Cover: Double DragonIm Jahre 1987, als Double Dragon erstmals erschien, waren Beat'em Ups - ebenso wie Videospiele im Allgemeinen - noch nicht unbedingt an der Tagesordnung. Tatsächlich stellt dieser Titel auch eines der ersten Beat'em Up-Spiele dar, wenngleich es nicht ganz am Anfang des Genres steht. Dennoch kann man "Double Dragon" wohl noch zu den ersten Schritten der Beat'em Ups zählen - wie es sich damals so getreten hat und was das Ganze heute noch wert ist, soll der Test klären...

80er-Jahre-Action-Blabla
Der Spieler übernimmt die Rolle des Billy Lee (bzw. im Zweispieler-Modus steuert der zweite Spieler seinen Bruder Jimmy), dessen Freundin namens Marian zu befreien. Die wurde in einer kurzen "Sequenz" am Anfang mitten auf der Straße und am helllichten Tag umgeboxt und mitgenommen. Nun müssen wir allerdings bedenken, dass "Double Dragon" in den 80ern erschien, als Action-Streifen in der Filmwelt gerade ganz besonders angesagt waren. Was das mit dem Spiel zu tun hat? Nun - die Polizei einzuschalten oder zu Hause Tee trinken ist in dieser Zeit ganz einfach out - daher entschließt sich Billy kurzerhand dazu, zu seinem Mädel zu eilen und auf dem Weg einfach mal alle Leute zu verprügeln, die ihm über den Weg laufen. Ja, zugegeben, so tiefgründig ist das nicht. Aber an sich trotzdem irgendwie charmant, gerade aufgrund des Trashs.

Vier Fäuste für ein Halleluja
Nun, die Story wäre dann mal geklärt - doch der eigentliche Inhalt und Ablauf des Spiels steht noch aus. Wer kein Freund großer Texte ist wird hier jedoch nicht abgeschreckt, denn allzu viel gibt es zum Ablauf auch überhaupt nicht zu erzählen. Der Spieler steuert Billy ganz einfach von links nach rechts und verteilt mit A und B Faustschläge bzw. Tritte. Abgesehen davon kann er gelegentlich auftauchende Gegenstände mit A aufnehmen und benutzen. Dann gibt es da noch die Kombos und Spezialattacken, die während des Spielverlaufs erlernt werden - wie genau diese funktionieren lässt sich jedoch nur durch die Bedienungsanleitung ermitteln und es wird auch niemals ein Text nach dem Motto "Ey Jimmy, jetzt kannste auch nen Sprungkick machen!" eingeblendet. So bleibt letztlich nichts anderes übrig, als die Kombos hin und wieder einzusetzen und zu hoffen, dass sie mittlerweile freigeschaltet sind...
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Das ist keine Überschrift, sondern ein Zeilenschinder
Hilfe, was soll ich noch schreiben? Im Grunde genommen ist alles gesagt. Von links nach rechts, feste druff und das Ganze funktioniert auch im Zweispielermodus - wobei hier der Unterschied ist, dass am Ende beide Spieler gegeneinander antreten müssen. Angesichts der Tatsache, dass die beiden Protagonisten Brüder sind und beide eigentlich nur das Mädchen retten wollten, macht es natürlich storytechnisch ungemein viel Sinn, wenn sich die Brüder gegenseitig verkloppen. Naja...
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Nun ja, und den technischen Aspekt könnte ich um ein paar Zeilen Willen noch erwähnen. Der ist grafisch schlicht gehalten und befindet sich auch akustisch auf absolut durchschnittlichem NES-Niveau. Das schockt keinen und wird auch niemanden vom Hocker reißen... Himmel, das Spiel ist schließlich über 20 Jahre alt.
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Fazit
Tut mir Leid, Leute, aber "Double Dragon" ist so ein Titel, bei dem man nach nur wenigen Sätzen wirklich keinen Schimmer mehr hat, was man denn noch alles dazu schreiben soll. Solcherlei Spiele habt ihr schon in der Schule zuhauf gefunden, wenn ihr im Computerraum heimlich auf Flashgame-Seiten gesurft habt.
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Irgendwie muss ich ja dem Spiel auch etwas lassen - auf seine eigene, trashige Art versprüht es seinen eigenen Charme und macht auch die ein oder andere Runde leidlich Spaß, ich würde es nur ungern völlig absaufen lassen - denn es funktioniert. Einen Blumentopf kann man damit aber heute nur noch bei Retro-Fans gewinnen. Von links nach rechts und immer auf die Futterlucke. That's it.
«Blicker» Singleplayer: 55%

Verfasst von «Blicker» am 15.03.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 1987