Wir befinden uns mitten in einer Golf-Partie. Alle Augen sind auf uns gerichtet, der Sieg scheint zum Greifen nah. Gelingt es uns, die letzten Schläge perfekt zu manövrieren? Falls ja, gelten wir als absolute Legende und schnappen uns zugleich den Weltmeistertitel!
Siegessicher positionieren wir uns und legen bedacht zum Schlag an. Doch was ist das? Eine graue Wolke erscheint direkt über unserem Kopf und - AHH! - wir werden vom Blitz getroffen. Das war es wohl mit unserer Karriere als Golfprofi. Der Tod ereilt uns schneller als gedacht. Wir befinden uns im Golflimbus, in welchem wir die Chance erhalten, zurückzukehren.
Im Prinzip unterscheidet sich Cursed To Golf in seinen grundlegenden Mechaniken relativ wenig von anderen Pixel-Golfspielen. Uns stehen von Beginn an drei verschiedene Eisen zur Verfügung. Mit dem Driver schlägt man vorwiegend besonders weit, mit dem Wedge gelangt man an höher gelegene Stellen und das Iron ist wohl der beste Mittelweg zwischen den beiden anderen Varianten. Während unserer Reise zum Ziel stehen uns verschiedene Pfade, ähnlich wie bei Slay the Spire, zur Verfügung.
Reguläre Level, Schätze, Shops, Geldbelohnungen, verfluchte Level und Endgegner, alles ist dabei. Die Mechanik, welche Cursed To Golf allerdings am meisten von seinen Genre-Kollegen unterscheidet, ist das Kartendeck, welches unterschiedliche Fähigkeiten mit sich bringt. Das Kartendeck ist, wie es sich für ein Rogue-lite gehört, natürlich zufallsgeneriert. Fähigkeiten, wie den Ball in 3 Bälle zu splitten, die Zeit anzuhalten, einen ferngesteuerten Raketenball zu erschaffen, oder sich mehrere Schläge hinzuzufügen, sind nur einige der Möglichkeiten, die das Spiel euch bietet. Der Aufbau der einzelnen Level ist ebenfalls zufafallsgeneriert.
Ziel ist, wie sollte es auch anders sein, mit möglichst wenigen Schlägen das Loch am Ende eines jeden Levels zu erreichen. Der Aufbau eines Levels ist alles andere als linear, so könnt ihr verschiedenste Pfade wählen, eure Fähigkeiten beliebig einsetzten und die vielen Statuen im Level umhauen. Jede dieser gibt euch einen Bonus von 2 bis 4 zusätzlichen Schlägen.
Am Ende einer Route erscheint der Boss, gegen den ihr in einer Partie spielen müsst. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Endgegner sind bockschwer. Je weiter ihr voranschreitet, desto mehr möchte euch das Spiel leiden sehen. Denn auch wenn die Grundformel absolut spaßig ist, muss ich ganz klar darauf hinweisen, dass Cursed To Golf absolut nichts für schwache Nerven ist. Alleine ein Durchlauf bis zur zweiten Ebene kann gut und gerne 30-45 Minuten andauern. Solltet ihr währenddessen sterben, dürft ihr wieder von ganz vorn beginnen. Insgesamt gibt es 18 Löcher und 4 Endgegner. Immerhin: Im Shop können nicht nur Booster gekauft werden, auch kann man für zukünftige Runs einige Karten hinterlassen.
Cursed To Golf ist absolut charmant. Der Artstyle ist meines Erachtens nach wirklich sehr gelungen, der Soundtrack ist mit seiner 16-Bithaftigkeit super und hat mir schon den ein oder anderen Ohrwurm verschafft. Ein großes Lob gilt zudem dem unvergleichbaren Humor im Spiel. Jede der Figuren versprüht ihren ganz eigenen Charme und müsste man diese nicht in einem gnadenlosen Golfduell besiegen, würden sie einem vielleicht noch mehr ans Herz wachsen.
FAZITMich persönlich hat Cursed To Golf von Sekunde 1 an angesprochen. Und obwohl ich auch das eine oder andere Mal wirklich gefrustet war, dass ich nun wieder von ganz vorn beginnen darf, hatte ich dennoch durchweg Spaß, sobald ich wieder zu Spielen begann. Aber verflixt, Cursed To Golf ist wirklich schwer und unsgesamt hätte ich mir auch noch ein wenig mehr Abwechslung bei den Fähigkeiten gewünscht.