Einmal der Böse seinUnd wieder machen wir eine Exkursion durch den eShop und werden diesmal in "Come on! Heroes" zum Antihelden. Der Weg zum Antihelden gestaltet sich dabei ziemlich einfach für euch, denn alles beginnt mit einer Entführung. Opfer dieser Entführung ist eine Thronfolgerin, die aus Leichtmut einem Einbrecher gefolgt ist. Dieser Schurke, namens Archer, bemerkt die Erbin und ergreift seine Chance, denn wie könnte man schneller an Reichtum gelangen, als durch ein üppiges Lösegeld!?
Leider hat Archer die Rechnung ohne den Vater der Erbin gemacht, denn dieser wählt einen eigenen Weg um seine Tochter zu befreien. So schickt Mr. King, mit der Verlockung auf eine angenehme Belohnung, tapfere Recken und Edelmänner zum Unterschlupf von Archer und seinen Schurken. Nun müssen die Handlanger nicht nur auf die Erbin achten, die selbst genug Chaos verbreitet, auch all die tapferen Männer, die die Erbin aus ihrer Gefangenschaft befreien wollen, müssen auf Abstand gehalten werden.
Diesmal steht ihr eben nicht auf der Seite des Rettungstrupps, ganz im Gegenteil, eure Aufgabe gestaltet sich darin, all jene Helden auf Abstand zu halten. Mit dem starten von "Come on! Heroes", müsst ihr erst einmal euren Handheld um 90° drehen, um ihn wie ein Buch zu halten. Auf der nun rechten Bildschirmseite (Touchscreen) dürft ihr euch für eine von zwei möglichen Optionen entscheiden. So ist es euch gegeben, im Infinite Mode ein grenzenloses Spiel zu starten, oder im Story Modus euch die Geschichte, die in Kapitel unterteilt ist, erzählen zu lassen. Die linke Bildschirmseite bleibt gänzlich unberührt vom Spielgeschehen und blendet lediglich euren aktuellen Status, die Anzahl der Pfeile und den immer weiter steigenden Highscore ein.
Auf ins GetümmelSofern die Invasion von tapferen Recken und Edelmännern beginnt, stehen euch verschiedene Arten der Verteidigung, die sich in Form von Pfeilen, Fallen und Barrikaden kennzeichnen, zur Verfügung. Mit der Berührung auf den Touchscreen feuert ihr die Pfeile ab. Je nach Tempo der Berührungen, jagen auch mehrere Pfeile auf die Gegner zu.
Zum weiteren Schutz vor dem Gutmensch-Gesindel dürft ihr auch Feuerbarrikaden errichten, die ihr mit einer Linie, die ihr über den Bildschirm zieht andeutet. Diese Wände aus Feuer halten zwar die Gegner nicht ab, schwächen sie aber so entscheidend, dass es ein leichtes ist, mit wenigen Pfeilen ihnen ein Ende zu bereiten. Für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zur Verwahrung der Erbin dürft ihr auch gezielt bis zu drei Fallen auf einmal aufstellen. Mit einem gezeichneten Kreis, erscheint ein Pentagramm auf dem Spielfeld, das explodiert, sofern ein Gegner es berührt.
Da alle Befehle über den Touchscreen abgewickelt werden, wirkt die Steuerung bis auf eine Ausnahme nahezu exakt. Gerade das Aufrufen der Feuerbarrikade funktioniert nämlich nicht immer wie gewollt. Gelegentlich erscheint die Wand aus reinen Flammen schon bei mehrfachen Antippen des Bildschirms, ohne dass ihr überhaupt einen Ansatz einer Linie gezogen habt. Das ist recht ärgerlich, denn wenn die Feuerbarrikade an falscher Stelle erscheint, müsst ihr euch solange gedulden, bis sie von selbst erlischt, um eine Neue an anderer Stelle erscheinen zu lassen.
Bei den Truppen aus Nah- und Fernkämpfern bleibt es jedoch nicht. Vor Abschluss jedes Kapitels dürft ihr euch noch dem Obermotz stellen, bei dem einige Fallen und Pfeile kaum noch reichen werden. Hilflos bleibt ihr glücklicherweise aber nicht, da sich während der wilden Schlacht ein Balken langsam auflädt. Ist der am unteren Bildschirmende befindliche Balken komplett aufgeladen, könnt ihr mit dem Antippen eines Feuerzeichens, eine Superattacke aktivieren. Je nachdem welche Art an Pfeil ihr grade verwendet, fällt die Superattacke aus. Nutzt ihr beispielsweise gerade die Feuerpfeile, beschwört ihr eine große Explosion hinauf, stattdessen lähmen die Eispfeile eure Gegner für einige Sekunden. Wer damit umzugehen weiss, wird sicher auch die Endbosse bezwingen.
Sollte es euch doch einmal nicht möglich sein, das holde Fräulein von den eintreffenden Edelmännern zu beschützen, bleibt euch wenigstens die gesammelte Beute als Trostpflaster. In Form von Münzen hinterlassen die geschlagenen Herren ihr Reichtümer, die ihr für eure eigenen Zwecke nutzen könnt. Mit diesem zu unrecht erworbenen Gold, dürft ihr nach jedem Kapitel eure Waffen verstärken. Gleichzeitig steigt mit den gefallenen Helden eure Erfahrung, die mit einem Levelanstieg belohnt wird. Doch all das ist nur in begrenzter Form möglich. Endet eure höchste Charakterstufe bei Level 20, seid ihr bei den Waffen schon bei Level 10 im Maximalbereich.
Das Upgrade wird auch dringend benötigt, denn eure Gegner tauchen nicht nur in umfangreicheren Gruppen auf, auch ihre Resistenz gegenüber euren Pfeilen nimmt stark zu. Wenngleich die Waffen durch das Upgrade verstärkt werden, ist trotzdem eine durchdachte Taktik der größte Vorteil im Getümmel. Wer aber die Fallen mit Bedacht aufstellt und auch ein flinkes Händchen hat, sollte keine Probleme haben bis ins letzte Kapitel vorzudringen.
Top oder Flop?Grafisch ist alles recht nett dargestellt. Weder die Kapitel, noch die Zwischensequenzen kann ich als herausragend bezeichnen. Aber darf ich das überhaupt? Bei einem Preis von nur 2 Euro? Ich möchte hier nicht kleinlich sein und lieber den Spielspaß in den Vordergrund rücken. Zugegeben, euch erwartet ein recht kurzweiliges Spiel, das durchaus Laune macht. Besonders interessant ist, dass bei mehrfacher Wiederholung eines Levels, sich dessen Ablauf komplett ändert. So bringt es nie etwas, das Eintrudeln der Helden auswendig zu lernen.
Was soundtechnisch in den Zwischensequenzen noch recht skurril daherkommt, wirkt im eigentlichen Spielverlauf nur nervend. In allen Kapiteln werdet ihr mit demselben Musikstück berieselt. Begleitet wird das Ganze von englischen Bildschirmtexten, die nicht nur die Geschichte, sondern auch das Tutorial erläutern.
Zusammengefasst ist "Come on! Heroes" noch ganz okay, mehr aber auch nicht. Dass das Game nur 2 Euro kostet, ist vollkommen berechtigt und dass ich damit mehr Kritik als Lob aussprechen muss, versteht sich ja von selbst.