WEDER ZEIT, NOCH GEMÄßIch weiß, wie schwierig es ist, ein Spiel zu entwickeln - und auf einer Nintendo-Konsole ist man daran gewöhnt, nicht die allerneuste Highend-Grafik erwarten zu können. Dennoch gibt es Spiele, die inhaltlich und/oder mechanisch trotzdem super überzeugen können. Doch Bus Driver Simulator Countryside hat weder das eine, noch das andere.
Die Menüführung ist lieblos und die Thematik ebenso. Da ist keine nette Person, die mit dir spricht und sagt: "Hey Neuling, ich bin Karla und heiße dich herzlich willkommen in unserem Busunternehmen". Schade! Das muss ja nicht viel sein, jedoch würde es die Laune erheblich verbessern, denn Text bekommt ihr ja trotzdem genug.
Es fängt schon mit dem öden Tutorial an. Abgesehen von dem Text, der in einer schlichten in Grün umrandeten Textbox geistert und alle Schriftgrößen beinhaltet, die die Entwickler gefunden haben, ist die erste Aufgabe, die Kamera durchzuchecken. Wie sehr bescheiden die Grafik dann aussieht, dürft ihr also gleich mit den Kameraeinstellungen entdecken und dann geht der Text einfach nicht weiter. Ihr schwenkt hier und da, bewegt euch durch den zu wünschen übrig lassend animierten Bus, Clipping durch die Kabine, bis ich dann herausgefunden habe, dass man während der letzten Kameraeinstellung durch den Bus laufen muss, damit das Tutorial weitergeht.
Was mich am meisten ärgert, ist, dass sich offenbar niemand aus dem Entwickler- oder Publisher-Team mein Review des
Vorgängers angeschaut hat, denn dann hätte man einiges verbessern können. Deshalb haben wir dieselbe schlechte und umständliche Bedienung, Türen auf- und zumachen nachwie vor mit Tastendruck, Auswahlpunkt mit L- und R-Tasten gewählt und dann mit A bestätigt. Aber welches Symbol ist jetzt das richtige? Das Anfahren ist umständlich, die Fahrphysik schwerfällig und macht keinen Spaß. Die Aufgaben sind langweilig, da ich nur von einer Haltestelle zur anderen fahre und das Zeitmanagement ist unfair. Warum wurde hier, im Vergleich zum
Vorgänger, nichts verbessert oder verändert?
Zu den Städten bzw. der Umgebung muss ich sagen, hat man im
Vorgänger zumindest noch bekannte Städte eingebaut, obwohl ich nicht beurteilen konnte, wie realitätsnah sie wirklich waren, aber hier habt ihr halt: Countryside.
FAZITClippingfehler, matschige N64-Grafik, leblose Städte, kaum Menschen oder Autos, eine gerade noch verkaftbare Dudelmusik und eine Bushupe, die klingt, als hätte man sie von einem Spielzeugauto mit dem Kassettenrekorder aufgenommen. Egal ob Umgebung, Innenraum oder Navigationssystem, alles sieht hingeschloddert aus. Kurz: Wer einen Bus-Simulator spielen möchte, nun, dieser hier ist es nicht!