Cover: Dragon Quest IX: Hüter des HimmelsLiebes Tagebuch,
heute schreibe ich dir, weil ich gerade auf etwas gestoßen bin. Es ist quadratisch und praktisch, aber ob es auch gut ist, konnte ich heute noch nicht herausfinden. Sofort fiel mir aber die Inschrift auf dem besagten Werk auf: "Dragon Quest IX: Hüter des Himmels". Als Nichtkenner der Teile I - VIII frage ich mich nun: Was verbirgt sich dahinter? Also beende ich nun meinen Eintrag für heute, um in die Tiefen des Spiels vordringen zu können. Ich bin sehr gespannt, was mich da erwarten wird.

Willkommen in der Welt von "Dragon Quest IX: Hüter des Himmels". In dieser neuen Welt findet sich unser Held plötzlich in einem Land wieder, das ihm alles abverlangt. Hier muss er Gefahren über Gefahren bestehen, die Abenteuer kommen Schlag auf Schlag - aber es bieten sich ihm zum Glück vielerlei Chancen: Hier kann er sagenhafte Schätze und fabelhafte Reichtümer suchen und finden, und die Verfehlungen einer Welt korrigieren, die weit entfernt liegt - von Sterblichkeit überschattet, und hilflos der Last aus Streichen und Schindluder ausgesetzt...

Die unendliche Geschichte
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Sterblich sein, das mag man sich gar nicht vorstellen. Genau dieses Schicksal widerfährt unserem Helden aber, den man, nebenbei gesagt, selbst erstellen und somit auch benennen kann. Aber beginnen wir bei der Geschichte von vorn.
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Alles fängt in einem sehr hochgelegenen Observatorium an, das noch nie ein Sterblicher zuvor betreten oder gesehen hatte. Dort leben die Hüter des Himmels, die Beschützer der Sterblichen. Viele der Sterblichen glauben an die Hüter des Himmels, obwohl sie sie nicht sehen können, wenn diese sich auf die Erde herab begeben. Die Dankbarkeit der Bevölkerung gegenüber den Hütern spricht sich in Benefizit aus, einer Essenz von Gütekristallen, welche ihrerseits die Nahrung eines im Observatorium stehenden Weltenbaum namens Yggdrasil darstellt. Diese helfen dem Baum, die heiligen Götterfrüchte, die Fygen, erblühen zu lassen, um es so zu Himmlischen zu ermöglichen, in das höhere Königreich zu reisen. Das klingt anfangs alles noch sehr komplex und durcheinander, doch wenn man erst einmal ins Spielgeschehen eintaucht, kriegt man sehr schnell heraus, worum es geht.
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Nachdem der Hauptcharakter bei seinem Lehrmeister Aquila einige Zeit gelernt hatte, schickt dieser ihn nun selbst auf die Erde, um dort den Bewohnern zu helfen und Benefizit zu gewinnen. Doch als unser Charakter dem Weltenbaum gerade das neu erworbene Benefizit anbietet, gibt es auf einmal ein riesiges Erdbeben und einen Angriff unbekannter Ursache. Prompt stürzt unser Charakter auf die Erde hinab, verliert seine Flügel und auch scheinbar seine himmlische Eigenschaft - denn plötzlich können ihn die Sterblichen sehen.
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Auf ins Abenteuer
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Sogleich wird man von einem jungen Mädchen, Thekla, aufgelesen, das einen auch sehr schnell mit dem angebeteten Hüter vergleicht. Bald taucht man tiefer in die Geschichte ein und erfährt, dass Thekla um den Willen ihres verstorbenen Vaters den Traum hat, eine große Herberge zu führen. Man selbst kann Thekla insofern unterstützen, indem man zahlreiche Aufgaben übernimmt. Im Dorf, das sich Engelsfälle nennt und wo alles beginnt, tritt man in Kontakt mit mehreren Personen, die für den Spielablauf unabdingbar sind. In der örtlichen Kirche kann man so sein Spiel speichern, im Laden sich mit benötigtem Equipment ausrüsten und in der Herberge neue Energie tanken, falls man im Kampf Schaden genommen hat. Dabei steuert man den Charakter entweder mit dem Touchpen, indem man in die betreffende Richtung hält, oder ganz normal über das Steuerkreuz. So lassen sich innerhalb des Ortes eines Vielzahl von Leuten ansprechen, denen man - wie man dazu Lust hat - seine Hilfe anbieten kann. Als Gegenleistung bekommt man dafür Gegenstände und neue Techniken, aber auch Benefizit, das man aufgrund seiner nun menschlichen Form nicht mehr sehen kann.
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Im Hauptteil des Spieles steht aber etwas anderes: Die Schlachten. Befindet man sich gerade nicht in einem Ort, sondern in der Landschaft, wird man häufig von Monstern angegriffen und eine Kampfszene startet. Unter dem Menüpunkt "Kampf" kann man nun zwischen einigen Aktionen wie Angreifen, Zauber, Abwehren, Fähigkeiten und Gepäck wählen. Es wird rundenbasierend angegriffen und solange gekämpft, bis eine Seite eliminiert oder geflohen ist. Nach dem Kampf erhält der eigene Charakter Erfahrungspunkte, mit dessen Hilfe er bei genügend gesammelten einen Level-up vollziehen und so seine Statuswerte aufbessern kann, sowie einen kleinen Obolus an Geld, mit dem man sich nützliche Gegenstände anschaffen kann.
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Extras, Extras und noch einmal Extras
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Im Spiel erworbene Waffen, Zauber, Rüstungen, Heilmittel und sonstiges Equipment beeinflussen dabei stark das Gesamtauftreten des Charakters. Diese lassen sich im Laufe des Spiels in allen Ecken auftreiben und nutzen dem Spieler auf unterschiedlichste Weise. Anhängig von der Berufung des Helden, das heißt, welcher Kämpferklasse er angehört, funktionieren manche Items auch nur bei bestimmten Klassen. Die Klasse selbst ist zu Anfang festgelegt, lässt sich aber im weiteren Spielverlauf noch ändern. So gibt es beispielsweise Krieger als stärkste Kämpfer, Zauberer für mächtige Magieangriffe oder Priester, die das Team mit Hilfe von Heilungsmethoden genesen.
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Und wo wir gerade von Team sprechen - unser selbst erstellter Held ist definitiv nicht allein von der Partie. Denn viele Kämpfe laufen auch mal zu zweit, zu dritt oder zu viert ab - je nachdem, wer den Hauptcharakter gerade begleitet. Hierzu lassen sich auch Taktiken einstellen, ob man alle Charaktere im Kampf manuell steuern möchte, sie einfach automatisch angreifen oder heilen oder auch bestimmte wählbare Taktiken ausführen sollen. Wie auch der Hauptcharakter bekommen sie ebenso Erfahrungspunkte und steigen Level auf. Anders als man es gewohnt ist, können einen aber nicht nur Charaktere begleiten, die man im regulären Spiel trifft. So kann man sich schon nach kurzer Zeit nach Lust und Laune so viele Charaktere selbst erstellen, und zwar vom Aussehen, der Klasse und dem Geschlecht. Prinzipiell kann man also komplett mit seiner eigenen Truppe aufmarschieren, mit Charakteren, die genauso wie fest integrierte aus dem Spiel behandelt werden. Jederzeit lässt sich entscheiden, wen man gerade mitnehmen und wen da lassen will, sodass man bis zu 8 neue Charaktere erstellen kann und die nicht mitgenommenen einfach mal kurz "bunkert".
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Ob man nun allein unterwegs ist oder nicht, die Story des Spiels ist immer ein wichtiger Teil davon, denn zahlreiche Gespräche mit allen Personen zu führen, die einem begegnen, stellt sich oft als Notwendigkeit dar. Stück für Stück wird so mehr über das plötzliche Erdbeben aufgedeckt, neue Bekanntschaften werden geschlossen und Millionen von Monstern dem Erdboden gleich gemacht. In vielen Menüs kann man dabei alles Gesammelte begutachten, in eine Liste aller Monster einsehen, verfügbare Missionen anschauen, die einem aufgetragen wurden, Charakterwerte vergleichen und ihre Stärken ausbauen, verschiedene Gesten einstellen und ausführen, sein Outfit ändern, erhaltene Auszeichnungen angucken und und und...
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Sofern man sich nicht im Kampf befindet, zeigt der obere Screen immer eine Karte an, auf der man sich orientieren kann. Auch einen Tag- und Nacht-Modus gibt es, der sich auf das Spiel auswirkt. Im Ort trifft man manche Menschen nur tagsüber, andere wiederum nur nachts und auch in den Landschaften verändern sich die Monster beim Tag- und Nacht-Wechsel.
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Wer das Spiel nicht alleine durchspielen möchte, wird auch hier wieder bedient. Denn durch das Multikartenspiel ist es möglich, mit bis zu drei Freunden das Abenteuer anzugehen. Man kann entweder Freunde in das eigene Spiel einladen oder als Gast einem anderen Spiel beitreten. Dabei muss man nicht einmal zusammen umherziehen, sondern kann sich frei überall hin bewegen, aber seine Freunde zur Hilfe rufen, wenn man mal im Kampf allein nicht zurechtkommt. Sollte man nun das Leben lassen, kann man immer noch auf Unterstützung eines Freundes warten und verliert nur Geld, sofern alle Mitspieler ausgelöscht wurden. Die Gäste des Spiels können eigenständig zwar nicht die Geschichte weiterführen, doch in Begleitung des Gastgebers lässt sich diese auch gemeinsam erleben. Spiel man als Gast, hat das auch Auswirkungen auf's eigene Spiel, da man Gegenstände, Erfahrungspunkte und Geld auf seinen eigenen Spielstand übertragen kann.
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Hinzu kommt noch, dass man sich über die Wi-Fi-Connection noch weitere Gegenstände aus einem Shop aneignen kann, dessen Sonderangebote sich wöchentlich ändern. Man sollte also keinesfalls auf die Wi-Fi-Connection verzichten.
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Jetzt geht's ans Eingemachte
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Was soll man zu diesem Spiel noch sagen? Die Welten glänzen in aller Pracht, das Spiel ist sinnig auf beide Screens verteilt, die Karten übersichtlich, der Sound melodisch, der Spielspaß praktisch unendlich. Wem es alleine einmal langweilig werden sollte, der schnappt sich einfach 1-3 Freunde und legt zusammen los.
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Selbst wenn man das Spiel nur stumpf durchspielt und alle Sidequests, in denen man zusätzliche Schätze finden und Missionen lösen kann, auslässt, wird man davon so schnell nicht mehr loskommen. Die Story reißt einen mit wie nichts anderes, die Auswahl an Gegenständen ist riesig und bietet immer wieder neue Kombinationen. Die Kämpfe werden zunehmend strategischer und man muss sein gesamtes Arsenal an Fähigkeiten ausschöpfen.
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Vorteilhaft ist ebenfalls, dass man nicht zwingend gegen Monster kämpfen muss, wenn man sich in der Landschaft befindet, da man sie einfach umgehen kann (auch wenn man natürlich so oft wie möglich kämpfen sollte, um seinen Charakter zu stärken). Hat man einen Kämpfer genug trainiert, erstellt man sich einfach einen neuen, den man beliebig gestalten kann und probiert es mit diesem.
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In der langen Chronologie der Reihe bereue ich es schon fast, nie zuvor einen anderen Titel gespielt zu haben. Und ich habe laaaaaaaange überlegt, um etwas herauszufinden, was mich am Spiel stört. Lediglich, dass man nicht gegen andere Spieler antreten kann oder es einen Online-Modus gibt, wo man FCs tauschen kann, fiel mir dabei auf. Der Mehrspieler-Modus ist aber mit Freunden schon echt super - falls man jedoch niemanden hat, der das Spiel auch besitzt, wäre ein Online-Modus mit FC-Austausch sicher keine schlechte Angelegenheit gewesen.
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Ansonsten aber schon beinahe die Perfektion - ich will mehr!
«Salzklinge» Singleplayer: 96%
Multiplayer: 97%


Verfasst von «Salzklinge» am 27.07.2010,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 23.07.2010