Sind Sie es auch Leid, von halbherzigen Wintern mit nur mäßigem Schnee überrascht zu werden, und dann den Kindern erklären zu müssen, dass sie auch dieses Jahr wieder den Schlitten in der Garage stehen lassen müssen? So trübselig das auch klingen mag, für alle, die Videospiele und den Winter mögen, gibt es viele Möglichkeiten, sich diesen auch einmal direkt ins Haus zu holen. Eine dieser Möglichkeiten wäre Club Penguin: Game Day von Disney, doch kann dieses für die Nintendo Wii konzipierte Spiel das Winterfeeling von draußen auch nach drinnen bringen? Finden wir es doch gemeinsam heraus! ;)
Guten RutschWo ein Pinguin ist, da gibt es auch Eis, und das nicht in geringen Maßen. Besonders verwunderlich ist es daher also nicht, dass Club Penguin in einer Schnee- und Eislandschaft spielt. In dieser kalten Landschaft haben sich die Pinguine zu verschiedenartigen Gruppen zusammengerottet und Teams der Farbe Rot, Gelb, Grün und Blau gebildet, um die jeweils anderen Teams in vielfältigen Spielen zu übertrumpfen - ein großer Wettkampf um die Eroberung der Insel beginnt.
Club Penguin - Game Day! beschäftigt sich hauptsächlich mit verschiedenen Spielen, in denen ähnlich wie in Mario Party vier Spieler teilnehmen und versuchen, den ersten Platz zu erreichen. Die Farbe und den Namen seines Pinguins kann man zu Beginn auswählen, es wird also gewissermaßen ein Profil mit diesem Pinguin erstellt, damit Highscores aus den Spielen erfasst werden können. Für Einzelspieler gibt es einen Story-Modus, in dem man sich zuallererst entscheiden muss, zu welchem Team man angehören will - Rot, Gelb, Grün oder Blau. Je nach Auswahl muss man nun die Bereiche der gegnerischen Teams erobern, indem man in einer Spielserie von vier Spielen mindestens den 3. Platz belegt.
Die InselIn jedem der Bereiche, welche alle sehr klein und übersichtlich sind, bewegt man seinen Pinguin mit dem Pointer der Fernbedienung, indem man auf die Stelle zeigt, wo der Pinguin hingehen soll und dann den A-Knopf gedrückt hält. Innerhalb eines Bereiches trifft man zahlreiche Pinguine, die einem kleine Informationen vermitteln, wenn man sie anspricht. Außerdem kann man einige der Spiele bei manchen Pinguinen einmal anspielen, bevor man sich entscheidet, eine Spielserie zu bestreiten. Möchte man dies tun, gibt es einen Schiedsrichterpinguin, den man aufsuchen kann.
Gegen drei andere Pinguine muss man nun beweisen, dass das eigene Team am meisten dafür prädestiniert ist, den Bereich dieser Insel einzunehmen. Um dies zu gewährleisten, muss man in den insgesamt vier Spielen möglichst erfolgreich abschneiden. In allen diesen Spielen wird vor allem die Flexibilität der Steuerung ersichtlich. Hier einige Beispiele dazu:
Im Spiel Schneebälle rollen hält man die Fernbedienung waagerecht und steuer über das Steuerkreuz seinen Pinguin, der einen noch winzigen Schneeball über eine Schneelandschaft rollen muss, um ihn so zu vergrößern - der Spieler mit dem größten Schneeball gewinnt! Da das natürlich zu einfach wäre, kann man per Druck auf 2 auch seine Gegner mit dem Schneeball abwerfen, aber Vorsicht: Dadurch verliert nicht nur der Gegner, sondern auch man selbst seinen Schneeball, da man ihn ja wegstößt. Wenn man Pech hat, kann ein anderer Pinguin nämlich dann den Schneeball stibitzen und man steht ohne einen da. Taktisch gesehen muss man also sehr aufpassen und könnte theoretisch auch warten, bis ein Gegner einen möglichst großen Schneeball gerollt hat und ihm diesen dann mopsen, denn auch ohne einen Schneeball kann man einem gegnerischen Pinguin eine verpassen.
In einem anderen Spiel namens Schneeball-Schlacht hält man die Fernbedienung senkrecht und muss Schneebälle formen und diese durch Schütteln der Fernbedienung auf die Gegner schleudern. Neben ausweichen kann auch gesprintet werden, um gegnerischen Schneebällen zu entkommen und hat man 5 Schneebälle, so lässt sich mit gleichzeitigem Knopfdruck von A + B ein Riesenschneeball machen, der die Gegner aus den Latschen haut.
Bei Bohnen-Balance geht es darum, Bohnensäcke von A nach B zu transportieren. Zu Beginn des Spiels kann man durch ein Roulette entscheiden, wieviele Säcke man mitnehmen möchte - je mehr Säcke, desto langsamer bewegt sich der Pinguin fort. Ihn selbst muss man nicht voransteuern, dafür aber die Fernbedienung nach links oder rechts neigen, um die Gewichtsverhältnisse auszugleichen. Selbstverständlich wird das Ganze bei vielen Säcken schwieriger als bei wenigen, zudem muss man auch immer ein Auge auf die Zeit haben und schauen, wieviele Säcke man noch rechtzeitig ins Ziel bringen kann. Man darf nämlich so oft wie zeitlich möglich wieder zurücklaufen und neue Säcke holen. Dementsprechend ist auch hier wieder ein taktisches Element vorhanden.
Auch in den anderen Spielen wird viel Wert auf die vielseitige Steuerung gelegt. Beim Puffle-Tennis beispielsweise geht es darum, einen kleinen Plüschball eigener Farbe mit der Hilfe eines Tischtennisschlägers so oft wie möglich hochzuhalten, um Punkte zu kassieren. Diese Puffle muss man wiederum in einem anderen Spiel füttern und zwar, indem man auf diese mit der Fernbedienung zielt und dann A drückt. Anders als in Puffle-Tennis geben hier die verschiedenen Farben unterschiedlich viele Punkte, dafür sind aber auch die Puffle, die eine hohe Punktzahl versprechen, äußerst flink und somit schwerer zu füttern als andere.
Klassisch zum Thema Eis kann man sich außerdem noch in einem Hockeyspiel beweisen, indem man möglichst viele Pucks in die gegnerischen Tore schießen muss. Des Weiteren gibt es noch ein paar mehr Spiele, von denen manche auch erst freigeschaltet werden müssen. Bei allen verfügbaren Spielen kann man einen neuen Highscore erringen, welcher dann in einer Highscore-Liste angezeigt wird. Beim Bestreiten der Spiele gewinnt man zusätzlich Münzen, mit denen man im Storymodus auf Einkauftour gehen kann. So kann man seinen Pinguin für 20 Münzen in einer Boutique, die sich je nach Spielverlauf immer erweitert, ein wenig umstylen. Um weitere Objekte für die Boutique zu erhalten, kann man außerdem noch einen dem Spiel beliegenden Code im Internet einlösen.
Die Spiele lassen sich nicht nur im Storymodus spielen, sondern auch in den beiden anderen Modi, dem Turnier-Modus und dem Schnellen Spiel. Diese beiden können mit bis zu vier Spielern in Angriff genommen werden. Im Turnier-Modus folgen wie im Storymodus auch vier zufällig ausgewählte Spieler, aus denen der Pinguin, der insgesamt die meisten Punkte errungen hat, als Sieger vorgeht. Im Schnellen Spiel hingegen kann man einfach so eines der Spiele auswählen und dieses nach Lust und Laune alleine mit Computergegner oder Freunden spielen. In beiden Modi ist der Schwierigkeitsgrad der Computergegner wählbar. Die Profile des eigenen Pinguins kann man zudem auf seine Wii-Fernbedienung ziehen und diese somit auch mit zu Freunden nehmen und dort spielen.
Kinder-PinguinEntgegen meiner Erwartungen bin ich durchaus zufrieden mit dem Spiel. Vor allem hat mich die vielseitige Steuerung fasziniert, die in den Anleitungen vor den Spielen sehr gut erklärt und auch für Kinder verständlich ist. Fast alle Spiele machen richtig viel Spaß, mit mehreren natürlich noch ein wenig mehr als wenn man es nur mit Computergegnern spielt. Dummerweise gibt es nur ein Problem: Die Anzahl der Spiele ist sehr rar gesät und so wiederholen sich diese relativ oft.
Dementsprechend ist leider auch schnell die Luft raus, weshalb zu raten ist, das Spiel lieber eher mal von Zeit zu Zeit zu spielen. Für Erwachsene ist es selbst im Schwierigkeitsgrad "Schwer" noch etwas zu einfach - da das Spiel aber hauptsächlich für Kinder geeignet, bzw. ein "Familienspiel" ist, kann man darüber hinwegsehen. Im Großen und Ganzen ist Club Penguin - Game Day für Kinder empfehlenswert, zur kurzweiligen Unterhaltung ist es auch für ältere Semester ganz interessant.