscheidungen im Verlauf des Spieles, ergibt sich eines von drei alternativen Enden.
Wie ein böser Fluch liegt die nicht vorhandene Lokalisation über dem Titel. Alle Bildschirmtexte sind ausschließlich in Englisch vorhanden.
FazitElliot Quest ist genau das, was die Entwickler versprochen haben: Die Wiedergeburt von The Legend of Zelda 2. Mit viel Fingerspitzengefühl wurden zudem ebenso Elemente aus Metroid und Kid Icarus implementiert und die fairen Speicherpunkte halten den Frust trotz des knackigen Schwierigkeitsgrades in Grenzen.
Mit anderen Worten: Ein Fest für Retro-Helden der alten Schule, aber Einsteiger können sich schnell überfordert fühlen.