Cover: Crisis Core: Final Fantasy VII ReunionZuerst fällt die deutlich aufpolierte Optik ins Auge, welche allerdings über die ansonsten etwas steif wirkenden Originalanimationen gelegt wurde. Erneuert wurden zudem Teile des großartigen Soundtracks und eine vollständige Vertonung in englischer und japanischer Sprachausgabe bekam Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion ebenso spendiert. Auch spielerisch wurden ein paar Stellschrauben gedreht. So lässt sich die Kamera frei mit dem zweiten Controlstick steuern - welche die PlayStation Portable seinerzeit ja gar nicht hatte - und auch die Steuerung im Kampf ist nicht mehr so umständlich wie noch im Original, da Angriffe nun über eigene Tasten bzw. Tastenkombinationen und nicht mehr über Menüpunkte ausgewählt werden müssen.

Ich komme jedoch nicht umher, an jeder Ecke die Limitationen zu sehen, mit der das Entwicklerteam damals kämpfen musste und diese aber nun quasi 1:1 im Remaster übernahmen. Enge Schlauchlevel mit toten Enden, kleine Scharmützel gegen wenige Feinde und Speicherpunkte an jeder Ecke - schließlich sollte man es gut zwischendurch spielen können. Die teils vorgegebenen, teils zufälligen Kämpfe sind mit den richtigen Zaubern sehr schnell vorbei. Das Digitale-Bewusstseins-Wellen-System, kurz DBW, stellt sich als zweischneidiges Schwert eines Gimmicks heraus.

Im Laufe der Handlung baut Protagonist Zack Beziehungen zu anderen Figuren auf, die dann als Teil des DBW am oberen linken Bildschirmrand als Walzen einer Slotmachine herunterrattern. Übereinstimmende Zahlen gewähren Buffs und Vorteile, während Bilder von Personen Spezialangriffe hervorrufen. Gelegentlich schalten diese Walzen auch mal in den Beschwörungsmodus, wo ich dann erworbene Bestien für eine noch stärkere Attacke herbeirufen kann. Der Haken an der Sache: es ist alles sehr zufällig und willkürlich. So kann ich gelegentlich das Lebenslicht eines fast besiegten Standardgegners mit Ifrits Höllenfeuer auslöschen, während ich bei starken Gegnern oft lange darauf warten darf, dass die Walzen mir in irgendeiner Form behilflich sind.
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Die Haupthandlung an sich ist schnell abgehandelt und setzt an zwei Stellen die sogenannten Points of No Return ein. Folgt man diesen strikt, bekommt Zack das ikonische Panzerbrecher-Schwert gerade mal eine Stunde bevor die Credits über den Bildschirm laufen. Spielzeit muss also anders generiert werden und das erfolgt über eine Vielzahl von Missionen. Von jedem Speicherpunkt aus lässt sich in das Missionsmenü wechseln, welches durch Spielfortschritt oder Interaktion mit NPCs mit einer beachtlichen dreistelligen Anzahl an Aufgaben heranwachsen kann.
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Hier liegt nicht nur ein Großteil des Gameplayloops, auch Belohnungen in Form von Summon-Materia, neuen In-Game-Shops und natürlich Ausrüstung bekommt man nur über die Missionen. Übertroffen wird das nur noch von der Materia-Fusion. Wie im Original lassen sich verschiedene Materia - also Zauber und Techniken - ausrüsten und durch wiederholte Verwendung aufleveln. Diese können dann mit anderen Materia kombiniert werden um noch mächtigere Fähigkeiten herzustellen. Tatsächlich sind sowohl Missions-, als auch das Materia-System so komplex, dass das Spiel gelegentlich Hilfestellung gibt, wie was zu erhalten ist. Wobei letzteres fast schon verschwendet wirkt, da es sich lediglich in einem repetitiven Kreislauf aus den immer gleichen Gefechten bezahlt macht.
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FAZIT
Selbst mit der Frischzellenkur merkt man Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion Alter und Leadplatform der damaligen Zeit deutlich an - erzählerisch und vor allem spielerisch. Gerade durch die Vielzahl der Missionen und Anpassungsmöglichkeiten des Protagonisten wirkt es eigentlich viel zu überambitioniert für die Spielzeit, die es während seiner Handlung zu bieten hat. Sofern man sich damit arrangieren kann, ist die Vorgeschichte zu einem der Meilensteine der Videospielgeschichte - Final Fantasy VII - durchaus seine Erfahrung wert.
Simon Singleplayer: 70%

Verfasst von Simon am 22.12.2022,
bemustert durch MSM
für bis zu 1 Person/en
Release am 13.12.2022