Ein Magier sollte aufpassen, mit welchen Mächten er hantiert. In deinem Falle hast du vier mächtige Wesen beschworen, die dich in die Flucht trieben. Gestrandet zwischen den Welten musst du weiter fliehen oder dich ihnen stellen - doch dafür benötigst du starke Verbündete. Diese erhältst du in Form von Karten. Jede Kreatur auf so einer Karte hat einen Angriffs- und einen Lebenswert. Ferner gibt es mit Gold und Seelenenergie zwei fixe Ressourcen, die du konstant im Auge behalten musst. Denn regeneriert werden diese während eines Kampfes nur unter bestimmten Voraussetzungen.
In einem zufallsgenerierten Biom musst du den Schlüssel finden und den Ausgang erreichen. Wertsteigerungen und Boni für den nächsten Kampf lassen sich nebenbei einsammeln. Gegner sind natürlich ebenfalls postiert, die es daraufhin in einem Kampf auszuschalten gilt. Sind alle Gegner auf der Karte vernichtet, wird sich einer der vier Bosse materialisieren. Ab da heißt es Beine in die Hand nehmen und den Ausgang erreichen. Solltest du das Zeitliche segnen, wird alles, was du in dieser Ebene erreicht hast, zurückgesetzt und du startest an diesem Punkt erneut. Zwischen den Ebenen landest du in einer Schenke, welche dir verschiedene Möglichkeiten gibt, deine Kartensets oder Ausrüstung anzupassen.
Da ich bereits anmerkte, dass deine Ressourcen zum Beschwören von Kreaturen und dem Wirken von Zaubern begrenzt sind, verfolgt Cardaclysm: Shards of the Four einen sehr strategischen Ansatz. Nicht selten stehst du einer Gruppe von Gegnern gegenüber und schaffst es nicht, diese abzuwehren oder auszuschalten, greift einer davon deinen Magier an und das Spiel ist vorbei.
Die Decklimitierungen sind mit 14 Karten ebenfalls eher auf schnelle Taktiken ausgelegt. In meinem Fall hatte ich Glück bereits frühzeitig ein Ausrüstungsset zusammengeklaubt zu haben, welches meine Waldkreaturen verstärkt und mich mit Gift und Gruppenschaden durchgeschlagen. Somit war es meine Strategie, den Kampf nach möglichst zwei, häufig sogar nach nur einer Runde für mich zu entscheiden. Bosse oder starke Einzelmonster erfordern wiederum andere Strategien. Doch dafür ist es dir erlaubt, aus deinem Kartenfundus fünf Decks zusammenzustellen und jederzeit auszutauschen. Auch die gesammelten Ausrüstungsgegenstände lassen sich jederzeit an- und ablegen.
Um Fortschritt zu erlangen, musst du dich zwangsläufig den vier Bossen stellen. Nur so werden neue Ebenen mit stärkerem Loot und mehr Optionen in der Schenke freigeschaltet. Dieser Prozess kann mitunter sehr langwierig sein, da du dich für den Bosskampf ja erst durch die Ebene schlagen musst. Und solltest du in dem Kampf Pech mit den Karten haben oder feststellen, dass die Fähigkeiten deines Gegenübers zu stark für dich sind, ist wieder etwas Grind angesagt.
Technisch läuft Cardaclysm: Shards of the Four nicht flüssig. Bei der Bewegung durch die Oberwelt ist permanent ein Ruckeln zu sehen. Bei der Verwendung einiger Karten kam es zudem zum Softlock, was in einer Flucht aus dem Kampf und somit einem erneuten Laden der Ebene endete. Ferner ist das Spiel mitunter sehr grell und somit nicht immer gut lesbar. Besonders die kleinen Kartentexte machten mir zu schaffen. Es werden Controller und Touchscreen unterstützt. Für das Bewegen auf den Ebenen bevorzuge ich allerdings den Controller, während der Kampf mit dem Touchscreen wesentlich besser vonstatten geht. Und auch nur hier ist es möglich, durch Tippen auf den Gegner, dessen Karte und Eigenschaften anzusehen. Auf dem Controller fand ich diese Option leider gar nicht.
FAZITTechnische Unzulänglichkeiten mal beiseite gestellt, wirkt das Grundgerüst von Cardaclysm: Shards of the Four durch seine eher schnelle und präzise Spielweise schon ordentlich. Wie bei anderen Genrevertretern muss man jedoch reichlich investieren, um dies bis zur vollen Befriedigung ausschöpfen zu können - zumal sich die Anfangsphase als äußerst demotivierend und verwirrend gestaltet. Darum kann ich Cardaclysm: Shards of the Four gegenüber der hohen Konkurrenz nur schwer empfehlen.